Ideal für Aufnahmen mit mehreren Kameras Die weiße Actioncam von Sony sieht schick aus und besitzt allerlei innovative Technik. Darunter ein neues, qualitativ sehr gutes Videoformat mit sehr großer Datenrate, das auch eine Timecode-Synchronisierung mehrerer Kameras bietet. Dazu passt gut die Livebild-Fernbedienung, die sich gleichzeitig mit bis zu fünf solcher Sony HDR-AS100V verbinden lässt. Das sehr kleine, leichte Technik-Wunderwerk ist spritzwassergeschützt und hat WiFi mit NFC sowie GPS und ein Stereomikrofon eingebaut. Ob die Sony Actioncam hält, was sie verspricht, zeigt unser Test.

  • Bild Die Sony HDR-AS100V kommt in der fast schon branchenüblichen Schmuckverpackung. Hier im Set mit Livebild-Fernbedienung. [Foto: MediaNord]

    Die Sony HDR-AS100V kommt in der fast schon branchenüblichen Schmuckverpackung. Hier im Set mit Livebild-Fernbedienung. [Foto: MediaNord]

  • Bild Die Bedienseite der Sony HDR-AS100V mit dem Status-Display und den beiden Tasten. Die dritte Taste zur Bedienung ist die Aufnahmetaste auf der Rückseite. [Foto: Sony]

    Die Bedienseite der Sony HDR-AS100V mit dem Status-Display und den beiden Tasten. Die dritte Taste zur Bedienung ist die Aufnahmetaste auf der Rückseite. [Foto: Sony]

  • Bild Die andere Seite der Sony HDR-AS100V hat keinerlei Bedienelemente. Auf der Vorderseite befinden sich das 170°-Objektiv und das Stereomikrofon.  [Foto: Sony]

    Die andere Seite der Sony HDR-AS100V hat keinerlei Bedienelemente. Auf der Vorderseite befinden sich das 170°-Objektiv und das Stereomikrofon. [Foto: Sony]

  • Bild Auf der Rückseite der Sony HDR-AS100V sitzt die mechanisch sperrbare Aufnahmetaste, die bei der Menübedienung auch als Enter-Taste dient. [Foto: Sony]

    Auf der Rückseite der Sony HDR-AS100V sitzt die mechanisch sperrbare Aufnahmetaste, die bei der Menübedienung auch als Enter-Taste dient. [Foto: Sony]

  • Bild Die gesamte Rückseite kann mit einem versenkt angebrachten Schieber einfach entriegelt werden und gibt dann Speicherkartenfach und Akkufach der Sony HDR-AS100VR frei. [Foto: MediaNord]

    Die gesamte Rückseite kann mit einem versenkt angebrachten Schieber einfach entriegelt werden und gibt dann Speicherkartenfach und Akkufach der Sony HDR-AS100VR frei. [Foto: MediaNord]

  • Bild Auf der Unterseite der Sony HDR-AS100V liegen die spritzwassergeschützten Abdeckungen für die Schnittstellen sowie das M3-Gewinde, an dem der Stativadapter festgeschraubt wird. [Foto: Sony]

    Auf der Unterseite der Sony HDR-AS100V liegen die spritzwassergeschützten Abdeckungen für die Schnittstellen sowie das M3-Gewinde, an dem der Stativadapter festgeschraubt wird. [Foto: Sony]

  • Bild Unter der linken (bzw. hinteren Klappe sitzt nur der USB-Anschluss, über den die Sony HDR-AS100V auch im Betrieb mit Strom versorgt werden kann. [Foto: Sony]

    Unter der linken (bzw. hinteren Klappe sitzt nur der USB-Anschluss, über den die Sony HDR-AS100V auch im Betrieb mit Strom versorgt werden kann. [Foto: Sony]

  • Bild Der recht stabile Adapter mit dem 1/4"-Stativgewinde wird mit der Rändelschraube an der Sony HDR-AS100V fixiert. [Foto: Sony]

    Der recht stabile Adapter mit dem 1/4"-Stativgewinde wird mit der Rändelschraube an der Sony HDR-AS100V fixiert. [Foto: Sony]

  • Bild Lieferumfang des Kit Sony HDR-A100VR: Schutzgehäuse, Livebild-Fernbedienung, die Kamera HDR-A100V, Akku, Stativadapter, je eine Klebehalterung für gerade und gewölbte Oberflächen, der dazugehörige Adapter sowie ein Mikro-USB-Kabel. [Foto: MediaNord]

    Lieferumfang des Kit Sony HDR-A100VR: Schutzgehäuse, Livebild-Fernbedienung, die Kamera HDR-A100V, Akku, Stativadapter, je eine Klebehalterung für gerade und gewölbte Oberflächen, der dazugehörige Adapter sowie ein Mikro-USB-Kabel. [Foto: MediaNord]

Mit den Unterschieden zu den Vorgängermodellen will ich mich in diesem Test nicht lange aufhalten und verweise stattdessen auf unsere sehr ausführliche Vorstellung der Kamera vom 8. Januar 2014. Statt dessen lieber hier kurz die wesentlichen Merkmale, mit denen Sony die HDR-AS100V im Markt und insbesondere gegenüber potenten Mitbewerbermodellen positioniert, auf diese Dinge habe ich also im folgenden Test besonderes Augenmerk gelegt:

  • Neues professionelles Videoformat "XAVC S" mit spektakulären 50 Mbit/s Datenrate (das ist mal locker das Doppelte von dem, was man sonst so antrifft) bei FullHD mit 50 bzw. 60 Vollbildern pro Sekunde. Das Ergebnis soll eine exzellente Bildqualität, insbesondere bei schnellen Bewegungen sein. Zusätzlich kann sie das übliche MPEG4-AVC/H.264 mit geringerer Datenrate.
  • Time-Code zur späteren Synchronisierung paralleler Aufnahmen aus mehreren Sony HDR-AS100V-Kameras (nur bei XAVC S Videoaufzeichnung).
  • Eingebautes Stereo-Mikrofon und direkter Mikrofonanschluss per 3,5mm-Klinkenbuchse (beides bei Action Cams alles andere als üblich).
  • Live-View-Armbandfernbedienung für bis zu fünf Kameras gleichzeitig.
  • WiFi, erfreulicherwise mit NFC.
  • Eingebautes GPS zur Positionsaufzeichnung.
  • Eher unbedeutend, aber auch ungewöhnlich: Infrarotfernbedienungs-Empfänger.
  • Besonders hochwertiges 170-Grad-Objektiv.
  • Besonders wirksame Bildstabilisierung (bei reduziertem Bildwinkel  von 120 Grad).
  • Spritzwassergeschützt und staubgeschützt auch ohne Schutzgehäuse.
  • Sehr klein und leicht. 

Lieferumfang

Der normale Lieferumfang in dem vom Marktführer GoPro in der Geräteklasse der Actioncams (und nur dort) etablierte und nun üblichen "Schneewittchensarg"-Schmuckgehäuse umfasst die Kamera im lediglich 5 Meter wasserdichten, dafür aber sehr leichten Schutzgehäuse sowie eine aufwändige Livebild-Armbandfernbedienung (RM-LVR1) mit LCD-Farbmonitor. Darüber hinaus ist der Lieferumfang ziemlich mager. Mit dabei sind ein Stativadapter, der Akku (Typ NP-BX1 mit 1240 mAh) und ein USB-Kabel (kameraseitig mit Mikro-USB-Stecker; wer sowieso mit einem Smartphone-Ladekabel unterwegs ist, kann das verwenden) und etlichen Bedienungsanleitungen. Hinzu kommen eine Klebehalterung für gerade und eine für gewölbte Flächen (typischerweise Helme) sowie ein gelbes Zwischenstück, dass zwischen Kamera oder Unterwassergehäuse montiert wird und dann in die Klebehalterungen eingerastet wird. Auf beiden Klebehalterungen muss die Kamera genau gerade sitzen, Winkelstücke oder Gelenke sind nicht dabei. 

Neben diesem Set inklusive Fernbedienung für UVP 399 Euro gibt es im Handel noch ein Set ohne Armbandfernbedienung (UVP dann 299 Euro) sowie weitere Zusammenstellungen ("Wearable Kit" mit Kopfband und Armbandhalterung und "Bike Kit" mit Kopfband und Überrollbügel/Lenker-Halterung).

Viele Leute filmen parallel mit mehreren Action-Cams, was beim späteren Zusammenschneiden dann tolle Filme aus wechselnden Perspektiven ermöglicht. Wer das vorhat, kauft nur einmal das Kit mit der Livebild-Fernbedienung und ergänzt dieses durch die nackte Kamera oder ein Kit mit anderen Befestigungsmöglichkeiten, denn die Livebild-Fernbedienung benötigt man nur einmal. Dies ist aber wirklich eine feine Sache, auf sie verzichten würde ich ungerne, dazu später mehr.

Die Live-View-Fernbedienung macht zwar einen sehr robusten Eindruck, ist aber nur bis drei Meter wasserdicht und auch nicht wirklich gut mit dicken Handschuhen zu bedienen. Das ganze Set ist also eher nichts für richtige Tauchgänge, sondern eher etwas für generelle Outdoor-Aktivitäten einschließlich beispielsweise Schnorcheln, Surfen oder Kiten. Fürs richtige Tauchen gibt es für schmale 40 Euro das bis 60 Meter wasserdichte Gehäuse SPK-AS1 (das ursprünglich der ersten Sony Actioncam HDR-AS15 beilag).

Darüber hinaus bietet Sony eine ordentliche Menge an Halterungen für diverse Einsatzzwecke. Darunter das Hundegeschirr AKA-DM1, dass es so nur von Sony gibt. Dieses hatten wir auch zum Test bestellt und spendieren diesem weiter unten einen eigenen Absatz.

Dank GPS speichert die Sony HDR-AS100V den Aufnahmeort in den Exif-Daten eines jeden Fotos. Darüber hinaus speichert die Kamera Track-Dateien in einem Ordner auf der Speicherkarte. Damit können mit der kostenlosen Sony-Software Play Memories Home nicht nur die Positionen der Fotos und Videos auf einer Karte angezeigt werden, sondern auch der Weg selbst dargestellt werden und Videos und GPS-Daten des Tracks (etwa die aktuelle und maximale Geschwindigkeit) überlagern. Zudem lassen sich mit der Software die Aufzeichnungen von bis zu vier Kameras kombinieren.

Bedienung

Die Gehäuseform, die ja zweifelsfrei sehr schick ist, hat den Nachteil unten rund und damit ohne Auflagefläche zu sein. Um dort ein Stativgewinde hinein zu bekommen, hat Sony ganz vorne am Gehäuse ein M3-Gewinde eingelassen, in dem der Stativadapter mit 1/4-Zoll-Standard-Fotogewinde festgeschraubt wird. Der Rest der Unterseite ist mit zwei Klappen für die Schnittstellen belegt. Ein Platz für ein zweites Gewinde oder einen Wiederhaken am anderen Ende des Stativadapters war offenbar nicht machbar. Das Ergebnis dieser Konstruktion ist, dass die Kamera nicht wirklich spielfrei auf dem Stativadapter sitzt. Die Beispielfotos auf der Sony-Website, die die Kamera nur in dem Stativadapter zum Beispiel auf einer Lenkrad-Halterung zeigen, wird man so in der Praxis wohl eher nicht realisieren. Auch ist die Auflagefläche des Stativadapters auf einer Halterung mit 30 x 11 Millimeter sehr klein geraten. Immerhin besitzt der Adapter eine Aussparung für einen Videopin, der auf entsprechenden Halterungen ein Verdrehen der Kamera verhindert. Der Stativadapter eignet sich aber eher für Situationen, in denen die Kamera wirklich gar nichts auszuhalten hat. In anderen Fällen solltest du das mitgelieferte Schutzgehäuse verwenden.

  • Bild Das kleine und leichte Gehäuse Sony SPK-AS2 für die HDR-AS100V und die älteren Actioncam-Modelle von Sony ist bis 5 Meter wasserdicht. Die Kamera bleibt dabei voll bedienbar. [Foto: Sony]

    Das kleine und leichte Gehäuse Sony SPK-AS2 für die HDR-AS100V und die älteren Actioncam-Modelle von Sony ist bis 5 Meter wasserdicht. Die Kamera bleibt dabei voll bedienbar. [Foto: Sony]

  • Bild Ungewöhnlich für eine Actioncam: die Sony HDR-AS100V besitzt ein Stereomikrofon. Über Membranen im Gehäuse SPK-AS2 gelangt der Schall zur Kamera. [Foto: Sony]

    Ungewöhnlich für eine Actioncam: die Sony HDR-AS100V besitzt ein Stereomikrofon. Über Membranen im Gehäuse SPK-AS2 gelangt der Schall zur Kamera. [Foto: Sony]

  • Bild Obwohl die Sony HDR-AS100V spritzwassergeschützt ist und einen Stativadapter besitzt, würden wir die Kamera so wie hier auf dem Pressefoto gezeigt, eher nicht betreiben, sondern bei solchem Einsatz eher das stabile Schutzgehäuse verwenden. [Foto: Sony]

    Obwohl die Sony HDR-AS100V spritzwassergeschützt ist und einen Stativadapter besitzt, würden wir die Kamera so wie hier auf dem Pressefoto gezeigt, eher nicht betreiben, sondern bei solchem Einsatz eher das stabile Schutzgehäuse verwenden. [Foto: Sony]

  • Bild Mit dem Sony AKA-LU1 Handgriff mit LC-Display kannst du die Sony Actioncams wie einen Camcorder halten. [Foto: Sony]

    Mit dem Sony AKA-LU1 Handgriff mit LC-Display kannst du die Sony Actioncams wie einen Camcorder halten. [Foto: Sony]

  • Bild Der Sony AKA-LU1 Handgriff mit LC-Display ist eigentlich für die Vorgängermodelle der HDR-AS100V entwickelt, funktioniert aber auch mit letzterer. [Foto: Sony]

    Der Sony AKA-LU1 Handgriff mit LC-Display ist eigentlich für die Vorgängermodelle der HDR-AS100V entwickelt, funktioniert aber auch mit letzterer. [Foto: Sony]

  • Bild Die Sony Actioncam wird in den AKA-LU1 Handgriff mit LC-Display eingesetzt und dadurch deutlich größer und besser zu halten. Der Monitor ist frei schwenkbar. [Foto: Sony]

    Die Sony Actioncam wird in den AKA-LU1 Handgriff mit LC-Display eingesetzt und dadurch deutlich größer und besser zu halten. Der Monitor ist frei schwenkbar. [Foto: Sony]

  • Bild Willst du den Mikrofoneingang der Sony HDR-AS100V benutzen, brauchst du den Sony AKA-SF1 Skelettrahmen, mit dem du die Actioncam seitlich befestigen kannst, währen alle Schnittstellen an der Unterseite zugänglich bleiben. [Foto: Sony]

    Willst du den Mikrofoneingang der Sony HDR-AS100V benutzen, brauchst du den Sony AKA-SF1 Skelettrahmen, mit dem du die Actioncam seitlich befestigen kannst, währen alle Schnittstellen an der Unterseite zugänglich bleiben. [Foto: Sony]

  • Bild Sony Hundehalterung AKA-DM1 ermöglicht Actioncam-Aufnahmen aus der Perspektive eines Hundes. [Foto: Sony]

    Sony Hundehalterung AKA-DM1 ermöglicht Actioncam-Aufnahmen aus der Perspektive eines Hundes. [Foto: Sony]

  • Bild Die Sony Hundehalterung AKA-DM1 eignet sich für mittelgroße bis größere Hunde. [Foto: Sony]

    Die Sony Hundehalterung AKA-DM1 eignet sich für mittelgroße bis größere Hunde. [Foto: Sony]

Die Bedienung der Kamera erfolgt über drei Tasten: [Prev] und [Next] an der Seite und [Rec/Enter] hinten in der Akkufach-Klappe (letztere kann mechanisch gegen versehentliches Betätigen gesperrt werden). Optische Rückmeldung liefert ein kleines Schwarzweiß-LC-Display. Dessen fünfstelliges 14-Segment-Taschenrechnerdisplay liefert vieldeutige Rückmeldungen wie "PwOFF", "USBPw", "A.OFF", "WT-FT" (was WiFi heißen soll) oder "V.SYS" oder "PRO" (worunter sich die Umschaltung in den XAVC S Videomodus verbirgt). Diese Spar-Ausstattung macht die Bedienung natürlich nicht komfortabel. Für die nächste Auflage der Sony-Actioncam wünsche ich mir wenigstens eine sinnvoll lesbare Dot-Matrix-Textzeile. Zum Glück sind die Einstellmöglichkeiten nicht unnötig überfrachtet. Man kommt deshalb doch irgendwie ganz gut klar.

Eine gestartete Aufnahme wird über zwei Leuchtdioden signalisiert. Eine winzige sitzt in der Rückseite der Kamera und eine große gut sichtbare oben auf der Kamera und wird dort allerdings von diversen als Zubehör erhältliche Halterungen (Skeletthalterung, Monitorhandgriff) verdeckt. Eine Aufnahmekontrollleuchte an der Front hat die Sony nicht. Die Betriebsdauer im besten Aufnahmemodus (XAVC S mit 60 Bildern pro Sekunde) habe ich mit fast genau zwei Stunden ermittelt. Danach war das Akku leer und die 64GB-Micro-SD-Karte zu rund drei Vierteln gefüllt (ca. 23 GB Datenmenge pro Stunde Film).

Livebild-Fernbedienung

Wer vermutet, über die Live-View-Fernbedienung RM-LVR1 ginge das dann deutlich komfortabler – immerhin hat diese ja einen richtigen Monitor und damit die Möglichkeit ein richtiges Menü einzublenden – wird enttäuscht. Über die Fernbedienung mit ihren immerhin sechs Taste lassen sich wirklich nur die allernötigsten Sachen der Kamera umstellen. Hauptsächlich dient das Menü der Fernbedienung zur Einstellung der Fernbedienung selbst (Ausrichtung für linken Arm oder rechten Arm, Betrieb mit nur einer Kamera oder Multi-Kamera-Betrieb, Verbindung zur Kamera aufbauen usw.). Auch hier also wieder: Nicht unnötig überfrachtet. Deshalb kommt man gut damit klar. Der Monitor ist klein, aber das Live-Bild darauf knackscharf und fast verzögerungsfrei. Dies zumindest, solange sich die Fernbedienung in der Nähe der Kamera befindet. Bis maximal 10 Metern geht das, bis ca. 3 bis 5 Meter ist das Bild wirklich flüssig.

Fortsetzung auf Seite 2