Rund ein Dreiviertel-Jahr nach der Nikon KeyMission 360 wird wohl im September 2017 die Kodak Pixpro 4KVR360 auf den Markt kommen. Eigentlich sollte der zeitliche Abstand nur ein paar Wochen betragen. Nahezu zeitgleich wird wohl auch die Ricoh Theta 4K auf den Markt kommen, die schon länger angekündigt ist und am 31. August am Vortag der IFA konkret mit allen Details vorgestellt wird. Dann gibt es endlich eine Auswahl an bezahlbaren vollsphärischen Panorama-Kameras und es wird interessant herauszufinden, welches Modell welche Vorzüge hat (die Samsung Gear 360 gibt es ja auch noch, sogar in einer neuen, zweiten Generation und die YI VR360 hört sich auch gut an).
Das "Key-Feature" der Pixpro 4KVR360 werden jedenfalls ihre beiden unterschiedlichen Objektive sein. Auf den ersten Blick scheint es völlig sinnlos zu sein, eine Kamera mit nur einem 155°-Objektiv auszustatten und die andere dagegen bis 235° auszureizen. Bei näherem Hinsehen ist das aber ein hochinteressantes Konzept! Auf diese Weise bekommt man nämlich praktisch drei Kameras in einer. Die 155-Grad-Linse kann quasi wie eine normal Actioncam arbeiten und ganz normale Weitwinkel-Videos aufzeichnen. Dabei steht die hohe Auflösung des einen Sensors voll oder wenigstens größtenteils zur Verfügung, was der Bildqualität dieser Aufnahmen gut tun könnte (jedenfalls in der Theorie). Im 235-Grad-Dome-Modus agiert die Pixpro 4KVR360 quasi wie die einäugige Kamera Kodak Pixpro SP360 4K. Das "Little-Planet"-Beispielbild auf der Kodak-Website ist vermutlich ziemlich irreführend. Mit dem Modus müsste man eigentlich mehr anfangen können. Der Nachteil einer 360x235-Grad-Kamera ist zwar, dass sie nicht die volle Sphäre aufzeichnet (ein nicht unwesentlicher Bereich bleibt schwarz), dafür aber nicht stitchen muss. D. h. da werden nicht zwei Bilder zusammengefügt. Immer dann, wenn es ohnehin einen Bereich im Video gibt, der völlig unspannend ist, kann die Aufnahme mit einer einäugigen Kamera erste Wahl sein. Das kann z. B. sein, wenn die Kamera einfach auf dem Tisch steht und eine Konferenz-Situation aufnimmt oder wenn Sie im Innenraum z. B. eines Rallye-Autos unter der Decke oder auf dem Armaturenbrett montiert ist.
Aber es gibt natürlich viele Situationen, da möchte man wirklich alles rundherum aufnehmen. Im Grunde ist das ja der Standardfall eines VR-Videos. Und das geht dann, wenn man beide Kameras zusammenschaltet. Wie gut dann die Übergänge beim Zusammenfügen der beiden Videos sind, muss man sehen. Kritische Betrachter sind mit den Ergebnissen der Nikon Keymission 360 nicht immer happy. Bei der Kodak Pixpro 4KVR360 könnten sich durch die beiden unterschiedlichen Bildwinkel und Bildgeometrien evtl. zusätzliche Schwierigkeiten ergeben. Den Übergang nicht schön in einer Linie bei 180 Grad im Video zu haben, kann durchaus ein Vorteil sein. Der Übergangsbereich liegt ja quasi kreisförmig hinter der Kamera, wenn man die 235°-Kamera als Hauptkamera nutzt (was vermutlich aus genau dem Grund empfehlenswert ist). Dazu dann mehr in unserem Test, sobald die Kamera verfügbar ist.
Auf den Markt kommen soll sie ab September 2017 voraussichtlich ausschließlich über die Ketten Saturn, Media Markt und Expert. Der endgültige Verkaufspreis ist noch nicht bekannt. Für die geplante Markteinführung im Januar 2017 war inoffiziell ein Preis von 500 Euro in Aussicht gestellt worden. Das wäre wohl auch heute noch ein sinnvoller Preispunkt, denn das kostet die Nikon KeyMission 360, auch die neue Ricoh Theta dürfte dort landen (oder evtl. etwas niedriger).
Der Hersteller JK Imaging wird die Kodak Pixpro 4KVR360 auf der IFA 2017 in Berlin vom 1. bis 6. September in Halle 11.1 an Stand 125 zeigen. Dann dürften die finalen Spezifikationen und der Preis feststehen.
Wenn du schon heute mehr über die Kodak Pixpro 4KVR360 erfahren willst: Wir haben die Kamera letzten Herbst vorgestellt und JK Imaging hat mittlerweile eine sehr umfangreiche Beschreibung (auch auf deutsch) auf seiner Website (siehe weiterführende Links unten).