Rundum-Aufnahmen mit dem Smartphone Ricoh hat gestern in Berlin die nach eigenen Angaben erste seriengefertigte Kamera für vollsphärische Aufnahmen vorgestellt. Die Kamera ist etwa so groß wie ein Diktiergerät und wird auch wie ein solches in der Hand gehalten sowie ausgelöst und dabei am besten weit weg am ausgestreckten Arm gehalten. So ist der Fotograf selbst in der 360-Grad-Szene zu sehen. Alternativ kann man die Kamera auf einem handelsüblichen Kamerastativ platzieren. Die Bedienung erfolgt dann direkt über die Smartphone-App.

  • Bild Die Ricoh Theta ist klein wie ein Diktiergerät. [Foto: Ricoh]

    Die Ricoh Theta ist klein wie ein Diktiergerät. [Foto: Ricoh]

  • Bild Die zwei Linsen der Ricoh Theta nehmen mit nur einer Auslösung ein vollsphärisches Foto auf. [Foto: Ricoh]

    Die zwei Linsen der Ricoh Theta nehmen mit nur einer Auslösung ein vollsphärisches Foto auf. [Foto: Ricoh]

  • Bild Die Ricoh Theta in der Front- und Rückseitenansicht. [Foto: Ricoh]

    Die Ricoh Theta in der Front- und Rückseitenansicht. [Foto: Ricoh]

  • Bild Auf der Oberseite besitzt die Ricoh Theta ein Stereomikrofon. [Foto: Ricoh]

    Auf der Oberseite besitzt die Ricoh Theta ein Stereomikrofon. [Foto: Ricoh]

  • Bild Auf der Unterseite verfügt die Ricoh Theta über ein Stativgewinde. [Foto: Ricoh]

    Auf der Unterseite verfügt die Ricoh Theta über ein Stativgewinde. [Foto: Ricoh]

  • Bild Am besten hält man die Ricoh Theta am ausgestreckten Arm. [Foto: Ricoh]

    Am besten hält man die Ricoh Theta am ausgestreckten Arm. [Foto: Ricoh]

  • Bild Das Ricoh Theta ist per Smartphone App fernbedienbar. [Foto: Ricoh]

    Das Ricoh Theta ist per Smartphone App fernbedienbar. [Foto: Ricoh]

Die App braucht man sowieso, um die Daten der Ricoh Theta auszulesen, anzusehen oder weiterzuverarbeiten. Beim Ansehen kann man sich in der Szene bewegen und hinein- oder herauszoomen. Die Qualität hält sich dabei in Grenzen, wie wir bei der Päsentation in Berlin sehen konnten. Das gesamte Bild ist nur 2.000 x 1.000 Pixel groß und „wiegt“ nur 400 KByte. Das ist sehr wenig für ein kugelförmiges Rundumbild. Weit hineinzoomen geht da nicht und viele Details werden nicht aufgelöst. Aber die Sache ist dennoch spannend, denn das Foto wird „mal eben schnell“ und in einem einzigen Schuss gemacht.

Die Theta nutzt hierfür zwei über Prismen zur Seite umgelenkte Bilder, die dort auf zwei kleinen Bildsensoren aufgenommen und sofort in der Kamera zu einem einzigen vollsphärischen Panorama zusammengebaut werden. Herkömmliche Lösungen machten mehrere Aufnahmen oder rotierten im Scan-Verfahren. Die damit verbundenen Schwierigkeiten in Szenen mit Bewegungen (Personen doppelt im Foto oder verzerrt, Einzelbilder nicht störungsfrei zusammenfügbar) kennt die Ricoh Theta nicht. Eine einzige Auslösung und in Sekundenbruchteilen ist das vollsphärische Rundum-Foto „im Kasten“! Das geht auch nur mit der Kamera selbst, die über 4 GByte eingebauten Speicher verfügt.

Alles Weitere läuft dann über die Smartphone-App, die es zunächst für Apple iPhones 4S und 5 sowie die entsprechenden iPod-Modelle gibt (iOS 6.0 und höher ist Voraussetzung). Bis Jahresende soll dann eine App für Android-Smartphones folgen. Ob für Windows Phone etwas folgt, ist fraglich. Zwar ist Microsoft als Partner an dem Projekt beteiligt, aber sozusagen mit der „falschen Abteilung“, nämlich dem Microsoft Projekt „Photosynth“. An diese sehr interessante (aber weitgehend unbekannte) Applikation rund ums Thema Bild wird die Ricoh Theta angeschlossen.

Der normale Weg, nachdem die Bilder von der Theta Kamera an das Smartphone übertragen wurden, ist die Veröffentlichung auf der Ricoh-Website theta360.com, wo sie mit einem entsprechenden Viewer interaktiv wie auf dem Smartphone betrachtet werden kann. Von dort aus kann die Aufnahme dann auch in den sozialen Kanäle Facebook, Twitter und Tumblr geteilt werden. 

Der Spaß mit der Ricoh Theta kostet 399 Euro. Der Vertrieb läuft ausschließlich online über die Ricoh-Website. Dort ist sie ab sofort vorbestellbar, die Auslieferung soll ab Oktober erfolgen.