4K60-Actioncam mit riesigem Zubehörpaket Die Firma Akaso aus den USA machte uns vor einigen Wochen auf ihre neue Flaggschiff-Actioncam aufmerksam und bot uns ein Testgerät an. Wer? Akaso? Nie gehört! Angeblich ist man bei Amazon auf Platz 2 der Actioncam-Verkäufe. Gemeint ist sicherlich Amazon.com, also der US-Markt. Wir wurden neugierig und haben uns das zumindest im Internet erstmal etwas näher angeschaut und heute ist das Testgerät eingetroffen.

  • Bild Akaso Brave 8. [Foto: Akaso]

    Akaso Brave 8. [Foto: Akaso]

Kurzer Überblick: Die Website von Akaso macht einen sehr professionellen Eindruck. Man ist im US-Bundesstaat Maryland angesiedelt und offensichtlich auf das Thema Outdoor spezialisiert. Die Actioncams sind sozusagen eine von zwei Abteilungen (Akaso Tech). In der anderen Abteilung (Akaso Outdoor) geht es um Outdoor- und Sport-Equipment allgemein. Von Handschuhen über Luftmatratzen und Camping-Leuchten und Paddel-Boards (SUPs) gibt es da eine Menge, was man fürs Leben in der der Natur gebrauchen kann. Dazu passen Actioncams natürlich nicht schlecht.

Ein schneller Blick auf Amazon.de: Dort gibt es die bisherigen Akaso-Kameras ebenfalls. Deutsche Bewertungen gibt es kaum, internationale sehr viel mehr. Die Text-Übersetzungen scheinen maschinell gemacht worden zu sein. Insofern steht da einiger Quatsch, z. B. dass man mit dem Dual-Screen zwischen vorderer und hinterer Kamera umschalten könne (es gibt aber keine hintere Kamera). Der Preis für die verschiedenen angebotenen Kameras sind sehr günstig, die technischen Eckdaten allerdings auch nicht sehr spannend. Nichts, was wir testen müssten.

Dennoch haben einen genaueren Blick auf das zum Test angebotenen neue Flaggschiffmodell Akaso Brave 8 geworfen. Das hört sich nämlich durchaus interessant an. Die Kamera trumpft mit einem 48-Megapixel-Sensor auf. Das ist jetzt nichts, bei dem wir grundsätzlich ins Schwärmen geraten. Viele Megapixel bedeuten nicht automatisch ein tolles Bild. Allerdings hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass eben dieser 48-Megapixel-Sensor teilweise erstaunlich gute Bilder liefert. Und bei Actioncams kommt der zusätzliche Effekt zum Tragen, dass man viele Pixel braucht, damit man damit eine vernünftige Bildstabilisierung für ein 4K-Video realisieren kann. Also haben wir mal dem Test zugestimmt und das Testgerät angefordert.

Heute traf die Akaso Brave 8 in der Redaktion ein. Mit Schneewittchensarg-Verpackung. Ich dachte eigentlich, die wäre im Zuge der Verpackungvermeidung bzw. Recyclingfähigkeit längst völlig aus der Mode gekommen. Immerhin thront auf dem Pappkarton kein massives Plexiglas-Aquarium mehr, wie es früher bei Actioncams gang und gäbe war, aber eine aufwändige Verpackung mit Fenster hat man dennoch gebastelt. Und sogar die Verpackung hat eine Schutzfolie, damit das Fenster nicht zerkratzt. Zudem ist die Verpackung insgesamt ziemlich voluminös, was aber nicht daran liegt, dass da übermäßig viel Luft drin ist, sondern übermäßig viel Zubehör!

  • Bild Akaso Brave 8. [Foto: MediaNord]

    Akaso Brave 8. [Foto: MediaNord]

Sowas haben wir tastsächlich in zehn Jahren Actioncam-Tests noch nicht gesehen. Im Karton liegen neben der Kamera und dem Halteramen (die "liegen" nicht, die sind dekorativ in der Verpackung angeschraubt), unter anderem: gleich zwei Akkus, eine Ladeschale für zwei Akkus, ein USB-Kabel, eine Fernbedienung (!) mit mehreren Tasten und Display, Klebehalterungen mit Einschüben, mehrere Verlängerungen und Winkel-Adapter für die Halterungen, 1/4-Zoll-Gewinde Adapter in beide Richtungen (männlich/weiblich), Befestigungsgurte, Befestigungsschlaufen, eine Fahrrad- bzw. Rohr-Halterung und ein Tütchen mit Ersatzklebepads, Kabelbindern und sogar einer Stahl-Sicherungsschlaufe! Ein richtiges Tauchgehäuse hingegen ist optionales Zubehör.

Hier noch kurz die technischen Eckwerte der Akaso Brave 8: Den 48 Megapixel auflösenden 1/2-Zoll-Sensor hatten wir schon erwähnt, damit sind die 48-Megapixel-Fotos oder 4K60-Videos oder 8K-Zeitrafferfilme möglich sowie bis zu 16-fache Zeitlupen (bei niedrigerer Videoauflösung). Touchscreen hinten und zusätzlicher Monitor vorne. "Supersmooth" Bildstabilisierung. 10 Meter wasserdicht ohne Schutzgehäuse. Die Akkus sollen stolze 1.550 mAh haben und damit pro Akku 90 Minuten lange 4K-Videoaufzeichnungen ermöglichen (das wäre ein neuer Rekord). Das Mikrofonsystem kann umgeschaltet werden zwischen Stereo und Sprache.

Obwohl die Kamera noch gar nicht auf dem Markt ist, gibt es auf der Akaso-Website schon zwei 5-Sterne-Bewertungen, beide datiert auf den 26.10.2021, die die Kamera über den Klee loben. Soviel also zur Glaubwürdigkeit von angeblichen Bewertungen im Akaso-Store. Bei Amazon ist die Akaso Brave 8 noch nicht erhältlich. Akaso verspricht einen Vorbesteller-Rabatt in Höhe von 20 Prozent, der per E-Mail verschickt wird, sobald die Kamera dort erhältlich ist. Der reguläre Preis wird voraussichtlich knapp 280 US-Dollar betragen. Der Euro-Preis ist noch nicht bekannt.

Wir werden die Akaso Brave 8 in den nächsten Wochen ausführlich testen und dann hier auf digitalEyes.de wieder auf das Gerät zurückkommen.