Seit Smartphones mehre Kameramodule eingebaut haben, ist immer die Hauptkamera (d. h. die normale Weitwinkel-Kamera) die beste und hochauflösendste der eingebauten Kameras. Die Tele- und Ultraweitwinkel-Kamera fallen immer mehr oder weniger ab. Bei dem OnePlus 8 Pro besitzt der Sony IMX586-Bildsensor (1/2" Größe) der Ultraweitwinkel-Kamera satte 48 Megapixel Auflösung. Selbst wenn man diese nicht komplett braucht bzw. nutzt, lassen sich diese wunderbar zu 12-Megapixel-Fotos in gesteigerter Qualität zusammenfassen. Zudem besitzt die Weitwinkelkamera extreme Makro-Eigenschaften: Bis auf 3 Zentimeter darf man damit dem Motiv auf die Pelle rücken.
Trotzdem setzt die Hauptkamera beim OnePlus 8 Pro noch eines drauf: Diese besitzt einen Sony IMX689 Bildsensor mit ebenfalls 48 Megapixeln, aber mit 1/1,4 Zoll eine deutlich größere Diagonale, also wesentlich größere Pixel für eine bessere Bildqualität. Zudem ist das Objektiv dieser Kamera mit F1,8 sehr lichtstark. Großer Sensor und lichtstarkes Objektiv sind natürlich eine schöne Kombination sodass man von der Hauptkamera des OnePlus 8 Pro zumindest beim Zusammenfassen der 48 Megapixel auf 12 Megapixel für Smartphone-Maßstäbe gute Low-Light-Fähigkeiten erwarten darf.
Recht schwach fällt hingegen die Telekamera aus: Trotz nur 3-fachem Zoom liefert sie lediglich 8 Megapixel aus einem nicht näher spezifizierten Sensor bei unbekannter Lichtstärke. Ein völliges Rätsel ist die vierte Kamera der Quad-Kamera des OnePlus 8 Pro: Was genau die "Color Filter Camera" mit 5 Megapixeln macht, versuchen wir noch herauszufinden. OnePlus schreibt uns auf unsere Nachfrage dazu:
Im Moment haben unsere drei Kameras die meisten der von den Benutzern täglich verwendeten Brennweiten abgedeckt, so dass wir hoffen, weitere Möglichkeiten für die Mobilfotografie zu erforschen. Inspiriert von den einzigartigen Farbtönen, die von professionellen Fotografen verwendet werden, verwendet OnePlus auf innovative Weise eine Filterlinse (die über ein Laser-System funktioniert) an der vierten Kamera, die das Licht anders verarbeitet, um ein individuelles Bild (fernab der Massenkameras) mit einem einzigartigen Farbton zu erzeugen. Wenn Benutzer diese Filterkamera verwenden, um alltägliche Szenen des täglichen Lebens einzufangen, wird das Bild eine explorative und kreative Wirkung zeigen. Dies funktioniert besonders gut auch bei Naturlandschaften. Wir hoffen, dass dieses Kameraobjektiv die Anwender dazu inspiriert, mehr Schönheit zu entdecken und mehr Zeit damit zu verbringen, die Welt um sie herum zu erkunden.
Meiner Eindruck nach erstem Ausprobieren ist, dass diese Kamera ausschließlich in einer Filtereinstellung genutzt wird, die "Fotochrom" heißt. Wählt man diesen Filter, werden keine Rot-Töne mehr aufgenommen und die Megapixelzahl und die Qualität der Aufnahme insgesamt in den Keller. Was das soll, erschließt sich mir derzeit noch nicht.
Viel klarer ist die Kamera-Situation beim etwas kleineren der beiden vorgestellten Smartphones, dem One Plus 8. Hier wurde nicht nur das Display etwas reduziert, sondern vor allem die Kameraausstattung auf heute schon eigentlich Standard-Leistung. Zwar bietet die Weitwinkel-Hauptkamera auch 48 Megapixel und einen optischen Bildstabilisator, aber nicht mit dem großen Sensor, der bei der Hauptkamera des OnePlus 8 Pro zum Einsatz kommt, sondern mit dem kleineren 1/2-Zoll-Sensor. Wenigstens ist das Objektiv mit F1,75 schon lichtstark. Eine Ultraweitwinkel-Kamera hat das OnePlus 8 auch, diese erreicht 116 Grad Bildwinkel und eine Lichtstärke von F2,2. Der nicht näher definierte Sensor besitzt 16 Megapixel. Eine Telekamera hat das OnePlus 8 nicht, als dritte Kamera im Bunde kommt stattdessen eine spezielle Makro-Kamera zum Einsatz. Diese hat eine sehr große Pixelgröße von 1,75 Mikrometer, was nur durch eine sehr niedrige Auflösung von lediglich 2 Megapixel möglich ist. Aber wer braucht sowas?
Dafür ist beim günstigeren OnePlus 8 die Front-Kamera noch etwas besser als beim teureren Flaggschiff-Modell. Zumindest ist die Lichtstärke des Objektivs laut technischen Daten besser: F2,0 beim OnePlus 8 versus F2,45 beim OnePlus 8 Pro. Als Sensor kommt in beiden Fällen ein 16-Megapixel Sensor Sony IMX471 zum Einsatz mit einer Pixelgröße von 1,0 µm, was für potenziell sehr gute Selfies und Video-Chats spricht. Die Front-Kamera sitzt übrigens in einem sehr kleinen "Pin-Hole" mit nur 3,84 mm Durchmesser im Display. Das stört wirklich kaum.
Für die zahlreichen anderen Eigenschaften verweisen wir als "Kamera-Leute" lieber auf die nachfolgende wiedergegebene Original-Pressemitteilung. Und nutzen die Zeit uns noch intensiver mit den Foto- und Video-Features des OnePlus 8 Pro zu beschäftigen, dass wir erfreulicherweise schon als Testgerät haben. Denn wir wollen wir noch diese mit einem kurzen "Ausprobiert"-Test auf dieses tolle Smartphone zurückkommen.