Versions-Beratung Um es vorweg klarzustellen: Sowohl Magix Video Deluxe als auch Magix Video Pro X sind (in der aktuellen Generation) hervorragende Programme auf dem Bereich der Videobearbeitung. Manch einem wird sich jedoch die Frage stellen, worin die Unterschiede bestehen mögen. Für welche Zwecke reichen eine der drei Editionen von Video Deluxe aus und wann solltest du zu Video Pro X greifen? Am Beispiel der aktuellen Versionen Video Deluxe 2015 und Video Pro X7 nehmen wir uns der Beantwortung an.

  • Bild Magix Video Deluxe 2015 Premium hat eine übersichtliche, aufgeräumte Benutzeroberfläche und läuft angenehm flüssig. [Foto: MediaNord]

    Magix Video Deluxe 2015 Premium hat eine übersichtliche, aufgeräumte Benutzeroberfläche und läuft angenehm flüssig. [Foto: MediaNord]

  • Bild Magix Video Pro X7 sieht bereits auf den ersten Blick professionell aus. Der zweite Monitor dient dazu, das bearbeite Material mit dem Original zu vergleichen. [Foto: MediaNord]

    Magix Video Pro X7 sieht bereits auf den ersten Blick professionell aus. Der zweite Monitor dient dazu, das bearbeite Material mit dem Original zu vergleichen. [Foto: MediaNord]

Magix Video Deluxe 2015 – Normal, Plus oder Premium?

Allein schon Magix Video Deluxe (MVD) 2015 existiert in drei verschiedenen Ausführungen: „Normal“ (einfach nur: Magix Video Deluxe 2015), Plus und Premium. Die Unterschiede nennen wir hier – im späteren Vergleich zu Video Pro X7 gehen wir immer von der Premium-Fassung aus.

Die Standard-Variante bietet (an Hauptmerkmalen) 32 Bearbeitungsspuren, 4K- und HD-Unterstützung für Im- und Export, Vorlagen für Effekte und Menüs und automatische Assistenten für Schnitt und Ton sowie direkten Video-Upload für YouTube und soziale Netzwerke. Alle Programm-Versionen unterstützen übrigens die gleichen Video-Codecs – hier gibt es also keine Beeinträchtigungen. Magix Video Deluxe 2015 Plus legt weitere 69 Bearbeitungsspuren drauf, hinzu kommen Plugins, Proxymedien zur flüssigen 4K- und HD-Bearbeitung, Multicam-Editing, Fisheye-Entzerrung, sekundäre Farbkorrektur, 3D-Unterstützung und HDR-Effekte sowie weitere Film-Vorlagen, Menüs und Assistenten. Magix Video Deluxe 2015 Premium beinhaltet dies alles und fügt „lediglich“ VFX-Plugins von Red Giant für leinwandwürdige 8 und 16 mm Filmlooks, Leuchteffekte und Lichtreflexionen hinzu.

  • Bild Beide Programme haben zahlreiche, hochwertige Zusatzinhalte, die sich überschneiden – aber einzigartige Plugins, was die Entscheidung schwer macht. [Foto: MediaNord]

    Beide Programme haben zahlreiche, hochwertige Zusatzinhalte, die sich überschneiden – aber einzigartige Plugins, was die Entscheidung schwer macht. [Foto: MediaNord]

  • Bild So hat Video Pro X7 das renomierte Stabilisations-Programm Mercalli V4 integriert, während Video Deluxe 2015 Premium die bekannte Knoll Light Factory an Bord hat. [Foto: MediaNord]

    So hat Video Pro X7 das renomierte Stabilisations-Programm Mercalli V4 integriert, während Video Deluxe 2015 Premium die bekannte Knoll Light Factory an Bord hat. [Foto: MediaNord]

Wenn du nur deinen Urlaub zusammenschneiden und musikalisch untermalen willst, bist du mit der Plus-Variante gut aufgehoben. Möchtest du hingegen dein Video stellenweise mit visuellen Effekten (digitale Lichtquellen, chromatisches Leuchten oder professionell anmutende Filmlook-Presets) aufpeppen, könnte die Premium-Ausführung dein Fall sein. Beachte jedoch, dass die Magix-Plugins bei Weitem nicht an die Qualität von beispielsweise After-Effects-Plugins herankommen. Dennoch, für simple Anwendung reichen sie vollkommen aus!

Programmaufbau, Bedienung und Performance

Magix Video Deluxe 2015 und Video Pro X7 haben beide eine sehr ähnliche Grundstruktur, sodass die Projekt-Dateien von beiden Programmen geöffnet werden können. Dir stehen jeweils 99 Bearbeitungsspuren in der Zeitleiste zur Verfügung – hier besteht der Unterschied nur darin, dass du in Video Pro X7 zu jeder Spur zusätzliche Einstellungsoptionen hast, beispielsweise für Transparenz oder Lautstärke. Diese Werte kannst du in MVD zwar auch regulieren, jedoch nicht für ganze Spuren, sondern nur für einzelne Objekte. Materialpool und Effektbrowser sind in beiden Programmen genau gleich (abgesehen von einigen Inhalten; dazu später). Auch sind die Vorschau-Anzeigen identisch (und genau gleich einstellbar), nur hat Video Pro X7 zwei Stück integriert. Der Grund: Die zweite Anzeige ist dafür gedacht, beim Anwenden von Effekten das unbearbeitete Material zum Vergleich immer präsent zu haben. In MVD wie auch Pro X7 kannst du den Programmkörper „zerpflücken“ und über deine Bildschirme verteilen – hier herrscht also auch Gleichheit. Auch die Shortcuts und Symbole sind komplett identisch.

MVD 2015 und Video Pro X7 sind native 64-Bit-Programme und laufen mit angemessener Hardware sehr flüssig. Dabei ist Pro X7 allerdings sogar noch etwas performanter als sein Test-Konkurrent. Bei zahlreichen überlappten Videospuren geht MVD nämlich rasch die Puste aus, während sich Pro X7 durchbeißt. Zudem besitzt Pro X7 hardwarebeschleunigte Dekodierung (H.264), was vor allem beim flüssigen Wiedergeben von UHD-Material weiterhilft – vorausgesetzt natürlich, deine Grafikkarte ist ausreichend leistungsfähig.

Zusatzinhalte und erweiterte Funktionen

Auf dem Gebiet der Zusatzinhalte ist eine eindeutige Entscheidung im Sinne von Gewinner/Verlierer nicht möglich. MVD 2015 Premium verfügt über einen Berg optionaler Filmvorlagen, DVD-Menüs, Intros und Outros. Für Video Pro X7 gibt es noch mehr jener Inhalte und du bekommst sämtliches optionales MVD-Downloadmaterial gratis dazu – allerdings nicht die Plugins. MVD 2015 Premium liegen Plugins für effektvolles chromatisches Leuchten und digitale Lichtquellen (ein Abriss der bekannten Knoll Light Factory) bei, während Video Pro X7 mit einem Mercalli-V4-Plugin aufwartet, das Videos ausgezeichnet stabilisiert und auch Sensorfehler korrigiert. Sowohl die Lichtquellen als auch der Stabilisator machen ihre Aufgabe gut, werden sorgfältig (wenn auch etwas langsam) berechnet und kosten als Standalone-Version (Mercalli V4 SAL) bzw. professionelles Plugin (Knoll Light Factory) viel Geld.

  • Bild Die DVD-Suite von Magix Video Deluxe lässt keine Wünsche offen – es sei denn, du wünschst dir eine Sprachauswahl im DVD-Menü, dann kann dir nur Pro X7 weiterhelfen. [Foto: MediaNord]

    Die DVD-Suite von Magix Video Deluxe lässt keine Wünsche offen – es sei denn, du wünschst dir eine Sprachauswahl im DVD-Menü, dann kann dir nur Pro X7 weiterhelfen. [Foto: MediaNord]

Im Funktionsumfang unterscheiden MVD 2015 und Video Pro X7 nicht besonders. Beide Programme  weisen enorm viele Bearbeitungsmöglichkeiten für deine Videos auf – Video Pro X7 führt die Funktionen jedoch weiter. So beherrscht MVD Multicam-Editing auf 4 Spuren, Video Pro X7 schafft 9. In MVD kannst du die Lautstärke eines Zeitleisten-Objekts regeln, mit Pro X7 ist es möglich, durch Keyframes mehrere Lautstärke-Änderungen an einem Objekt durchzuführen, ohne es dafür zerschneiden zu müssen. MVD kann DVDs und BluRay-Disks erzeugen, mit Pro X7 kannst du deinem Video bis zu 9 Tonspuren zuweisen, um beispielsweise eine Sprachauswahl im DVD-Menü zu haben und neben Stereo- auch 5.1-Surround-Sound zur Verfügung zu stellen. In MVD ist mit etwas Geschick sekundäre Farbkorrektur zu bewerkstelligen, Video Pro X7 gibt es dafür eine bessere Oberfläche mit genaueren Einstellungsmöglichkeiten. MVD akzeptiert alle gängigen Codecs, Video Pro X7 verarbeitet zusätzlich die Aufnahmen professioneller Kameras. Die Liste ließe sich fortsetzen, was den Rahmen einer kurzen Beratung jedoch sprengen würde.

Fazit

Wenn du gelegentlich filmst, seien es Urlaubsfilme, Kurzfilme mit Freunden, Produktvideos etc., und dein Material zu einem einzigen, kompakten Produkt zusammenschneiden möchtest, bist du mit Magix Video Deluxe 2015 sehr gut bedient. Dabei empfehlen wir nicht die Grundversion, denn die zusätzlichen Features der Plus- und Premium-Ausführungen sind zahlreich, erleichtern den Bearbeitungsvorgang enorm (auch für Gelegenheitsfilmer und Einsteiger) und führen zu einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis.

Wenn du jedoch große Produktionen nachbearbeiten und multifunktionell exportieren willst, solltest du zu Magix Video Pro X7 greifen. Die erweiterte DVD-Suite, der Vergleichsmonitor, die höhere Performance, die besseren Sound-Bearbeitungsmöglichkeiten und die Projektkombination durch Platzhalter für ganze Filme sprechen eine deutliche Sprache. Auch wenn es um 4K-Videos geht, ist Video Pro X7 die bessere Lösung. Die bereits erwähnte, höhere Leistungsfähigkeit sowie die hardwarebeschleunigte Dekodierung könnten dir viel Zeit ersparen, denn trotz 4K-Unterstützung kommt Magix Video Deluxe 2015 doch zu schnell ins Stocken, wenn UHD-Videos bearbeitet werden.