Als direkte Konkurrenz zu der GoPro-Serie steht die Sony Actioncam HDR-AS15 zwar nicht alleine auf dem Markt, aber auf Grund der Bedeutsamkeit des gerade boomenden Segmentes und des Neueinstieges des Elektronik-Riesen war eine Erprobung überfällig. Also haben wir das gute Stück mal in die Hände genommen und geschaut, wie viel Innovation aus dem Karton springt.
Verpackung, Lieferumfang und Produktpräsentation
Zum Glück gehören das Ein- und Auspacken von Gadgets für den Endnutzer nicht zu den häufiger getätigten Aktivitäten. Sony's Verpackungskünstler hätten es einfacher machen können. Das Gleiche gilt für die Unsitte, Bedienungsanleitungen auf Beipackzetteln ähnlichen Riesenseiten zu drucken. Frei nach dem Motto: Wir müssen sie ja nicht wieder zusammenlegen! Erfreulich hingegen ist es, neben einem leider recht Sonyspeziellen USB-Kabel und einem auch bei der Sony RX100 passenden LiIon-Akkus auch einen 1/4-Zoll Gehäuseadapter zu entdecken. Dieser kann das wasserdichte Gehäuse auf einem Stativ oder einer Kamerahalterung fixieren. Sollte diese nicht vorhanden sein, so werden je ein ebenflächiger als auch ein gewölbter Klebefuß mitgeliefert, auf dem man den Gehäuseadapter mittels Klickverschluss arretieren kann. In der Praxis nicht gerade für Kinderhände gedacht, aber recht solide wirkend. Das Kameragehäuse selbst erscheint in Größe, Gewicht und Form aufgeräumt und ausgewogen, der Aufnahmeknopf ist angenehm groß und im Gesamtbild erscheint die Cam als gelungene Idee, die sich nicht verstecken muss.
Ergonomie und Verarbeitung
Das gemessen an anderen Action-Cams recht große LCD-Display ist gut benutzbar, wenn auch die durch die Menüführung bedingte Bezeichnung von Funktionen doch zum Lesen der Bedienungsanleitung einlädt. Damit die Anschlüsse der Kamera geschützt sind, befindet sich an der Unterseite der Cam eine Abdeckung aus Plastik. Gummi, oder das Entfallen einer Abdeckung wären hier etwas schöner gewesen, zumal sich die Cam im Regelfall sicher im Gehäuse befindet. Der geschlossene Eindruck wird durch die herum baumelnde Abdeckung erkauft, und ist Geschmackssache, zumal nicht wirklich Fleisch noch Fisch. Wesentlich schwerer ins Gewicht fällt die Tatsache, dass die Funktionstasten der Kamera nicht über das Schutzgehäuse bedient werden können. Möchte man Einstellungen vornehmen, so muss die Cam zunächst wieder aus dem Gehäuse, was gerade in den typischen Gebrauchssituationen entsprechend nerven-raubend sein dürfte. Der Verschluss des Schutzgehäuses ist funktional aber nicht ohne Tücke, da man den Frontdeckel ohne großen Kraftaufwand vollständig abnehmen kann, und gleich zwei Haltepunkte am Gehäuse bedient werden müssen. Ein Scharnier wäre hier glücklicher angebracht. Wenn auch nicht in letzter Instanz getestet glaubt man dem Gehäuse die 60m Tauchtiefe jedoch und kann es wohl als vertrauenerweckend – sofern richtig benutzt – ansehen.
Das Akku- und Mikro-SD Kartenfach befindet sich unter der Hinteren Abdeckung unter dem Auslöseknopf, was als solches nicht ideal aber akzeptabel ist. Den Akku auszutauschen wird aber gerade für stärkere Finger nicht einfach, der Haltepunkt am Akkuschlitten könnte gerne einfacher erreichbar sein.
Erste Benutzung
Nachdem die Cam mit Akku und Speicherkarte bestückt sind, und der passende Kameramodus eingestellt ist, genügt ein Knopfdruck und die Aufnahme startet mit der erträglichen Verzögerung von etwa einer Sekunde. Ein gewöhnungsbedürftiges akustisches Signal untermalt dies, wie jeder Knopfdruck bei den Einstellungen sonst auch. Die entsprechende Funktion zum Stumm schalten dieses Tones ist der Schnellanleitung nicht zu entnehmen gewesen, wobei hier vielleicht auch die Geduld beim Suchen fehlte. Der Aufnahmeknopf beendet dann auch die Aufnahme und nummeriert die Videos dreistellig dargestellt durch. In welchem Modus sich die Kamera befindet, ob WiFi aktiv ist, ob der Verwacklungsschutz aktiviert ist, und wie es um den Akku steht, ist dem Display gut zu entnehmen.