Robuste Mittelklasse-Actioncam Die Ricoh WG-M1 sieht wie ein kompaktes GPS-Gerät in schickem Orange aus, nur die Linse vorne verrät die Kamera. Sturzfest und wasserdicht ohne zusätzlich benötigtes Gehäuse – die WG-M1 möchte ein unkomplizierter und abenteuertauglicher Begleiter für jedermann sein. Die robuste Verarbeitung und die simple Bedienung machen die Anwendung einfach. In unserem Test zeigt die Kamera eine gute Fotoqualität, von der Video-Qualität waren wir aber nicht so begeistert.

  • Bild Die Ricoh WG-M1 ist serienmäßig ohne Schutzgehäuse robust und wasserdicht. Die Objektivabdeckung an der Vorderseite ist auswechselbar. Für den Unterwassereinsatz wird eine Schutzabdeckung mit flacher Frontscheibe mitgeliefert. [Foto: MediaNord]

    Die Ricoh WG-M1 ist serienmäßig ohne Schutzgehäuse robust und wasserdicht. Die Objektivabdeckung an der Vorderseite ist auswechselbar. Für den Unterwassereinsatz wird eine Schutzabdeckung mit flacher Frontscheibe mitgeliefert. [Foto: MediaNord]

  • Bild So blendend orange wie das Gehäuse ist, gibt auch der integrierte Bildschirm schöne Farben aus. Die Bedienung mittels Bildschirm-Menü ist einfach. [Foto: MediaNord]

    So blendend orange wie das Gehäuse ist, gibt auch der integrierte Bildschirm schöne Farben aus. Die Bedienung mittels Bildschirm-Menü ist einfach. [Foto: MediaNord]

  • Bild Mit dem Viertel-Zoll-Gewinde kannst du die Kamera an jedem gängigen Stativkopf befestigen und bist nicht zwangsläufig auf das hauseigene Zubehör angewiesen. [Foto: MediaNord]

    Mit dem Viertel-Zoll-Gewinde kannst du die Kamera an jedem gängigen Stativkopf befestigen und bist nicht zwangsläufig auf das hauseigene Zubehör angewiesen. [Foto: MediaNord]

Die quaderförmige Verpackung der Ricoh WG-M1 ist äußerlich ebenso auffällig wie die Actioncam selbst. In geschwungenen Worten verspricht der Hersteller, einen treuen Begleiter für die wichtigen Momente des Lebens zu präsentieren. Und zuverlässig ist die WG-M1 technisch gesehen allemal: bei diesem fest verschraubten, hochwertigen Kunststoffgehäuse mit robuster Handschlaufe und Karabinerhaken musst du dir nicht viele Gedanken um die Beständigkeit machen. Alle Schnittstellen (microUSB, microHDMI, microSD-Kartenslot) sind mit zweifacher Verriegelung geschützt. Die WG-M1 liegt gut in der Hand und dass das integrierte 1,5-Zoll-Display im 90-Grad-Winkel zur Linse angeordnet ist, bietet dir eine nette Alternative zu herkömmlichen rückseitigen Bildschirmpositionen. Das Flüssigkristall-Display ist hell, spiegelt nicht und gibt schöne Farben aus, ist jedoch nur bei direkter Draufsicht ablesbar, aus schrägen Winkeln erkennst du nichts mehr. Auch, dass sich das Display immer nach 30 Sekunden abschaltet um Strom zu sparen, stört sehr. Es ist lästig, wenn du inmitten einer Aufnahme das Sucherbild verlierst. Auch ist die Betriebsleuchte so unauffällig, dass du wegen des schwarzen Bildschirms überhaupt nicht bemerkst, dass die Kamera noch eingeschaltet ist. Eine deutliche LED gibt es auch, aber die sitzt seitlich neben dem Aufnahmeknopf und ist deshalb nicht von überall einsehbar.

Hast du die wasserfeste Linsenabdeckung montiert, kannst du die Kamera in den Staub fallen lassen, im Meer versenken (bis 10 Meter Tauchtiefe) oder zum Schlittenfahren mitnehmen (Temperaturbeständigkeit bis -10°C). Das Betriebssystem fährt bis zur vollen Einsatzbereitschaft sehr schnell hoch (1,6 Sekunden) und zeigte in unserem Test auch keine Hänger. Am Akku gibt es kaum Kritik zu üben: er hält lange durch, braucht dafür aber eine halbe Ewigkeit zum Aufladen.

Neben der Kamera liegen der Verpackung noch ein microUSB-Kabel mit Steckdosenadapter, die wasserfeste Linsenabdeckung sowie eine Klebehalterung bei. Mehr Zubehör gibt es nur gegen zusätzliches Geld. Allerdings hat die WG-M1 ein 1/4-Zoll-Gewinde und ist damit vielseitig mit Stativen und Halterungen kombinierbar. Eine gedruckte Anleitung liegt nicht bei, stattdessen eine CD-ROM mit Instruktionen u. a. auf Englisch, aber nicht auf Deutsch. Die gibt es nur als Download auf der Herstellerseite.

Zum Starten der WG-M1 drückst du den angenehm großen Powerbutton etwa drei Sekunden lang. Aus dem daraufhin auftauchenden Sucherbild machst du Fotos und Videos, die du mit dem roten Record-Knopf auslöst. Mit dem OK-Knopf auf der anderen Seite kannst du blitzschnell den Modus zwischen Foto und Video wechseln. Alle weiteren Einstellungen erreichst du über die Pfeiltasten.

  • Bild Menüsteuerung und Foto/Video-Umschaltung an der rechten Seite der Ricoh WG-M1. [Foto: Ricoh]

    Menüsteuerung und Foto/Video-Umschaltung an der rechten Seite der Ricoh WG-M1. [Foto: Ricoh]

  • Bild Ein/Aus-Schalter der Ricoh WG-M1 und der Aufnahme-Knopf an der linken Gehäuseseite. [Foto: Ricoh]

    Ein/Aus-Schalter der Ricoh WG-M1 und der Aufnahme-Knopf an der linken Gehäuseseite. [Foto: Ricoh]

  • Bild Das Akkufach mit den Eingängen für microHDMI, microUSB und der microSD-Karte ist durch eine zweifache Verriegelung geschützt. [Foto: MediaNord]

    Das Akkufach mit den Eingängen für microHDMI, microUSB und der microSD-Karte ist durch eine zweifache Verriegelung geschützt. [Foto: MediaNord]

Es öffnet sich eine Liste übergeordneter Kategorien: Moduseinstellungen (zwischen Video und Foto wechseln), Filmeinstellungen, Fotoeinstellungen, AP-Einstellungen sowie allgemeine Einstellungen (Sprache, Datum, Energiesparmodus etc.). Du kannst jederzeit mit der Aufnahmetaste aus jedem Punkt des Menüs in den Suchermodus zurückspringen. In den Filmeinstellungen wählst du Auflösung kombiniert mit Bildwiederholrate aus. 1080p beherrscht die WG-M1 nur mit 30 Bildern/s. Eine höhere Frequenz (50 Bilder/s) geht mit einer Absenkung auf 960p einher, das ist dann ein heutzutage eher unübliches 4:3-Format. Auch ist die maximale Aufzeichnungslänge auf 25 Minuten am Stück beschränkt. 720p (HD) wartet mit 30 und 60 fps auf, in WVGA (800 x 480 Pixel) kannst du mit 60 bis 120 Bildern pro Sekunde aufzeichnen, dies aber maximal 60 Sekunden lang, danach stellt sich die Aufnahme ein. Da erscheint uns der Ladenpreis von knapp 230 Euro (UVP) doch etwas gewagt.

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