Um es vorweg zu nehmen: Die GoPro Hero3 folgt in den wesentlichen Produkteigenschaften dem Vorgänger: Sowohl äußerlich als auch von ihren inneren Werten her ist sie mehr Update als Upgrade – obwohl sich bei Hardware- und Software einiges geändert hat. Wie groß der Unterschied ist, soll dieser Praxistest erörtern.
Verpackung und Lieferumfang
In einer repräsentativen und weiterhin etwas umständlich zu handhabenden Vitrinen-artigen Verpackung findet man alles, was auch beim Vorgänger schon Karton lag. Neu hinzugekommen ist eine Fernbedienung, die den eigentlichen Clou GoPro Hero3 ausmachen sollte. Ansonsten gibt es weiterhin zwei Rückwände für die Actioncam: Eine geschlossene, die besonders dicht ist sowie ein offenes Rückteil für eine bessere Soundqualität. Ebenfalls beigelegt sind ein USB-Kabel zur Datenübertragung und zum Aufladen der Kamera sowie zwei selbstklebende Halterungen
Ergonomie und Verarbeitung
Vermittelten die Vorgänger noch intensiv das Gefühl, ein Produkt aus dem Kaugummi-Automaten in der Hand zu halten, so wirkt die GoPro Hero 3 deutlich wertiger. Dazu trägt sicher bei, dass das Gehäuse der Hero3 um etwa ein Drittel geschrumpft ist, das lässt die Actioncam robuster und geschlossener erscheinen. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die neue Linsenabdeckung. Zudem gibt die Gummierung auf der Rückseite etwas mehr Griffsicherheit. Die Schrumpfkur wirkt sich übrigens auch auf das Gewicht aus, die GoPro Hero3 ist rund ein Viertel leichter als die Hero2.
Bei der Bedienung hat sich grundsätzlich nichts geändert. Das zwei-knöpfige Einstellen der Funktionen ist – wenn einmal erlernt – auszuhalten, aber weiterhin nicht das Gelbe vom Ei. Es bleibt zudem unklar, warum zwei unterschiedliche Ladekabel für Fernbedienung und Kamera erforderlich sind. Oder warum eine leicht zu verlierende Schachtabdeckung aus Gummi erfunden werden musste, wenn die Schächte vom Gehäuse ohnehin geschützt werden. Die Fernbedienung hätte ja auch neu aufgesetzt werden können!
Komplett überarbeitet hat GoPro die Verriegelung des Gehäuses: Sie ist nun so ausgeführt, dass sich die Rückwand nicht mehr ungewollt lösen kann. Einhändig, wie noch bei der Vorgängerin, lässt sich das Gehäuse der Hero3 nicht mehr öffnen oder schließen. So ist es deutlich komplizierter, die Hero3 aus der schützenden Hülle zu schälen. Kurzum: Die Vorgängerin ließ sich deutlich einfacher aus dem Gehäuse nehmen – und das ist zum Aufladen des Akkus jedes Mal notwendig.
Erster Einsatz
Unglücklicherweise werden in Fernost produzierte Geräte häufig ohne die aktuelle Firmware ausgeliefert. Dies war auch bei unserer GoPro Hero3 der Fall, und so mussten wir die recht unangenehme Prozedur eines Firmwareupdates über uns ergehen lassen. Für das Update muss die Actioncam an den PC angeschlossen werden, die zuständige Software verlangt dann die Eingabe der Seriennummer. Wer die nicht zuvor notiert hat, darf die ganze Prozedur nochmals von vorne beginnen! Irritiert hat auch, dass die GoPro Hero3 eine absolut neue Micro-SD von Sandisc (16 Gigabyte, Typ 10) nicht erkennen wollte. Hat man diese Hürden genommen und die Kamera eingestellt, kann die erste Aufnahme starten. Dazu drückt man nacheinander zwei Tasten – ein ungewollte Aufnahmestart wird durch dieses Zwei-Tasten-Prinzip wirkungsvoll vermieden.