Apple stellt iPhone 6 und 6 Plus vor

Smartphones Mit einem Blick auf die Konkurrenz behauptete der inzwischen verstorbene ehemalige Apple-Chef Steve Jobs einmal auf einer Pressekonferenz, dass Verbraucher nicht an großen Smartphones interessiert seien. Dies erklärt zumindest teilweise, warum Apple bis zuletzt als einziger Premiumhersteller an einer relativ kleinen Bildschirmgröße von 4 Zoll auf seinen Topmodellen festgehalten hat. Nun konnte aber selbst der erfolgsverwöhnte Hersteller aus Kalifornien die Verkaufszahlen der größer dimensionierten Konkurrenzmodelle nicht mehr ignorieren: Die neuen Modelle iPhone 6 und iPhone 6 Plus haben Bildschirmdiagonalen von 4,7 und 5,5 Zoll. Auch bei der Kameratechnik gibt es dezente Fortschritte.

Die IPS-Displays der beiden neuen Modelle unterscheiden sich aber nicht nur in der Größe, sondern auch in der Auflösung. Das 5,5 Zoll Display des iPhone 6 Plus bietet eine 1920 x 1080 Full-HD Auflösung während das kleinere iPhone 6 mit 1334 x 750 Pixeln, also etwas mehr als HD-Auflösung, auskommen muß. Größe und Auflösung des Displays sind aber nicht die einzigen Unterschiede zwischen den beiden neuen Smartphones von Apple. Speziell für Mobilfotografen ist das optische Bildstabilisierungssystem im iPhone 6 Plus von Interesse. Es sollte die Verwackelungsgefahr in dunkleren Szenen reduzieren. Das iPhone 6 muß mit einem weniger effizienten digitalen System auskommen.

Von der Bildstabilisierung abgesehen sind die Kameraspezifikationen auf beiden Geräten identisch. Sensorauflösung und Blende sind mit 8 Megapixel und F2.2 auf dem Niveau der Kamera im Vorgänger iPhone 5S und auch der True Tone Blitz, der mit einer zweiten, orange gefärbten LED natürlichere Farben verspricht, ist wieder mit an Bord. Der Autofokus wurde verbessert und wartet nun mit Phasenvergleichs-Messung auf, was laut Apple die Fokusgeschwindigkeit gegenüber dem Vorgänger verdoppelt.

Außerdem können beide neuen iPhones Panoramen mit einer Größe von bis zu 43 Megapixeln und Full-HD Video mit 30 oder 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Auch Zeitlupen-Modi mit 120 oder 240 Bildern pro Sekunde stehen zur Verfügung, allerdings bei reduzierter Auflösung.

Die weiteren Baukomponenten sind auf beiden neuen Modellen identisch. Apples neuer A8 Prozessor ist das Herz der neuen iPhones und 25% leistungsfähiger als der Vorgänger A7 im iPhone 5S. Der neue M8 Co-Prozessor ist an ein Barometer gekoppelt, das eine genauere Messung von Höhenunterschieden ermöglicht. iPhone 6 und 6 Plus sind auch die ersten Apple Smartphones mit NFC-Technologie, die für Apples neuen Bezahlservice genutzt wird.

Das Gehäuse besteht auf beiden Geräten aus Aluminium und die Kanten wurden im Vergleich zu den Vorgängern etwas abgerundet. Das iPhone 6 kann ab 12. September ab 699 Euro für das 16 Gigabyte Modell vorbestellt werden. Für das iPhone 6 Plus muß man mindestens 100 Euro mehr anlegen, mit größter Speicherausstattung (128 Gigabyte) kostet das Spitzenmodell fast 1.000 Euro. Ab 19. September sind die neuen Geräte auch in den Apple-Stores erhältlich.