Preisgünsige Profi-Multikopter-Kamera Jetzt wird es echt abgefahren! Für den ohnehin schon tollen DJI Inspire 1 Quadrokopter gibt es jetzt neu eine fix und fertige Micro-Four-Thirds-Kamera von DJI inklusive Panasonic/Leica-Wechselobjektiv und direkt integriertem 3-Achsen-Gimbal-Head. Und das Ganze ist selbstverständlich an das FPV-Live-View-System des Inspire 1 angeschlossen und ergibt damit eine komplette, bedienungsfreundliche Lösung. Damit sind jetzt 4K-Luftaufnahmen auch bei wenig Licht in Kino-Qualität möglich – für knapp 5.000 Euro.

Der DJI Inspire 1 war schon faszinierend, als er im letzten Jahr vorgestellt wurde. Für etwas mehr als 3.000 Euro gab es einen eher professionellen als semiprofessionellen Quadrokopter, der gleich mit einer ordentlichen 4K-Videokamera ausgestattet war. Nun legt DJI nach und stellt eine komplett neue Kameralösung für den Inspire 1 vor, den Zenmuse X5 bzw. X5R. Defakto eine bedienungsfreundliche fliegende Micro-Four-Thirds Foto- und Videokamera.

  • Bild In der neuen Version Inspire 1 Pro kostet der Quadrokopter komplett mit Zenmuse X5 4999 Euro. Das sind 1800 Euro mehr als der normale Inspire 1 mit Zenmuse X3. Rein rechnerisch kostet die bisher verbaute Zenmuse X3 Kamera also knapp 700 Euro inkl. Gimbal. [Foto: DJI]

    In der neuen Version Inspire 1 Pro kostet der Quadrokopter komplett mit Zenmuse X5 4999 Euro. Das sind 1800 Euro mehr als der normale Inspire 1 mit Zenmuse X3. Rein rechnerisch kostet die bisher verbaute Zenmuse X3 Kamera also knapp 700 Euro inkl. Gimbal. [Foto: DJI]

Zenmuse, so hießen bei DJI eigentlich ursprünglich (und heißen noch) die Gimbal Heads, also die automatischen Ausgleichsköpfe, an denen die Kamears befestigt werden. Aber auch die Kameras von DJI, die fest in ein solches Ausgleichssystem integriert sind, haben diesen Namen übernommen. Im Grunde gab es da bisher nur die Zenmuse X3, die aber so eigentlich niemand wahrgenommen hat, denn sie war nicht einzeln erhältlich, sondern einfach die Kamera vom Inspire 1. Seit heute gibt es auch eine Zenmuse X5 und X5R und eine entsprechende Vergleichstabelle bei DJI, was die im Vergleich leisten. DJI bedient also nicht direkt die bei Ankündigung des Inspire 1 angekündigte Möglichkeit nur das Kameramodul selbst zu ersetzen, wenn eine bessere Technik erhältlich ist (also den bestehenden Gimbal Head beizubehalten), sondern hier kommt eine komplett neue Einheit auf den Markt.

Das hängt natürlich damit zusammen, dass die neue Kamera deutlich schwerer ist und deshalb die Motoren und die Elektronik im Ausgleichskopf darauf abgestimmt werden müssen. Immerhin sitzt dort nun eine richtige "amtliche" Kamera. Mit Four-Thirds-Sensor und Micro-Four-Thirds-Bajonett. Und davor sitzt ein hochwertiges Wechselobjektiv. Auf dem steht DJI, aber wenn man sich das Design anschaut und die Daten und vor allem die Sonnnenblende, dann weiß der Kenner, dass es sich dabei um ein als DJI gelabeltes Panasonic (Leica) DG Summilux 15 mm F1.7 Asph. handelt, ein Objektiv, das recht klein und leicht und dabei sehr hochwertig ist und mit 30 mm umgerechneter Kleinbild-Brennweite gut für den Kopter-Einsatz geeignet ist. Bei DJI ist das Objektiv übrigens 60 Euro teurer als die UVP des Originals von Panasonic, aber das wirst du von DJI auch wohl kaum einzeln kaufen, sondern nur komplett mit dem Kamerakopf.

  • Bild Der Zenmuse X5 bzw. X5R ist eine in einem 3-Achsen-Ausgleichskopf montierte, aufs nötigste reduzierte Micro-Four-Thirds-Kamera. Gesamtgewicht: knapp über 500 Gramm. [Foto: DJI]

    Der Zenmuse X5 bzw. X5R ist eine in einem 3-Achsen-Ausgleichskopf montierte, aufs nötigste reduzierte Micro-Four-Thirds-Kamera. Gesamtgewicht: knapp über 500 Gramm. [Foto: DJI]

  • Bild Von der Seite siehst du das schlanke Design und wie schön der Drehpunkt an der Kamera schon das Objektivgewicht mit berücksichtigt. [Foto: DJI]

    Von der Seite siehst du das schlanke Design und wie schön der Drehpunkt an der Kamera schon das Objektivgewicht mit berücksichtigt. [Foto: DJI]

  • Bild Der Zenmuse X5 von vorne. Mehr Kamera brauchst du nicht für Kinoreife Ergebnisse. [Foto: DJI]

    Der Zenmuse X5 von vorne. Mehr Kamera brauchst du nicht für Kinoreife Ergebnisse. [Foto: DJI]

  • Bild Der Zenmuse X5 von vorne, hier mit abgenommenem Objektiv. Gut erkennst du den recht großen Four Thirds Sensor und das Micro Four Thirds Bajonett. [Foto: DJI]

    Der Zenmuse X5 von vorne, hier mit abgenommenem Objektiv. Gut erkennst du den recht großen Four Thirds Sensor und das Micro Four Thirds Bajonett. [Foto: DJI]

Der Sensor ist der übliche 16-Megapixel-Four-Thirds-Sensor, eine höhere Auflösung gibt es bislang ja nicht, im 4:3-Seitenverhältnis (Four Thirds bezieht sich übrigens auf die Größe, 4/3-Zoll Diagonale "Formfaktor", das Seitenverhältnis ist nicht grundsätzlich festgelegt, aber bis dort üblich). Mit diesem Seitenverhältnis hat die Kamera natürlich zum 16:9-Video-Seitenverhältnis eine Menge "Verschnitt", d. h. von der Fläche des Sensors bleibt beim Video-Filmen recht viel ungenutzt, was den Größenvergleich insbesondere zum 1-Zoll-Sony-Sensor, der 3:2-Seitenverhältnis hat, hinken lässt. Aber dennoch: Neben wunderschönen 16-Megapixel-Fotos macht die Kamera auch tolle 8,3-Megapixel-Videos, bzw. sogar 8,8-Megapixel-Videos, denn neben dem UHD-Format kann die Kamera auch das so genannte Cinema 4K im 17:9-Seitenverhältnis (4096 statt 3840 breit). Was momentan nicht kommuniziert wird ist, ob DJI in der Kamera ein Full-Frame-Readout macht, also den ganzen Sensor bzw. die ganze Sensorbreite bei 4K-Video nutzt oder (wie Panasonic es macht) nur den mittleren 8,3- bzw. 8,8-Megapiel-Ausschnitt verwendet.

Die Preise für die Lösung sind super fair. 2459 Euro kostet das komplette System inklusve Objektiv. Um den Zenmuse X5 bzw. X5R unter einen Inspire 1 zu montieren, benötigst du noch eine neue Schockabsorber-Montageplatte für 99 Euro, macht in der Summe also 2558 Euro. Oder, falls du noch keinen Inspire 1 hast (tröste dich, wir haben auch keinen), dann sind 4999 Euro für alles fällig. Das hört sich aus Verbraucher-Sicht viel an, der Profi lacht aber darüber und bestellt gleich zwei Stück! Bislang ging die Rechnung nämlich so: Um diese Qualitätsklasse zu erreichen, musste eine richtig ordentliche Kamera in die Luft. Gerne z. B. eine Panasonic GH4, die ja die gleiche Leistung bringt. Die kostet alleine 1500 Euro, dazu kommt das Objektiv mit 600 Euro. Die hängt dann an einem etwas größeren – und teureren – Gimbal Head für ca. 2300 Euro. Macht summa summarum schon 4.400 Euro, aber nun hast du noch keine Funkstrecke fürs First-Person-View-Videosignal (einige huntert bis einige Tausend Euro) und vor allem ja auch noch keinen Kopter! Und der muss ja geeignet sein, das ganze Geraffel zu heben! Da kommt kein Quadrokopter mehr infrage, das darf dann schon ein Hexakopter (6 Propeller) oder ein Oktakopter (8 Propeller) sein, der wiederum auch teurer ist. 8000 Euro kostete eine solche Komplettlösung wenigstens, eher noch etwas mehr. Und dafür hast du dann eine (wenn auch sehr gute) "Bastellösung". D. h. von dem Bedienungskomfort und der Anwendungsfreundlichkeit eines Inspire 1 bist du meilenweit entfernt. Nur dass am Ende ja auch nicht mehr dabei herauskommt als tadelloses 4K-Video und super 16-Megapixel-Fotos. (Wenn du noch mehr willst, musst du noch schwerere Kameras in die Luft heben und dann wird alles noch teurer.)

  • Bild Auf diese drei Objektive ist der Zenmuse X5 ausgelegt, wobei die rechten beiden ein und dasselbe Objektiv sein dürften. Hier einmal als "DJI Lens" mit Sonnenblende und als Panasonic/Leica-Objektiv ohne Sonnenblende (die aber serienmäßig mit dabei ist). [Foto: DJI]

    Auf diese drei Objektive ist der Zenmuse X5 ausgelegt, wobei die rechten beiden ein und dasselbe Objektiv sein dürften. Hier einmal als "DJI Lens" mit Sonnenblende und als Panasonic/Leica-Objektiv ohne Sonnenblende (die aber serienmäßig mit dabei ist). [Foto: DJI]

  • Bild Das DJI-Objektiv (aka Panasonic/Leica DG Summilux 15 mm F1.7 Asph.) hier noch einmal groß. [Foto: DJI]

    Das DJI-Objektiv (aka Panasonic/Leica DG Summilux 15 mm F1.7 Asph.) hier noch einmal groß. [Foto: DJI]

  • Bild Das DJI-Objektiv (aka Panasonic/Leica DG Summilux 15 mm F1.7 Asph.) von vorne und von der Seite mit Sonnenblende. Die Sonnenblende muss montiert sein. Darauf ist der Gewichtstrimm des Zenmuse X5 abgestimmt. [Foto: DJI]

    Das DJI-Objektiv (aka Panasonic/Leica DG Summilux 15 mm F1.7 Asph.) von vorne und von der Seite mit Sonnenblende. Die Sonnenblende muss montiert sein. Darauf ist der Gewichtstrimm des Zenmuse X5 abgestimmt. [Foto: DJI]

  • Bild Der "revolutionäre Bildsensor" ist eigentlich ganz normal in Fotokameras. Im Vergleich zu den sonst üblichen Sensorgrößen bei Quadrokopter-Kameras ist er natürlich riesengroß, wenn auch bei 16:9- oder 17:9-Videos viel Fläche ungenutzt bleibt. [Foto: DJI]

    Der "revolutionäre Bildsensor" ist eigentlich ganz normal in Fotokameras. Im Vergleich zu den sonst üblichen Sensorgrößen bei Quadrokopter-Kameras ist er natürlich riesengroß, wenn auch bei 16:9- oder 17:9-Videos viel Fläche ungenutzt bleibt. [Foto: DJI]

Und dann ist da noch die Sache mit dem "R". Wir haben oben schon immer vom Zenmuse X5 und X5R gesprochen. Das R ist sozusagen das i-Tüpfelchen. Nur dass es noch keine Infos gibt, was das Tüpfelchen kostet. Alles zuvor gesagte bezog sich nämlich auf "ohne R". "Mit R" bedeutet Rohdatenvideos. Das wiederum bedeutet verlustfreie Videos mit einer gigantischen Datenrate von 1,7 Gigabyte pro Sekunde durchschnittlich und 2,4 Gigabyte pro Sekunde in Spitze. Eigentlich fast unvorstellbar. Deshalb hat der Zenmuse X5R auch eine 500 Gigabyte große SSD eingebaut, denn normale Speicherkarten sind weit davon entfernt solche Datenraten zu schaffen. Aber auch hier bewundern wir wieder den konsumentenfreundlichen und pragmatischen Ansatz von DJI. Eine SSD wird eingebaut. Eine normale SSD. Im Profi-Sektor hält man für solche Anwendungen durchaus properitäre Hochleistungsspeicherkarten bereit, da ist dann auch eine SSD drum und außen eine Hülle drum – woraufhin sich der Preis dann gleich vervielfacht. Bei DJI reicht eine SSD. Über den Preis des X5R oder eines Inspire 1 mit X5R schweigt sich DJI allerdings bislang aus. Einen Vergleich der drei Kameraeinheiten (Zenmuse X3, X5 und X5R) haben wir unten verlinkt.

  • Bild Die Bedienoberfläche am Tablet-Computer für die Kamerabedienung lässt keine Wünsche offen. Du kannstd praktisch alles aus der Ferne einstellen und hast ein riesiges Live-View-Bild. [Foto: DJI]

    Die Bedienoberfläche am Tablet-Computer für die Kamerabedienung lässt keine Wünsche offen. Du kannstd praktisch alles aus der Ferne einstellen und hast ein riesiges Live-View-Bild. [Foto: DJI]

  • Bild So stellt sich DJI den Workflow bei der Video-Rohdatenverarbeitung vor. Eine spezielle Bearbeitungssoftware ist bei der R-Version (Zenmuse X5R) mit dabei. [Foto: DJI]

    So stellt sich DJI den Workflow bei der Video-Rohdatenverarbeitung vor. Eine spezielle Bearbeitungssoftware ist bei der R-Version (Zenmuse X5R) mit dabei. [Foto: DJI]

  • Bild Die als Video-Rohdaten-Dateien auf der SSD gespeicherten Videos sollten qualitativ noch einmal drastisch besser sein und sind natürlich ideal für die weitere Nachbearbeitung. [Foto: DJI]

    Die als Video-Rohdaten-Dateien auf der SSD gespeicherten Videos sollten qualitativ noch einmal drastisch besser sein und sind natürlich ideal für die weitere Nachbearbeitung. [Foto: DJI]