Profi-Multikopter-Kamera Auf einer Veranstaltung in Hamburg in der vergangenen Woche hat Yuneec Europa neben seinem Multicopter-Lineup und dem Typhoon Wizward GPS Flug Controller in Form einer kleinen Einhand-Fernbedienung (auf all dies kommen wir später in weiteren Meldungen noch zurück) ihre neue CGO4 Micro Four Thirds Gimbal-Kamera gezeigt. In dem recht großen, quaderförmigen Gehäuse verbirgt sich nichts geringeres als eine Panasonic GH4. Und das hat einige Vorteile.

  • Bild Die Yuneec CGO4 Gimbal-Kamera besitzt einen Four-Thirds-Sensor mit 16 Megapixeln und ein Micro-Four-Thirds-Bajonett. Funktechnisch günstig sitzt das WiFi-Funkmodul auf der Unterseite der Kamera mit freier "Sicht" zur Bodenstation. [Foto: Yuneec]

    Die Yuneec CGO4 Gimbal-Kamera besitzt einen Four-Thirds-Sensor mit 16 Megapixeln und ein Micro-Four-Thirds-Bajonett. Funktechnisch günstig sitzt das WiFi-Funkmodul auf der Unterseite der Kamera mit freier "Sicht" zur Bodenstation. [Foto: Yuneec]

Kopter-Marktführer DJI hatte im September eine Micro-Four-Thirds-Gimbal-Kamera für seinen Inspire 1 Quadrokopter vorgestellt. Da will Konkurrent Yuneec nicht nachstehen. Entsprechend der Traglast des großen Yuneec Tornado H920 Hexakopters fällt auch die CGO4 genannte Kamera ein ganzes Stück größer aus als das Modell von DJI. Der Grund dafür ist einfach: Die CGO4 ist technisch schlicht eine ausgewachsene Panasonic GH4, die, um unnötige Komponenten erleichtert, in ein Aluminiumgehäuse eingebaut wurde. Das Gehäuse wiederum ist ohne zusätzlichen Halterahmen direkt im 3-Achsen-Gimbal aufgehängt.

  • Bild Der leistungsfähige Hexakopter Yuneec Tornado H920 und die Yuneec CGO4 Micro-Four-Thirds-Kamera sind ein Dreamteam für professionelle Luftaufnahmen. [Foto: Yuneec]

    Der leistungsfähige Hexakopter Yuneec Tornado H920 und die Yuneec CGO4 Micro-Four-Thirds-Kamera sind ein Dreamteam für professionelle Luftaufnahmen. [Foto: Yuneec]

Dieser Trick spart nicht nur Gewicht und erhält dabei alle professionellen Funktionen, die Videofilmer an der GH4 schätzen (u. a. die 4K-Videomodi mit hoher Bitrate und die hervorragende Qualität). Der Eigenbau in Kooperation mit Panasonic hat noch einen ganz entscheidenden Vorteil gegenüber einer GH4: Die Yuneec CGO4 ist durch die Fernbedienung vollständig fernbedienbar. Genau das ist nämlich das Manko einer handelsüblichen Panasonic GH4, eingesetzt in einen GB603 Gimbal-Kopf, den es für den Yuneec Tornado H920 ja auch gibt: Außer Start und Stop der Aufnahme kannst du da gar nichts fernbedienen. Die GH4 kann das zwar grundsätzlich durchaus, aber nicht in Verbindung mit der Bodenstation ST24 von Yuneec, sondern nur mit der üblichen Panasonic-Smartphone-App – aber die funktioniert nicht über solche weiten Distanzen. Für eine Lösung ist Yuneec nun eine tiefergehende Zusammenarbeit mit Panasonic eingegangen und das Ergebnis ist eine eigene Kamera, bei der Yuneec gar kein Geheimnis daraus macht, dass eine GH4 drin steckt, sondern sogar entsprechende Schnittzeichnungs-Simulationen zeigt.

  • Bild Im Innern der Yuneec CGO4 befindet sich die Technik einer Panasonic Lumix GH4, daher auch das verhältnismäßig große Gehäuse. Die Kamera wird mit einem optischen 3-fach-Motorzoom-Objektiv geliefert. [Foto: Yuneec]

    Im Innern der Yuneec CGO4 befindet sich die Technik einer Panasonic Lumix GH4, daher auch das verhältnismäßig große Gehäuse. Die Kamera wird mit einem optischen 3-fach-Motorzoom-Objektiv geliefert. [Foto: Yuneec]

Wie bei solchen Gimbal-Kameras üblich, kannst du die CGO4 übrigens nicht mit jedem beliebigen Micro-Four-Thirds-Objektiv betreiben. Ein zu schweres Objektiv würde die Konstruktion aus dem Gleichgewicht bringen. Eine kleine Sensation ist aber, dass sich, neben zwei Festbrennweiten von Olympus (12 und 45 mm, entsprechend 24 und 90 mm Kleinbildbrennweite), auch das 3-fach-Motorzoom-Objektiv Lumix G X Vario PZ 14-42 mm 3.5-5.6 Asph. von Panasonic verwenden lässt, das in einer Yuneec-gelabelten Version zusammen mit der CGO4 verkauft wird (28 bis 84 mm Kleinbildbrennweite). Damit wird es erstmals in dieser Leistungsklasse möglich sein, von der Bodenstation aus einen optischen Zoom zu nutzen. Außer unter dem H920 Hexakopter lässt sich die Gimbal-Kamera übrigens auch im Pro Action Grip verwenden, einem Haltegriff, der dann stabilisierte Aufnahmen vom Boden oder von Fahrzeugen aus ermöglicht.

  • Bild Drei Objektive sind für die Yuneec CGO4 zugelassen: links die 12mm-Festbrennweite von Olympus, in der Mitte das 3-fach-Motorzoom von Panasonic (14-42mm) und rechts das 45mm-Porträt-Objektiv von Olympus (zur Umrechnung auf Kleinbild alle Werte x 2 nehmen). [Foto: Yuneec]

    Drei Objektive sind für die Yuneec CGO4 zugelassen: links die 12mm-Festbrennweite von Olympus, in der Mitte das 3-fach-Motorzoom von Panasonic (14-42mm) und rechts das 45mm-Porträt-Objektiv von Olympus (zur Umrechnung auf Kleinbild alle Werte x 2 nehmen). [Foto: Yuneec]

Einen Prototypen der CGO4 konnten wir vergangene Woche auf einer Yuneec Veranstaltung in Hamburg bewundern. Geflogen wurde aber noch eine normale GH4, denn ganz funktionsfähig war der Prototyp noch nicht. Über einen Liefertermin gibt es entsprechend auch noch keine verbindlichen Aussagen. Idealerweise noch dieses Jahr, es kann aber auch erstes Quartal 2016 werden. Der Preis in der Lösung mit dem Pro Action Grip wird nach heutigem Kenntnisstand voraussichtlich 3749 Euro betragen. Komplett mit dem großen, professionellen Tornado H920 Hexakopter sollen es 6999 Euro werden. Beide Preise enthalten bereits jeweils das Yuneec bzw. Panasonic 3-fach-Motorzoom-Objektiv 14-42 mm.