GoPro-Zubehör Rollei bietet mit dem iFootage eGimbal G1 einen elektronischen 2-Achsen-Kamerastabilisator, der eigentlich speziell für die GoPro Hero3/3+ entwickelt wurde, aber auch mit der Hero4 funktioniert. Der Ausgleichskopf („Steadycam“) ist vielseitig einsetzbar, denn er kann in den üblichen GoPro-Halterungen montiert und somit beispielsweise am Brustgurt, am Helm oder an einer Saugnapfhalterung verwendet werden.

  • Bild Der Rollei eGimbal G1 Ausgleichskopf kann mit der Hand geführt und hält die Kamera dann immer schön gerade. Die Gesamte Elektronik sitzt in dem Kästchen oberhalb des Griffs. [Foto: Rollei]

    Der Rollei eGimbal G1 Ausgleichskopf kann mit der Hand geführt und hält die Kamera dann immer schön gerade. Die Gesamte Elektronik sitzt in dem Kästchen oberhalb des Griffs. [Foto: Rollei]

Ende September vorgestellt, hat vor einigen Wochen ein Testgerät den Weg in unsere Redaktion gefunden zur individuellen Erprobung. Der Rollei eGimbal G1 soll dir helfen, ruhige Aufnahmen mit der GoPro zu machen, indem der Ausgleichskopf die Kamera in zwei Achsen exakt in Position hält. Im Logo des eGimbal ist dem Schriftzug vorangestellt die Silhouette eines Kolibris. Und so heißt das Gerät beim Original-Hersteller iFootage wirklich auch „Hummingbird eGimbal G1“. Im deutschen Sprachraum ist bislang aber noch niemand auf den Gedanken gekommen, das Gerät so oder übersetzt „Kolibri eGimbal G1“ zu nennen. Für die Suchmaschinen haben wir dies aber hiermit getan. ;-)

Der Gimbal ist leicht, gut in der Hand zu halten und passt an Standard-GoPro-Halterungen (Helmhalterung, Lenkerhalterung etc.) und ist damit eigentlich überall zu befestigen. Natürlich ist die Konstruktion dann nicht wasserfest oder besonders robust. Die GoPro-Kamera wird ja auch nicht mitsamt ihres Schutzgehäuses, sondern „nackt“ auf der Halterung verschraubt. Da die GoPro-Kameras leider kein Stativgewinde haben, erfordern sie immer Spezialkonstruktionen. Bei Ausgleichsköpfen, die du unter Multikopter schrauben kannst (um die Flug- und Ausgleidchsbewegungen nicht 1:1 in deinen Videoaufnahmen zu haben, sondern schönes, ruhige Luftaufnahmen), sieht man dabei die wildesten Bastel-Lösungen. Oft wird die GoPro-Kamera dabei mit einem Spanngurt befestigt und muss jedes Mal wieder neu austariert werden.

Nicht so beim eGimal G1, das der chinesische Videostativ-Hersteller iFootage für Rollei baut. Hier ist die Halterung wie aus einem Guss und man sieht an den Details, dass sich die Entwickler wirklich viel Mühe gegeben haben. Zur genauen und wackelfreien Positionierung der GoPro wird lustigerweise die USB-Buchse verendet. In einen auf einer Platine verlöteten Stecker schiebst du deine GoPro-Kamera hinein, dann sitzt sie genau richtig. Jetzt kannst du direkt den Alu-Ring ums Objektiv legen und mittels Rändelschraube von Hand festziehen (kein Werkzeug erforderlich). Die USB-Buchse der GoPro ist über die Platine auf die Oberseite der Halterung durchgeschleift. Dort kannst du also dein USB-Kabel anschließen, um die GoPro aufzuladen oder die Fotos und Videos auszulesen, ohne die Kamera aus der Halterung zu nehmen. Die Dimensionen der Halterung sind genau so gewählt, dass du den Akku der Hero3 oder Hero3+ im eingespannten Zustand wechseln kannst. Durch eine Aussparung in der Halterung kannst du mit spitzen Fingern die Akkufach-Abdeckung entriegeln.

Glücklicherweise sitzen die USB-Buchse sowie das Objektiv der aktuellen GoPro Hero4 an exakt derselben Stelle und auch die Abmessungen des Gehäuses sind identisch zu den Vorgängermodellen der Hero3-Serie. Deshalb passt auch die Hero4 Black in den eGimbal G1, wir haben es ausprobiert. Auch die Hero4 Silver wird wohl passen, denn sie hat ebenfalls dieselben Maße. Allerdings ist der Durchmesser des Objektiv-Tubus von der 3er zur 4er Serie offenbar minimal gewachsen (um den Bruchteil eines Millimeters). Dies führt dazu, dass der Befestigungsring des Gimbal bei unserer GoPro Hero4 sehr, sehr stramm sitzt und nicht leicht wieder abgeht, während er bei der Hero3 einfach aufgesteckt und ebenso einfach wieder abgenommen werden kann. Aber damit lässt sich auch mit der Hero4 gut leben.

  • Bild iFootage Hummingbird eGimbal G1 Verbindung zur GoPro. [Foto: MediaNord]

    iFootage Hummingbird eGimbal G1 Verbindung zur GoPro. [Foto: MediaNord]

  • Bild Einmal angeschraubt, sitzt die GoPro fest im Gimbal. Der BacPac-LCD-Bildschirm oder eine Hülle passen nicht mit hinein. [Foto: MediaNord]

    Einmal angeschraubt, sitzt die GoPro fest im Gimbal. Der BacPac-LCD-Bildschirm oder eine Hülle passen nicht mit hinein. [Foto: MediaNord]

  • Bild Zugang zu Akkufach und USB-Schnittstelle der GoPro sind gewährleistet. [Foto: MediaNord]

    Zugang zu Akkufach und USB-Schnittstelle der GoPro sind gewährleistet. [Foto: MediaNord]

  • Bild Aufgepasst: der benötigte Hero-3-Akku ist nicht mitgeliefert. [Foto: MediaNord]

    Aufgepasst: der benötigte Hero-3-Akku ist nicht mitgeliefert. [Foto: MediaNord]

Die Stromversorgung des eGimbal G1 erfolgt über einen Akku, der zur GoPro Hero3-Serie kompatibel ist. Beziehungsweise kompatibel sein muss. Denn es wird kein Akku mitgeliefert. Was natürlich irgendwie die Härte ist! Der Kunde kauft ein 300-Euro-Gerät, das mit einem Spezialakku betrieben wird, und muss sich diesen separat irgendwo einkaufen. Die Argumentation von Rollei „GoPro-Anwender haben sowieso mehre Akkus. Da können sie auch einen davon für den eGimbal G1 verwenden.“ finden wir wenig kundenfreundlich. Wir zumindest hatten keinen zweiten Akku, waren ja aber „vorgewarnt“ und haben uns einen billigen Nachbau-Akku für nicht einmal fünf Euro über eBay bestellt – sind nun also stolze Besitzer eines Akkus für den eGimbal G1. Spätestens mit den Generationswechsel auf die GoPro Hero4-Generation ist es mit der Kompatibilität der Akkus sowieso vorbei, denn die Hero4-Modell haben eine andere, neue Akku-Bauform. Aufgeladen wird der Akku direkt im Gimbal, dazu hat er eine MiniUSB-Buchse im Plastik-Gehäuse (er arbeitet nicht, während er geladen wird). Die Laufzeit mit vollgeladenem Akku beträgt ca. 75 Minuten.

Eingeschaltet wird das Gerät durch 3-sekündigen Druck auf die Power-Taste. Dabei muss die Kamera unbedingt bereits eingesetzt sein, denn direkt nach dem Einschalten erfolgt die Kalibrierung. Dazu musst du den Gimbal mit eingesetzter Kamera einige Sekunden lang still halten. Die Sensorik und Schrittmotoren richten die Kamera dann exakt waagerecht aus. Mit einem nach oben und unten verschiebbaren Knopf (wie eine Zoom-Wippe) auf der bequem erreichbaren Rückseite kannst du danach den Neigungswinkel der Kamera einstellen, falls du nicht genau waagerecht filmen willst.

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