Kameramodule für Smartphones Mit der QX1 werden Sonys Kameramodule "SmartShot" noch modularer, denn erstmals setzt Sony hier ein Wechselobjektivsystem mit E-Mount ein. Der 20 Megapixel auflösende große APS-C-Sensor verspricht eine hohe Bildqualität mit nur geringen Bildstörungen (Rauschen). Ebenfalls 20 Megapixel, aber auf einem sehr viel kleineren 1/2,3"-Sensor, löst die neue SmartShot QX30 auf, die dafür mit einem optischen 30-fach-Zoom von 24-720 Millimeter (entsprechend Kleinbild) auftrumpfen kann. Beiden Modulen gemeinsam ist die Steuerung per Smartphone oder Tablet, außerdem bietet Sony eine spezielle Fernbedienung zur Steuerung von bis zu fünf Modulen gleichzeitig an.

  • Bild Die neue Sony QX1 ist extrem modular aufgebaut: Wechselobjektiv (mit E-Mount), Kameramodul QX1, Smartphone-Adapter und Smartphone, das als Display und Bedienteil fungiert. [Foto: Sony]

    Die neue Sony QX1 ist extrem modular aufgebaut: Wechselobjektiv (mit E-Mount), Kameramodul QX1, Smartphone-Adapter und Smartphone, das als Display und Bedienteil fungiert. [Foto: Sony]

  • Bild Zusammen montiert fällt die Sony QX1 trotz des großen APS-C-Sensor erstaunlich kompakt aus. Allerdings ist hier auch das ausfahrbare, extrem flache Pancake-Zoom montiert. [Foto: Sony]

    Zusammen montiert fällt die Sony QX1 trotz des großen APS-C-Sensor erstaunlich kompakt aus. Allerdings ist hier auch das ausfahrbare, extrem flache Pancake-Zoom montiert. [Foto: Sony]

  • Bild Sogar einen eingebauten Blitz hat Sony der QX1 spendiert. Er klappt hoch aus, damit das Objektiv das Bild möglichst nicht abschattet. [Foto: Sony]

    Sogar einen eingebauten Blitz hat Sony der QX1 spendiert. Er klappt hoch aus, damit das Objektiv das Bild möglichst nicht abschattet. [Foto: Sony]

  • Bild Sony bringt in der QX1 einen großen Akku, aber eine physikalisch kleine Speicherkarte unter. Von der Speicherkapazität ist das aber heute kein Problem mehr. [Foto: Sony]

    Sony bringt in der QX1 einen großen Akku, aber eine physikalisch kleine Speicherkarte unter. Von der Speicherkapazität ist das aber heute kein Problem mehr. [Foto: Sony]

  • Bild Dank Stativgewinde lässt sich die Sony QX1 auch irgendwo aufstellen und ferngesteuert bedienen. [Foto: Sony]

    Dank Stativgewinde lässt sich die Sony QX1 auch irgendwo aufstellen und ferngesteuert bedienen. [Foto: Sony]

Der sperrige Name ILCE-QX1, wie Sony die QX1 ausführlich nennt, hat eine systematische Bedeutung: ILC steht für Interchangeable Lens Camera, E gibt das Bajonett an (es gibt auch ILCA, das bei den SLT-Kameras zum Einsatz kommt). Für Sony wird damit die QX1 sogar schon zur Profikamera, ganz so überschwänglich würden wir das nicht sehen, aber die QX1 erweitert in jedem Fall die fotografischen Anwendungsmöglichkeiten der SmartShot-Kameramodule, so dass auch anspruchsvollere Fotoamateure mit der Bildqualität zufrieden sein sollten. Insbesondere diejenigen, die bereits ein paar passende Objektive besitzen, können ihre Ausrüstung innovativ ergänzen.

Die SmartShot-Kameramodule, die Sony als Upgrade einer Handykamera verstanden wissen will, besitzen kein eigenes Display und sind auch nur minimal mit Bedienelementen ausgestattet, etwa zum Einschalten oder Auslösen. Um eine SmartShot sinnvoll zu benutzen, muss sie per WLAN mit einem Smartphone oder Tablet verbunden werden, im Idealfall klappt dies dank NFC in Sekundenschnelle. Auf dem steuernden Gerät musst Du dafür die entsprechende App Playmemories Mobile von Sony installieren, die es aktuell für Android und iOS gibt. Die App zeigt Dir nicht nur das Livebild des Kameramoduls an, sondern erlaubt auch die komplette Steuerung. Dazu muss man sagen, dass die App von Sony bisher nicht gerade mit ihrem Einstellungsumfang glänzt, dem will Sony mit der ab 4. September erhältlichen neuen Version 5.0 abhelfen.

  • Bild Auch mit den Fernbedienungen Sony RM-LVR1V und RM-LVR2V lässt sich ein QX-Kameramodul fernsteuern. Die Tasten links vom Bildschrim bedienen dann den Zoom. [Foto: Sony]

    Auch mit den Fernbedienungen Sony RM-LVR1V und RM-LVR2V lässt sich ein QX-Kameramodul fernsteuern. Die Tasten links vom Bildschrim bedienen dann den Zoom. [Foto: Sony]

Die neue App hat laut Sony eine komplett neue Benutzeroberfläche und verbindet sich viel schneller mit dem Kameramodul, dies gilt auch für die älteren Modelle QX10 und QX100. Zentrale Funktionen sollen sich mit der neuen App mit einer Hand bedienen lassen, zudem wird auf dem Display ein Gitter eingeblendet, das bei der Bildgestaltung hilft. Darüber hinaus fokussiert die Kamera direkt auf ein auf dem Bildschirm berührtes Bilddetail und löst dann auch aus, alternativ kann aber auch der Kameraauslöser verwendet werden, jedenfalls sofern Du ein Smartphone der Xperia-Serie Dein Eigen nennst. Ebenfalls neu ist die Übertragung der per Smartphone-GPS empfangenen Standortdaten direkt in die mit der SmartShot getätigten Aufnahmen, so weißt Du beispielsweise bei einer Städtetour immer, wo die Fotos entstanden sind.

Doch nicht nur mit einem Smartphone oder Tablet lassen sich die SmartShots fernsteuern. Sony bietet eine spezielle Live-View-Fernbedienung Namens RM-LVR2V an, die eigentlich für die Steuerung der Action-Cams von Sony gedacht ist. Die Fernbedienung kann alternativ auch mit einer QX-Kamera verbunden werden. Mit den Tasten links vom Display lässt sich dann der Zoom steuern und über die anderen Tasten einige wenige wichtige Einstellungen vornehmen oder z. B. der Modus (Foto oder Video) wechseln. In gleicher Weise funktioniert übrigens auch die Fernbedienung RM-LVR1. Dass sich die Fernbedienungen aber gleichzeitig mit bis zu fünf QX-Modellen verbinden lässt (mit den Actioncams geht das, und in einer früheren Version dieser Meldung hatten wir das auch für die QX-Modelle behauptet) stimmt leider nicht.

Die Sony QX1 verspricht mit ihrem APS-C-Sensor, der eine 22-mal größere Sensorfläche bietet als übliche Smartphone-Kamerasensoren, eine besonders hohe Bildqualität mit geringem Rauschen auch in dunkleren Umgebungen. Dabei löst der Sensor mit 20 Megapixeln hoch auf und bietet dadurch viel Detailreichtum. Im Kameramodul eingebaut ist der Bildverarbeitungsprozessor Bionz X. Speziell auf die Bildverarbeitung ausgelegt ist er deutlich leistungsstärker als die Bildverarbeitung in Smartphones, was ebenfalls einen Teil zur hohen Bildqualität beiträgt. Ebenfalls ein Vorteil des großen Sensors mit E-Mount-Wechselbajonett: Motive lassen sich mit einem unscharfen Hintergrund freistellen, zudem lassen sich neben den Sony-Objektiven mit Hilfe von Adaptern praktisch alle Objektive anschließen, die der Kameramarkt bietet oder früher bot, selbst alte manuelle Festbrennweiten können benutzt werden. Neben einer Automatik bietet die QX1 auch Programm-Modi, allerdings fehlt ihr ein komplett manueller Modus, den die Wechselobjektivkameras von Sony eigentlich wie selbstverständlich bieten. Immerhin lassen sich Fotos auch im Raw-Format aufnehmen, um sie später am PC zu bearbeiten. Ebenfalls nicht zu verachten ist der eingebaute, hoch ausklappende Blitz, um Motive besser auszuleuchten.

  • Bild Die Sony QX30 besitzt kein Wechselobjektiv, dafür aber ein zoomstakes Objektiv vom umgerechnet 24 bis 720 Millimeter. [Foto: Sony]

    Die Sony QX30 besitzt kein Wechselobjektiv, dafür aber ein zoomstakes Objektiv vom umgerechnet 24 bis 720 Millimeter. [Foto: Sony]

  • Bild Trotz deutlich kleinerem Sensor löst die Sony QX30 wie die QX1 20 Megapixel auf. [Foto: Sony]

    Trotz deutlich kleinerem Sensor löst die Sony QX30 wie die QX1 20 Megapixel auf. [Foto: Sony]

  • Bild Auch die Sony QX30 besitzt ein Stativgewinde, um sie fest montiert aufstellen zu können. [Foto: Sony]

    Auch die Sony QX30 besitzt ein Stativgewinde, um sie fest montiert aufstellen zu können. [Foto: Sony]

  • Bild An der Seite besitzt die Sony QX30 Bedienelemente zur Steuerung des Zooms sowie zum Aufnehmen eines Fotos direkt an der Kamera, falls man dies nicht per Fernsteuerung machen möchte. [Foto: Sony]

    An der Seite besitzt die Sony QX30 Bedienelemente zur Steuerung des Zooms sowie zum Aufnehmen eines Fotos direkt an der Kamera, falls man dies nicht per Fernsteuerung machen möchte. [Foto: Sony]

  • Bild Der Akku der Sony QX30 fällt etwas kleiner aus als bei der QX1, als Speicherkarten können wie bei der QX1 MicroSD oder Memory Stick Micro verwendet werden. [Foto: Sony]

    Der Akku der Sony QX30 fällt etwas kleiner aus als bei der QX1, als Speicherkarten können wie bei der QX1 MicroSD oder Memory Stick Micro verwendet werden. [Foto: Sony]

Die QX30 trumpft weniger mit ihrem großen Sensor, 1/2,3" bietet beispielsweise auch die Sony Xperia Z Serie, sondern mit ihrem großen Zoom auf. 30-fach kann es entfernte Motive mit dem Brennweitenbereich von 24 bis 720 Millimeter, verglichen mit Kleinbild, heran holen. Der integrierte Bildstabilisator soll dabei Verwacklungen minimieren. Die Auflösung der DSC-QX30 liegt wie bei der QX1 bei 20 Megapixeln. Das DSC steht dabei übrigens wie auch bei den Cyber-shot Digitalkameras für für Digital Still Camera. Der Autofokus der QX30 ist in der Lage, Motive zu verfolgen, mit zehn Serienbildern pro Sekunde sollte einem der richtige Moment nicht entgehen. Einen Vorteil bietet die QX30 bei Videoaufnahmen, denn sie nimmt bei Full-HD-Auflösung 60 statt 30 Bilder pro Sekunde auf, wodurch Bewegungen flüssiger werden oder sich Zeitlupen realisieren lassen. Gespeichert wird im Smartphone-freundlichen MP4-Format. Im Gegensatz zu den normalen Digitalkameras wird bei diesem Format die volle HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln gespeichert, bei den Digitalkameras bietet Sony sonst nur 1.440 x 1.080 Pixel, für 1.920 x 1.080 wird man bei den Cyber-shot-Modellen auf das AVCHD-Format gezwungen.

Ab Ende September 2014 sollen sowohl die QX1 als auch die QX30 für jeweils knapp 300 Euro erhältlich sein. Das Set der QX1 mit dem Objektiv SEL-P1650 liegt bei ca. 450 Euro. Das flache Pancake-Zoom deckt einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 24 bis 75 Millimeter ab und verfügt über eine Motorzoomsteuerung, so kannst Du den Bildausschnitt auch am Smartphone festlegen und musst dies nicht am Objektiv einstellen. Besonders praktisch ist das, wenn die SmartShot auf einem Stativ montiert wurde und einige Meter von Dir entfernt steht. Zudem bietet Sony mit dem Zubehörpaket ADP-FSK1 einen Schwenkadapter samt zusätzlichem Griff an, womit die SmartShot-Modelle ideal in der Hand liegen sollen. Bei der QX1 befindet sich dieses Zubehörpaket bereits im Lieferumfang.