Der DJI Spark wirkt ein wenig wie ein geschrumpfter DJI Mavic und rundet das DJI-Portfolio nach unten ab. Wie alle aktuellen DJI-Quadrokopter verfügt er über modernste Sensorik, um sicher zu starten und zu landen und nicht mit Hindernissen zu kollidieren und um sogar in Innenräumen fliegen zu können. Während beim knapp 800 Gramm "schweren" Mavic Pro die Kamera in allen drei Achsen stabilisiert ist und bei Videos 4K-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde liefert, muss das 300-Gramm-Fliegengewicht DJI Spark mit einem 2-Achsen-Stabilisator und FullHD-Videos auskommen. Die Foto-Auflösung liegt in beiden Fällen bei 12 Megapixeln. Zum Einsatz kommt eine Kamera, vergleichbar mit denen, die in modernen, guten Smartphones eingebaut ist (mit 1/2,3-Zoll-Sensor). Der DJI Spark ist damit das unkomplizierte Spaß-Gerät und sicherlich ein qualitativ vernünftiger Einstieg in die Drohnen-Fotografie. Dabei fängt der Spaß schon bei 599 Euro an, bei dem der Kopter ausschließlich per Smartphone gesteuert wird (und per Hand-Gesten, dazu unten mehr). Eigentlich noch interessanter ist das Kit "Fly More Combo", das einen Satz Propeller-Schutz enthält, den man als Anfänger sicherlich sowieso kaufen würde, sowie die Fernbedienung, die den Live-View-Downlink enorm erweitert und über die üblichen Steuerknüppel verfügt. Die Fernbedienung kostet einzeln 179 Euro, sodass der Kit-Preis mit 799 Euro wirklich attraktiv ist, denn ein Zweitakku (einzeln 59 Euro), ein Ladegerät und einiges mehr ist auch mit dabei.
Nun aber zur Technik. Die Arme, an denen die Motoren befestigt sind, sind (anders als beim Mavic Pro oder beim Karma von GoPro) nicht faltbar, aber die Propeller sind faltbar, wodurch dennoch ein Packmaß von nur 15 x 15 x 5,5 Zentimetern erreicht wird. Ohne die (optionalen bzw. im Fly More Kit enthaltenen) Propellerschützer allerdings; die muss man dazu abnehmen. Ein richtiges "Landegestell", wie man es beispielsweise von der DJI Phantom-Serie kennt, hat der kleine Spark nicht. Der Kamera-Gimbal sitzt vorne im Gehäuse integriert gut geschützt. Darüber (nach vorne gerichtet) und dahinter (nach unten gerichtet) sitzen diverse Sensoren, unter anderem Sonar und weitere Kameras zur Kollisionsverhütung sowie für den Innenraum-Flug. Damit soll der Spark sogar von einer Hand aus starten und landen können (Propellerschutz empfohlen). Und im normalen Flugmodus (begrenzt auf 3 Meter pro Sekunde Geschwindigkeit) erkennt er Hindernisse aus bis zu 5 Metern Entfernung und umfliegt diese selbsttätig, beispielsweise, wenn er autonom zum Startpunkt zurückkehrt (wenn sich die Akkukapazität dem Ende neigt, die Verbindung zur Fernbedienung abreißt oder auch auf Befehl). Die Akku-Laufzeit gibt DJI mit 16 Minuten nonstop an unter quasi idealen Bedingungen, also ohne Wind. Die Reichweite bei Fernsteuerung vom Smartphone aus dürfte nur etwa 30 Meter betragen. Mit der zusätzlichen Fernbedienung steigt diese auf bis zu 300 bzw. 500 Meter an, je nach genutztem WiFi-Frequenzband (2,4 oder 5,8 GHz). Über die Distanz wird auch das Live-Bild der Kopter-Kamera auf das in die Fernsteuerung eingesetzte Smartphone übertragen. Im Sportmodus (dann ohne Hindernis-Erkennung) ist der Spark bis zu 50 km/h schnell.
Als moderner Kopter bietet der Spark von Haus aus diverse automatische Flug-Funktionen, z. B. "Rocket", bei dem er mit nach unten gerichteter Kamera senkrecht aufsteigt, "Circle", bei dem er das Objekt umkreist, "Helix", bei dem beim Umkreisen die Flughöhe zunimmt, oder "Dronie", bei dem die Kamera automatisch vor dem zu filmenden Objekt herfliegt. Ganz neu ist eine Gestensteuerung, bei der die Spark-Drohne mit den Händen und Armen gesteuert wird. So sorgt z. B. ein mit den Fingern angedeuteter Rahmen dafür, dass die Kamera nach einigen Sekunden ein Selbstauslöser-Foto aufnimmt. Neu sind auch spezielle Foto-Modi, wie man sie normalerweise von Digitalkameras oder Smartphones kennt: Eine Panorama-Automatik nimmt wahlweise horizontal oder vertikal mehrere Fotos auf und justiert dabei die Ausrichtung des Gimbals bzw. des Kopters automatisch. Oder der Bokeh-Effekt sorgt automatisch für ein scharfes Hauptmotiv und leicht unscharfen Hintergrund.
Der DJI Spark soll ab Mitte Juni für 599 Euro lieferbar sein, vorbestellbar derzeit nur im DJI Online-Shop. Bei der Fly-More-Combo verlängert sich die Lieferzeit auf Ende Juni. Für 69 Euro Aufpreis gibt es eine Art Versicherung gegen unbeabsichtigte Wasserschäden und die Möglichkeit einen geschrotteten Spark-Kopter zweimal zum Sonderpreis (49 Euro beim ersten Mal, 69 Euro beim zweiten Mal) gegen ein heiles Gerät austauschen zu lassen. Sicherlich eine ganz nette Sorgenfrei-Option, gerade für Anfänger, an die sich dieses Gerät ja richtet.