Der „Geist“, wie Thunder Tiger sein Produkt stellenweise auf der deutschen Website bezeichnet, füllt eine Grundfläche mit einer Diagonalen von knapp 30 cm und besitzt vier Rotoren, die zusammen ein Gewicht von 2,5 kg heben können. Damit bleibt die Drohne unter dem gesetzlich kritischen Gewicht von 5 kg, was den Entwicklern besonders wichtig war. 900 g des Gesamtgewichts des Ghost darf dabei die Kamera ausmachen – du hast also die Möglichkeit, entweder die vom Hersteller empfohlenen Actioncams der Reihe GoPro Hero3+ und Hero4 anzuschrauben oder beispielsweise die hochwertige Sony CyberShot RX100 II mit 1 Zoll großem 20 Megapixel-Sensor zu verwenden. Die Kompatibilität zu anderen Kameras gibt Tunder Tiger derzeit nicht an, die mitgelieferten 3D-Gimbals (für einen von ihnen musst du dich vor dem Kauf entscheiden) sind also wohl jeweils nur auf einen der beiden Kameratypen zugeschnitten. Der speziell für GoPro entwickelte Gimbal entstammt übrigens der hauseigenen Morpheus-Reihe und leistet, zumindest augenscheinlich, tatsächlich gute Arbeit – die entstandenen Aufnahmen wirken wie eine fehlerfreie Kamerafahrt. Hilfreich hinzu kommt, dass das Landegestell des Quadrocopters im Flug hoch klappt und die Rundumsicht nicht behindert.
Steuern kannst du den Ghost über Joysticks an der serienmäßigen Fernbedienung auf bis zu 1000 Meter Entfernung. Die Kamerarotation am Gimbal erfolgt natürlich in alle Richtungen (360 Grad horizontal, +/- 90 Grad vertikal), wobei das Schwenken nach oben durch den Quadrocopter selbst nur eingeschränkt sinnvoll ist. Alternativ kannst du die Fernbedienung auch über eine App auf dem Smartphone bzw. Tablet vornehmen: alle Einstellungen der Drohne sind auf der App-Oberfläche verfügbar, die Flugsteuerung übernimmst du, indem du dein Smartphone entsprechend neigst. Ein Live-Bild kannst du offenbar weder auf dem Smartphone, noch der Fernbedienung empfangen, nur die Flugdaten werden an das UI weitergeleitet. Integriert ist dafür die Follow-Me-Funktion, mit der die Drohne in definiertem Abstand und gewünschter Flughöhe deinem Smartphone folgt.
Im Inneren des Ghost-Quadrocopters steckt laut Herstellerangaben eine Technologie zu intelligentem Flugausgleich, um Interferenzen (wie Wind) auszugleichen. Auch ein Autopilot ist vorhanden, der zum Ausgangspunkt zurückfliegen, landen und auch starten kann. Damit sollen insbesondere Neulinge einen angenehmen Start und wenig Mühe beim Fliegen haben. Der hauseigene „Hero“-Akku soll mit einer Ladung die Drohne 20 bis 25 Minuten in der Luft halten. Du bist allerdings nicht auf dieses eine Produkt angewiesen: ein variabler Akkuschacht sorgt dafür, dass auch handelsübliche Modellflug-Akkus passen. Die Verarbeitung des gelieferten Sets (bestehend aus Quadrocopter, Fernsteuerung, Akku mit mobilem Ladegerät sowie 3D-Gimbal) sieht insgesamt wertig aus. Der Preis von 1099 Euro (UVP) erscheint dafür angemessen.