Ausprobiert: Rollei Helmhalterungen Sport Pro zur Actioncam-Montage

GoPro-Zubehör Actioncams werden an Helmen üblicherweise mit Klebehalterungen befestigt. Das Klebepad hält bombenfest und geht auch entsprechend schwer wieder ab und ist natürlich auch nicht wiederverwendbar. Wer eher selten mit seiner Actioncam am Helm herumfährt, muss entweder die Halterung am Helm belassen oder jedes Mal ein neues Klebepad spendieren. Auch gerade wenn man im Ski-Urlaub, aber auch bei anderen Events, mal mit einem Leih-Helm unterwegs ist, sind Klebehalterungen kaum praktikabel. Da schafft Rollei Abhilfe mit seinen abnehmbaren und wiederverwendbaren Helmhalterungen der Sport Pro Serie.

Die fünf neuen Gummi-Helmhalterungen, die ohne Verklebung an Sporthelmen fixiert werden, eignen sich für die Original-GoPro-Schnellbefestigung oder die Safety-Pad-Befestigung aus dem Hause Rollei. Die Actioncam-Befestigung selbst ist bei der Halterung nicht dabei, sondern du verwendest die Original-Halterung von der Actioncam oder die vom Rollei Safety Pad. Die Kunststoff-Platte, in die die Klammer mit der Actioncam eingesetzt ist, ist eine solche Safety-Pad-Platte, die im Ernstfall durch Sollbruchstellen die Kamera abbrechen lässt, bevor Schlimmeres passiert. Entsprechend ist die Platte aber austauschbar. Das Ersatzteil kostet bei Rollei 14,99 Euro. Du muss also nicht die ganze Halterrung wegwerfen.

Die Kunststoffplatte wird übrigens mit vier kleinen Saugnäpfen, die als Schrauben dienen, mit der Gummihalterung verschraubt. Die Saugnäpfe saugen sich idealerweise selber an einem glatten Helm etwas fest und verbessern dann den Sitz. Bei profilierten oder sehr matten/rauhen Helmen, oder wenn an der Stelle gerade eine Belüftungs-Öffnung im Helm ist, werden die Saugnäpfchen natürlich nichts bringen. Die eigentliche Befestigung erfolgt sowieso über die Gummihalterung. An deren vier Enden sitzt jeweils ein Plastik-Haken. Zwei davon haben eine kleine Schlaufe dran. Du hängst also erstmal die ohne Schlaufe in den Helm ein und spannst dann die Gummihalterung über den Helm und hängst die anderen beiden Haken auf der gegenüberliegenden Seite ein. Haken für eine dünne Helmstärke sind montiert. Vier weitere Haken für Helme mit dicker Wandstärke liegen bei und können im Bedarfsfall montiert werden. In unserem Fall hätten sich die Haken recht tief in die Polsterung des Helms eingeschnitten. Die breiteren Haken zu verwenden hätte auch nichts genützt, dann wäre der Schnitt nur etwas weiter innen erfolgt. Zudem ließ sich an der Hinterseite des Helms eigentlich keine Position finden, bei dem nicht die Gefahr bestanden hätte, dass die Haken seitlich abrutschen. Von einer Montage haben wir deshalb abgesehen. So universell wie gedacht ist die Helmhalterung also doch nicht.

Die Halterung kann an allen vier Enden verstellt werden, aber das zu tun ist, ehrlich gesagt, kein Spaß. Zwar ist das System an sich gut durchdacht. Erfreulicherweise sind sogar Zahlen eingeprägt, sodass du dir eine Einstellung merken und an allen vier Enden gleich justieren kannst. Aber während schon das Durchziehen durch die Haken schwer geht, erfordert das Zurückschieben der Spanngurtverschlüsse noch wesentlich mehr Kraftaufwand, bis sie wieder richtig sitzen. Mal eben kurz auf einen anderen Helm anpassen tut man das sicherlich nicht.

Von den Helmhalterungen gibt es insgesamt fünf verschiedene Varianten: Bei "Sport Pro", "Motorrad Pro" und "Fahrrad Pro" sitzt die Kamera oben auf dem Helm. Bei "Front Pro" sitzt die Kamera weiter vorne vor dem Helm, das ist sicherlich keine schlechte Idee. Bei "Side Pro" sitzt die Kamera seitlich am Helm und guckt auch zur Seite. Was man damit anfangen soll, erschließt sich uns nicht. Die Halterungen kosten 59,99 Euro bei Rollei und 49,99 Euro bei Amazon und sind auch frei im Fachhandel verfügbar.

Fazit

Die Idee, Actioncams mit einer Spannhalterung statt mit einer Klebehalterung an einem Helm zu befestigen, hört sich gut an. Die Erwartung, dass die Halterung schnell und einfach von einem Helm auf einen anderen gewechselt werden und die Polsterung des Helms nicht beschädigt, darfst du aber aber wohl nicht haben. Insofern überzeugt uns das Prinzip in der Praxis nicht so sehr wie es sich in der Theorie anhört. Gerade auf stark profilierten Fahrrad-Helmen versprechen die strammen Rollei-Halterungen aber vermutlich einen besseren Sitz als die einfachen Spanngurte, mit denen die Halteplatten sonst befestigt werden. Gut ist auch das SafetyPad-Konzept mit den Sollbruchstellen in der Montageplatte.