24-Stunden-Panorama-Live-Streaming-Kamera Ricoh wird auf der heute in Las Vegas beginnenden CES 2017 Fachbesuchermesse eine spezielle, weiterentwickelte Version der Theta-Panoramakamera-Serie zeigen, die allerdings nicht "Theta" heißt, sondern schlicht auf den Namen "Ricoh R" hört. Beziehungsweise in voller Länge eigentlich "Ricoh R Development Kit", also "Ricoh R Entwicklungs-Kit". Theoretisch also kein fertiges Produkt, sondern eines, mit dem sich neue Anwendungen entwickeln lassen. Im Grunde scheint die Kamera selbst aber ein fertiges Produkt zu sein. Die Entwicklungsmöglichkeiten liegen in der Software bzw. in dem, was man aus der ganzen Sache macht.

Drei entscheidende Dinge unterscheiden das Ricoh R Development Kit von den bisherigen Ricoh Theta Modellen (einschließlich den bis heute aktuellsten Modellen Theta S und Theta SC):

  1. Die Ricoh R Kamera kann bei Verwendung einer externen Stromversorgung im 24-Stunden-Betrieb betrieben werden, ohne zu warm zu werden. Auch die Aufzeichnungsdauer scheint nur durch die Speicherkarte begrenzt zu sein (angeblich max. 32 GByte, was heute eigentlich nicht mehr Stand der Technik ist). Die Ricoh Theta S beendet Videoaufzeichnungen hingegen nach maximal 25 Minuten, die Theta SC sogar nach 5 Minuten (beide Theta-Modelle schalten die Aufzeichnung zudem ab, falls die Kamera zu warm wird).
  2. Die Ricoh R Kamera hat einen Steckplatz für MicroSD-Speicherkarten (laut Ricoh bis 32 GByte). Die Ricoh Theta S und SC haben hingegen 8 GByte eingebauten Speichers (und keinen Speicherkartensteckplatz).
  3. Und das Wichtigste: Die Ricoh R macht das Zusammenfügen der Videos der beiden 180-Grad-Kameras direkt intern in der Kamera. Beim Live-Streaming wird also ein direkt verwendbares, equirektangular projiziertes Video in FullHD-Größe mit 30 Bildern/s ausgegeben. Theta S kann zwar im Grunde auch Live-Streaming, allerdings wird dabei das unmontierte Roh-Video (die beiden runden Fisheye-Aufnahmen nebeneinander in einem Video) ausgegeben, das dann für die weitere Verwendung extern zusammengerechnet werden muss (was die Möglichkeiten das zu nutzen natürlich sehr einschränkt).
  • Bild Ricoh R mit Standfuß und Kabeln. [Foto: Ricoh]

    Ricoh R mit Standfuß und Kabeln. [Foto: Ricoh]

Das Gehäuse der Ricoh R Kamera besitzt eine markante diagonale Schraffur, die an Kühlkörper erinnert. Vielleicht sollen sie auch tatsächlich die Kühlung verbessern, denn immerhin ist das Gerät für 24-Stunden-Betrieb gedacht. Die Stromversorgung erfolgt dabei über einen MicroUSB-Anschluss, offenbar ist dazu sogar ein dedizierter USB-Stromanschluss vorhanden und zusätzlich ein zweiter USB-Anschluss, über dem das FullHD-Live-Bild (mit 30 Vollbildern/s) ausgegeben wird. Darüber hinaus ist ein HDMI-Anschluss (Micro HDMI Type D) vorhanden, an dem ebenfalls das Live-Bild in FullHD (hier mit 60 fps interlaced) abgegriffen werden kann.

Zu Preisen und Verfügbarkeit ist noch nichts bekannt. Diese tragen wir hier baldmöglichst nach.

  • Bild Die diagonalen Konturen der Ricoh R erinnern an Kühlkörper-Rippen. [Foto: Ricoh]

    Die diagonalen Konturen der Ricoh R erinnern an Kühlkörper-Rippen. [Foto: Ricoh]