Kompakte Drohne mit 900 Gramm Kameratraglast DJI-Konkurrenz aus Taiwan? Der noch recht unbekannte Hersteller Thunder Tiger TTRobotiX fasst alle gängigen, bewährten Filmdrohnen-Konzepte zusammen und präsentiert seinen Ghost-Quadrocopter, ein kompaktes Fluggerät mit qualitativem 3D-Gimbal, nicht nur für Actioncams, sowie klappbarem Landegestell für freie Sicht in alle Richtungen. Mit dieser Drohne sollen auch Erstfliegern sofort professionelle Aufnahmen gelingen, ohne viele Gedanken an wirre Aufstiegsgesetze verlieren zu müssen.

  • Bild Der Thunder Tiger Ghost fährt im Flug das Gestell ein, um dem 360-Grad-Schwenk des Gimbals einen Sinn zu verleihen. [Foto: Thunder Tiger]

    Der Thunder Tiger Ghost fährt im Flug das Gestell ein, um dem 360-Grad-Schwenk des Gimbals einen Sinn zu verleihen. [Foto: Thunder Tiger]

  • Bild Der Thunder Tiger Ghost in der Landeposition. [Foto: Thunder Tiger]

    Der Thunder Tiger Ghost in der Landeposition. [Foto: Thunder Tiger]

Der „Geist“, wie Thunder Tiger sein Produkt stellenweise auf der deutschen Website bezeichnet, füllt eine Grundfläche mit einer Diagonalen von knapp 30 cm und besitzt vier Rotoren, die zusammen ein Gewicht von 2,5 kg heben können. Damit bleibt die Drohne unter dem gesetzlich kritischen Gewicht von 5 kg, was den Entwicklern besonders wichtig war. 900 g des Gesamtgewichts des Ghost darf dabei die Kamera ausmachen – du hast also die Möglichkeit, entweder die vom Hersteller empfohlenen Actioncams der Reihe GoPro Hero3+ und Hero4 anzuschrauben oder beispielsweise die hochwertige Sony CyberShot RX100 II mit 1 Zoll großem 20 Megapixel-Sensor zu verwenden. Die Kompatibilität zu anderen Kameras gibt Tunder Tiger derzeit nicht an, die mitgelieferten 3D-Gimbals (für einen von ihnen musst du dich vor dem Kauf entscheiden) sind also wohl jeweils nur auf einen der beiden Kameratypen zugeschnitten. Der speziell für GoPro entwickelte Gimbal entstammt übrigens der hauseigenen Morpheus-Reihe und leistet, zumindest augenscheinlich, tatsächlich gute Arbeit – die entstandenen Aufnahmen wirken wie eine fehlerfreie Kamerafahrt. Hilfreich hinzu kommt, dass das Landegestell des Quadrocopters im Flug hoch klappt und die Rundumsicht nicht behindert.

  • Bild Die Fernbedienung des Thunder Tiger Ghost – ohne Bildschirm. [Foto: Thunder Tiger]

    Die Fernbedienung des Thunder Tiger Ghost – ohne Bildschirm. [Foto: Thunder Tiger]

  • Bild Alternativ kann die Fernsteuerung auch über ein Smartphone oder ein Tablet erfolgen, jedoch wohl auch da ohne Live-Bild der Kamera. [Foto: Thunder Tiger]

    Alternativ kann die Fernsteuerung auch über ein Smartphone oder ein Tablet erfolgen, jedoch wohl auch da ohne Live-Bild der Kamera. [Foto: Thunder Tiger]

  • Bild Im Herzen ist ein variabler Kartenschacht, damit unterschiedliche Akkuformen hineinpassen. [Foto: Thunder Tiger]

    Im Herzen ist ein variabler Kartenschacht, damit unterschiedliche Akkuformen hineinpassen. [Foto: Thunder Tiger]

Steuern kannst du den Ghost über Joysticks an der serienmäßigen Fernbedienung auf bis zu 1000 Meter Entfernung. Die Kamerarotation am Gimbal erfolgt natürlich in alle Richtungen (360 Grad horizontal, +/- 90 Grad vertikal), wobei das Schwenken nach oben durch den Quadrocopter selbst nur eingeschränkt sinnvoll ist. Alternativ kannst du die Fernbedienung auch über eine App auf dem Smartphone bzw. Tablet vornehmen: alle Einstellungen der Drohne sind auf der App-Oberfläche verfügbar, die Flugsteuerung übernimmst du, indem du dein Smartphone entsprechend neigst. Ein Live-Bild kannst du offenbar weder auf dem Smartphone, noch der Fernbedienung empfangen, nur die Flugdaten werden an das UI weitergeleitet. Integriert ist dafür die Follow-Me-Funktion, mit der die Drohne in definiertem Abstand und gewünschter Flughöhe deinem Smartphone folgt.

  • Bild Der Morpheus 3D-Gimbal ist speziell für die GoPro Hero3+ und Hero4 entwickelt worden. [Foto: Thunder Tiger]

    Der Morpheus 3D-Gimbal ist speziell für die GoPro Hero3+ und Hero4 entwickelt worden. [Foto: Thunder Tiger]

  • Bild Die dreiachsige Stabilisierung beherrscht der Gimbal offenbar gut. Zumindest sehen die entstandenen Videos wie glatte Kamerafahrten aus. [Foto: Thunder Tiger]

    Die dreiachsige Stabilisierung beherrscht der Gimbal offenbar gut. Zumindest sehen die entstandenen Videos wie glatte Kamerafahrten aus. [Foto: Thunder Tiger]

Im Inneren des Ghost-Quadrocopters steckt laut Herstellerangaben eine Technologie zu intelligentem Flugausgleich, um Interferenzen (wie Wind) auszugleichen. Auch ein Autopilot ist vorhanden, der zum Ausgangspunkt zurückfliegen, landen und auch starten kann. Damit sollen insbesondere Neulinge einen angenehmen Start und wenig Mühe beim Fliegen haben. Der hauseigene „Hero“-Akku soll mit einer Ladung die Drohne 20 bis 25 Minuten in der Luft halten. Du bist allerdings nicht auf dieses eine Produkt angewiesen: ein variabler Akkuschacht sorgt dafür, dass auch handelsübliche Modellflug-Akkus passen. Die Verarbeitung des gelieferten Sets (bestehend aus Quadrocopter, Fernsteuerung, Akku mit mobilem Ladegerät sowie 3D-Gimbal) sieht insgesamt wertig aus. Der Preis von 1099 Euro (UVP) erscheint dafür angemessen.