Quadrokopter DJI, mit seinen Koptern der Phantom-Serie und seinem innovativen Inspire 1 Marktführer bei fliegenden Kameras, hat gestern sein neuestes Baby vorgestellt: DJI Mavic Pro. Warum "Pro" weiß man nicht, einen "Non-Pro" gibt es ja nicht (dies lässt evtl. weiteren Spielraum nach unten). Aber der durchaus bezahlbare Mavic Pro ist ein ganz heißes Eisen. Technologisch weitaus fortschrittlicher als die (obwohl laufend aktualisierte) doch etwas in die Jahre gekommene Phantom-Familie. Voll Indoor-Tauglich und für außen schön kompakt zusammenfaltbar. Mit einer Kamera, die nach aktuellem Stand gut genug ist und keinen elektronischen Firlefanz hat, sondern mit richtigem 3D-Gimbal stabilisiert wird.

  • Bild Die Kamera und der Gimbal des DJI Mavic Pro können durch ein transparentes Kunststoff-Schild geschützt werden. [Foto: DJI]

    Die Kamera und der Gimbal des DJI Mavic Pro können durch ein transparentes Kunststoff-Schild geschützt werden. [Foto: DJI]

  • Bild DJI Mavic Pro von hinten/unten. [Foto: DJI]

    DJI Mavic Pro von hinten/unten. [Foto: DJI]

Wenn dies mal kein Seitenhieb in Richtung GoPro ist! Der DJI Mavic Pro kostet exakt genau so viel wie der GoPro Karma Quadrokopter im Set mit der GoPro Hero5 Black. Beide sind kompakt zusammenfaltbar und nagelneu. Natürlich hat der DJI Mavic Pro keine separate Actioncam, die sich auch (wie bei GoPro) mittels Handgriff und 3D-Gimbal stabilisiert auch in der Hand oder am Fahrrad-Lenker betreiben lässt. Bis hier hin geht die Geschichte für GoPro noch gut aus. Aber in Sachen Kopter-Technik bietet der GoPro Karma nur einfache Hausmannskost, lässt sich im Grunde nur draußen betreiben und bietet dabei keinerlei Kollisionsschutz-Maßnahmen. Ganz anders der DJI Mavic Pro, der eine Menge Know-how aus dem hochwertigen DJI Inspire in die Kompaktklasse holt und alle möglichen Sensoren nach vorn und unten bietet und damit Hindernisse umfliegt und auch in Räumen sicher zu handhaben ist.

  • Bild DJI Mavic Pro Lieferumfang. [Foto: DJI]

    DJI Mavic Pro Lieferumfang. [Foto: DJI]

Auch in den Beschreibungstexten hat DJI den einen oder anderen dezent getarnten Bezug zu GoPro versteckt. Anstelle einer großen, schweren Kamera hätte man hier eine spezielle kleine, leichte Kamera verbaut, deren Sensor eine Größe wie in üblichen Sports Cameras (lies: Actioncams) hat. Aber eben ohne Ultraweitwinkel-Objektiv, sondern mit moderatem 28-Millimeter-Weitwinkel für verzeichnunsfreie Aufnahmen, die dank bester Gimbal-Technik keine elektronische Stabilisierung brauchen und deshalb volle 4K-Qualität bei 30 Bildern/s liefern. Alles richtig und nachvollziehbar. Hier gehen die Punkte ganz klar an DJI.

  • Bild Der DJI Mavic Pro lässt sich klein zusammenfalten. [Foto: DJI]

    Der DJI Mavic Pro lässt sich klein zusammenfalten. [Foto: DJI]

Erstaunlich wird es, wenn man die Abmessungen und das Gewicht betrachtet. Der GoPro Karma bringt es inklusive Kamera auf ungefähr 2 Kilogramm. Das fühlt sich in der Hand, gerade angesichts der relativ kleinen Größe, schon ganz schön schwer an. Klar, alles ist "fett" und stabil, wie es sich für einen Actioncam-Transporter gehört. Selbst der Gimbal (eigentlich sind das äußerst filigrane Gebilde) fühlt sich bei GoPro solide an. Muss er ja auch, immerhin kann er – ein schöner Zusatznutzen – auch am Handgriff benutzt werden. DJI verfolgt hingegen ein ganz anderes Konzept: lediglich 743 Gramm wiegt das ganze Fluggerät inklusive Gimbal und Kamera! Und es ist wirklich klein. Statt in einem Rucksack auf dem Rücken, baumelt es in dem Vorstellungs-Video lässig am Karabinerhaken an der Hüfte. Und zusammengeklappt 198 x 83 x83 mm – das ist wirklich klein! Und klein und leicht kann für lange Flugdauer sorgen, wenn der Akku leistungsfähig genug ist. Beim Mavic Pro sind es satte 27 Minuten. Das ist deutlich mehr als der Standard, der bei 20 Minuten liegt (auch bei GoPro). Die Geschwindigkeit beträgt maximal 64 km/h.

  • Bild DJI Mavic Pro Fernbedienung. [Foto: DJI]

    DJI Mavic Pro Fernbedienung. [Foto: DJI]

  • Bild DJI Mavic Pro Fernbedienung. [Foto: DJI]

    DJI Mavic Pro Fernbedienung. [Foto: DJI]

Im Lieferumfang enthalten ist eine Fernsteuerung, in die ein Android-Smartphone oder iPhone eingespannt wird. Dieses dient zur Wiedergabe des Live-Views der Kamera, zudem können diverse Parameter darüber gesteuert werden. Die Fernsteuerung, übrigens ebenfalls platzsparend zusammenfaltbar, hat darüber hinaus ein eigenes Display für wichtige Parameter.

Der DJI Mavic Pro soll ab Mitte Oktober 2016 lieferbar sein und kostet 1199 Euro (UVP) inkl. Fernsteuerung.