Ausprobiert: Toshiba Canvio AeroMobile Wireless SSD

Speichererweiterung und Datensicherung Nutzt du dein Smartphone auch im Urlaub oder auf Geschäftsreisen intensiv und machst dabei viele Fotos, von denen du gerne eine Sicherungskopie hättest? Oder nutzt du wechselweise mehrere mobile Geräte und möchtest ohne Public Cloud auf einen gemeinsamen Datenbestand zugreifen? Oder wünschst du dir einfach mehr Speicherplatz für dein mobiles Gerät, der immer, auch ohne Internetzugriff erreichbar ist, z. B. um unterwegs Videos anzuschauen? Dann hat Toshiba mit der Canvio AeroMobile Wireless SSD eine Lösung für dich, die wir in verschiedenen Anwendungssituationen ausprobiert haben.

Die Toshiba Canvio AeroMobile Wireless SSD enthält in ihrem winzigen Gehäuse 128 Gigabyte SSD-Speicher, einen Akku, ein WiFi-Modul, einen SD-Card-Steckplatz und eine USB 3.0 Schnittstelle. Das Ganze wiegt gerade mal 120 Gramm und nimmt mit 63 x 123,2 x 12,5 mm noch deutlich weniger Volumen ein als eine normale externe 2,5-Zoll-Festplatte beansprucht. Mit diesem interessanten Technologie-Cocktail ergeben sich ganz neue Anwendungsmöglichkeiten. Der Lieferumfang besteht aus der SSD selbst, einem kurzen USB-3.0-Kabel, einer einfachen Schutzhülle sowie einem USB-Stecker-Ladegerät mit auswechselbarem Steckkontakt (Eurostecker und UK-Stecker) sowie gedruckten Bedienungsanleitungen.

Anwendungsbeispiele

• Externe, schnelle USB-3.0-Festplatte. Schließe sie an deinen Rechner an und übertrage die Daten per Kabel. Die Geschwindigkeit haben wir mit rund 180 MByte/s Lesen und 160 MByte/s Schreiben gemessen. Das ist nicht rekordverdächtig, aber doch ein ordentlicher Wert.
• Privater "Cloud-Speicher", auf den du auch ohne Internet-Verbindung per WLAN mit mehreren Geräten zugreifen kannst. Auch gleichzeitig. Der Zugriff erfolgt über eine App, die es für Android und iOS gibt, oder notfalls über einen Webbrowser.
• Datensicherungsmedium für deine mit dem Smartphone geschossenen Fotos und Videos. Mach einfach eine Kopie davon und verwahre die SSD an einem anderen Ort als dein Smartphone. Falls letzteres gestohlen wird oder sonst wie verloren geht, hast du wenigstens die Datensicherung auf der SSD. Die Datensicherung ist über die App mit wenigen Tastendrücken erledigt.
• Datensicherung von den Fotos, die du mit deiner Digitalkamera gemacht hast. Kopiere den Inhalt deiner SD-Karte (oder einer MicroSD-Card im SD-Card-Adapter) direkt auf die SSD. Lass die Originale auf der Speicherkarte oder mach die Speicherkarte wieder frei, wenn dir die eine Kopie auf der SSD reicht. Das Übertragen der Daten von der SD-Card geht ebenfalls mit wenigen Tastendrücken. Da eine SSD ohne bewegliche Teile auskommt und per se robust ist, ist sie auch gerade unterwegs ein gutes Datensicherungs-Medium.
• Schaue dir die Fotos und Videos, die du mit deiner Digitalkamera gemacht hast, auf dem großen Display deines Smartphones oder Tablets an. Stecke die Speicherkarte dazu einfach in den SD-Card-Steckplatz der Wireless SSD und greife per WLAN darauf zu.
• Speicherplatz frei machen auf deinem Smartphone oder Tablet. Speichere große Videodateien einfach extern auf der Wireless SSD und streame sie zu deinem Smartphone oder Tablet. Der Akku der SSD soll beim Video streamen bis zu 8 Stunden lang durchhalten (das haben wir nicht getestet).
• Im Grunde kannst du das Gerät sogar als Repeater zur Reichweitenverlängerung deines WLANs einsetzten. Positioniere die Wireless SSD an einer Stelle in der Mitte zwischen dem WLAN-Router/Accesspoint und der Stelle, an dem du dein Mobilgerät betreiben möchtest. Du kannst das Gerät dabei auch über USB-Schnittstelle mit Strom versorgen und so dauerhaft betreiben. Gib die Zugangsdaten des Routers im Setup der Wireless SSD ein, damit sie sich mit dem Router verbindet. Verbinde dein Mobilgerät mit der Wireless SSD. Dann kannst du sowohl auf die darauf enthaltenen Daten zugreifen, als auch wie gewohnt im Internet surfen.
• Erspare dir im Hotel die WLAN-Zugangsdaten auf allen deinen Geräten einzugeben. Verbinde nur jeweils die Wireless SSD mit dem Hotelnetzwerk und alle deine Geräte mit der SSD (deren Zugangsdaten bleiben ja immer gleich). 
   

WLAN-Verbindung

Den Akku haben wir für unseren Test genau einmal aufgeladen. Es ist uns während des Tests nicht gelungen, ihn leer zu saugen. Die von Toshiba angegebene Dauerbetriebszeit von acht Stunden erscheint mir also durchaus glaubhaft. Optimal wäre es gewesen, wenn die Toshiba Canvio AeroMobile noch NFC hätte, dann würde die Kopplung mit NFC-fähigen Smartphones noch einfacher gehen. Aber eine wirklich große Rolle spielt das nicht. Im Grunde muss die Kopplung ja nur einmal gemacht werden ("Toshiba wssd xxxx" als WLAN auswählen und "12345678" als Passwort eingeben). Zuhause, wo sich das Smartphone/Tablet mit deinem Heim-Router verbindet (und nicht mit der Toshiba Canvio AeroMobile), wirst du das Gerät eher nicht verwenden. Und in der Fremde wird sich dein Smartphone oder Tablet dann automatisch mit dem ihm bekannten Toshiba Canvio AeroMobile Access Point verbinden.

Smartphone App

Um die Toshiba Canvio AeroMobile Wireless SSD voll zu nutzen, benötigst du die App "Wireless SSD for Toshiba". Diese ist in den App Stores nicht ganz einfach zu finden, denn sie kommt nicht von Toshiba, sondern von einem Entwickler/Hersteller namens Maowen Liu, also einfach per Volltextsuche danach suchen. Das Design der App ist auf Android und iOS gleichermaßen ziemlich peinlich. Alle Betriebssystem-Hersteller bemühen sich mittlerweile um ein klares, reduziertes Design und diese App ist genau das Gegenteil: Kunterbunt und ziemlich hässlich, absolut designfrei. Über die Funktion kann ich aber nichts Schlechtes sagen. Sie tut, was sie soll. Die Datei sucht Fotos, Videos, Musikdateien und einige andere Dokument-Formate im Smartphone/Tablet, auf der SSD der Toshiba Canvio AeroMobile Wireless SSD oder auf der dort eingelegten Speicherkarte und zeigt diese an. Vom Smartphone bzw. Tablet oder der Speicherkarte kannst du zudem diese von der App gefundenen und angezeigte Dateien auf die SSD sichern. Dabei ist die Ordnerstruktur auf der SSD in vier Benutzer unterteilt. Du kannst die SSD also im Grunde mit vier Leuten gleichzeitig benutzen und deren Daten werden innerhalb der SSD getrennt verwaltet. Wählst du statt dessen immer denselben Benutzerordner, dann landen alle Bilder, alle Videos und alle Musikdateien jeweils immer im Verzeichnis des Default-Benutzers, dort aber anders als die App zunächst suggeriert, schön getrennt für jede Kamera und jedes Smartphone in eigenen Verzeichnissen.

Unter der Schaltfläche Datei/Ordner verbirgt sich übrigens ein relativ mächtiger Dateibrowser. Dort kannst du sehen, wie die Dateien auf der SSD (oder der eingesteckten SD-Karte) tatsächlich organisiert sind und kannst z. B. einzelne Dateien umbenennen oder löschen. Du kannst, auch in der normalen Viewer-Ansicht, Dateien von der SSD oder der eingelegten SD-Karte auf dein Smartphone herunterladen oder auch direkt in der App auf Facebook, Twitter oder per E-Mail teilen. Eine direkte Verbindung zu Cloud-Speicher-Dienstet hat die App allerdings nicht. Es haben allerdings einige andere Apps Schnittstellen zur Toshiba Canvio AeroMobile Wireless SSD (diese haben wir aber nicht getestet). Welche das sind, siehst du auf der japanischen Toshiba Website unter http://www.canvio.jp/apps/en/index.htm ).

Internet-Zugang

Der transparente Internet-Zugriff erfolgte in unserem Test völlig problemlos. Im Hotel erhöhte es zudem den Komfort. Da du nur das Toshiba Canvio AeroMobile Wireless SSD mit dem Hotelnetz verbinden musst und dieses dann quasi als Proxy-Server alle verbundenen Geräte auf das Hotelnetz umleitet, musste ich die Login-Prozedur im Browser nur einmal auf einem beliebigen Gerät machen. Daraufhin konnten alle Geräte, die mit der Toshiba Canvio AeroMobile verbunden sind, surfen und E-Mails abrufen. Zudem verbinden sich alle Geräte ja in der Regel mit einem bekannten verfügbaren WLAN automatisch. Und da in der Fremde das bekannte Toshiba Canvio AeroMobile Netzwerk das einzige bekannte WLAN ist, haben alle Geräte, die irgendwann einmal mit der Toshiba Canvio AeroMobile Wireless SSD verbunden waren, dann ohne weiteres Zutun automatisch Internet, sofern die Toshiba Canvio AeroMobile mit dem WLAN verbunden ist und du auf einem der Geräte die Hotel-Login-Prozedur durchlaufen hast. Ein schöner Zusatznutzen.

Die unverbindliche Preisempfehlung der Toshiba Canvio AeroMobile Wireless SSD beträgt 149,00 Euro. Im Internet ist sie aktuell schon für unter 130 Euro inklusive Versand zu haben. Der Preis erscheint angesichts der guten Produktqualität angemessen. Eine größere Version ist noch nicht angekündigt. Die Tatsache, dass die "128 GB" auf der Verpackung ein Aufkleber ist, lässt aber hoffen, dass es auch mal größere (dann aber natürlich auch teurere) Versionen geben wird.

Fazit

Wenn du viel unterwegs bist, und dann in begrenztem Umfang (128 Gigabyte sind ja wiederum nicht allzu viel, eine 256 GB-Variante wäre wünschenswert) Mediendaten erzeugst, die es wert sind, unterwegs gesichert zu werden, hast du mit der Toshiba Canvio AeroMobile Wireless SSD einen verlässlichen Partner. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Medien (Fotos oder Videos) mit dem Smartphone bzw. Tablet oder mit einer Digitalkamera oder Actioncam aufgenommen wurden. Nebeneffekte, wie der gemeinsame Zugriff auf Dateien oder das Internet von mehreren Geräten aus machen das Toshiba Canvio AeroMobile Wireless SSD zusätzlich attraktiv. Die App hingegen könnte ein professionelles Design und weitere Funktionen vertragen.