Actioncam-Kaufberatung Teil 1

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"Datenblatt-Features"

Wir nennen solche Werbeaussagen redaktionsintern "Datenblatt-Features". Die Marketing-Abteilung schreibt alles was irgendwie geht ins Datenblatt, damit die Kamera dort gut aussieht. Dass viele der Merkmale aber nur unter bestimmten Voraussetzungen und schon gar nicht alle zusammen funktionieren, steht irgendwo im Kleingedruckten. Wenn überhaupt. Und bei Actioncams ist das "Datenblatt-Feature-Syndrom" ausgeprägter als bei jeder anderen Produktart, die wir kennen. Und recht viele Hersteller sind davon betroffen. Aufpassen heißt es immer dann, wenn Technologie-Grenzen erreicht werden, wie eben die neuen hochauflösenden 4K-Videos. Die fordern die kleinen Kameras derart, dass du nicht glauben musst, dass sie dann parallel noch irgendwas anderes können. Parallel ein Foto aufnehmen etwa. Oder ein Live-Videobild zu Ustream hochladen. Oder wenigstens ein Livebild aufs Smartphone. Manche können das. Aber es gibt auch Geräte, die stellen in dem Moment, wo du die 4K-Aufzeichnung startest, das Senden ans Smartphone ein und du siehst dort gar nicht mehr, was gerade aufgezeichnet wird.

Andere Funktionen hören sich im Datenblatt vielleicht gut an, funktionieren in der Praxis aber nicht richtig. Zum Beispiel die elektronische Bildstabilisation. Die willst du ja haben, weil am Ende ein tolles, hochwertiges Actionvideo herauskommen soll. Was nützt es also, wenn das Einschalten des Bildstabilisators mit einem drastischen Schärfeverlust des aufgezeichneten Videos einhergeht? Genau das ist aber fast immer der Fall. Die einzigen Actioncams, deren Bildstabilisation uns überzeugt, ist die neueste Generation von Sony (Sony FDR-X1000V, Sony HDR-AS200V). Dort ist der Qualitätsverlust gering, sodass ein hochwertiges FullHD-Video auf der Speicherkarte landet. Aber die aktuellen Sony-Actioncams sind da eine Ausnahme. Üblicherweise nimmt die Bildschärfe so stark ab, dass du in der Praxis wohl lieber ohne Bildstabilistation filmen wirst. GoPro beispielsweise weiß, dass Sie das derzeit nicht gut hinbekommen und bauen entsprechend bislang keine Bildstabilisierung ein.

Eine weitere kritische Sache, mit der derzeit viel geworben wird, sind hohe Bildwiederholraten für spektakuläre Zeitlupen-Videos. Der Verbraucher liest also "120 fps bei FullHD" oder "240 fps bei HD" und freut sich auf tolle Zeitlupenvideos. Dass die Qualität solcher Videos oftmals unter aller Würde ist, steht in den Datenblättern natürlich nicht. Wir haben schon Kameras im Test gehabt, da konnte man die High-Speed-Videoqualität eigentlich nur als "Defekt" bezeichnen. Aber das gilt nicht generell. Es gibt durchaus Hersteller, die das sehr gut hinbekommen. Aber ohne das irgendwo in einem unabhängigen Test bestätigt zu sehen, würden wir bei Actioncams erstmal fast gar nichts glauben.

Kaufberatung Teil 2 und 3

Lies im Teil 2 dieser Kaufberatung auf welche Ausstattungsmerkmale du bei der Auswahl deiner Action achten solltest. Im 3. Teil stellen wir die unserer Meinung nach interessantesten und besten Actioncams vor.