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Status-Display oder Farbmonitor oder nichts

Es gibt Actioncams, die haben nur eine Leuchtdiode für optische Rückmeldungen zum Kamerazustand. Andere haben ein Schwarzweiß-Status-Display. Und wieder andere sogar einen eingebauten oder ansteckbaren Farbmonitor. Der höhere Komfort eines solchen Monitors ist nicht von der Hand zu weisen. Du kannst damit nicht nur den Bildausschnitt einstellen, sondern die Kamera auch bequem über das Bildschirm-Menü bedienen. Andererseits haben die meisten Kameras WiFi (WLAN) und können damit von einem Smartphone, das du ja sowieso immer dabei hast, fernbedient werden. Letztlich ist das Geschmacksache bzw. du musst entscheiden, ob die Actioncam möglichst autark funktionieren soll, ob dir die Verbindung mit dem Smartphone reicht. Ein aussagefähiges Status-Display ist aber in vielen Fällen gut. Bei einer Kamera, die zu wenig Rückmeldung gibt, besteht u. U. die Gefahr, dass du versehentlich mit falschen Einstellungen filmst, weil die Kamera doch irgendwie verstellt ist und du das am Gerät selbst nicht erkennen kannst.

  • Bild Einige Actioncams sind sehr sparsam mit ihren Rückmeldungen. Die HTC Re beispielsweise hat lediglich zwei Leuchtdioden und sonst keine weiteren Anzeigen. [Foto: HTC]

    Einige Actioncams sind sehr sparsam mit ihren Rückmeldungen. Die HTC Re beispielsweise hat lediglich zwei Leuchtdioden und sonst keine weiteren Anzeigen. [Foto: HTC]

  • Bild Üblicherweise zeigen Actioncams aber auf einem Schwarzweiß-Status-Display alle wichtigen Betriebsdaten, Insbesondere über den eingestellten Videomodus und den Batterie-Ladestand möchte man schließlich informiert sein. [Foto: GoPro]

    Üblicherweise zeigen Actioncams aber auf einem Schwarzweiß-Status-Display alle wichtigen Betriebsdaten, Insbesondere über den eingestellten Videomodus und den Batterie-Ladestand möchte man schließlich informiert sein. [Foto: GoPro]

  • Bild Am bequemsten ist natürlich die Rückmeldung und Bedienung über einen richtigen Farbmonitor. Wenn dieser dann sogar ein Touchscreen ist, ist der Komfort eigentlich nicht zu toppen. [Foto: MediaNord]

    Am bequemsten ist natürlich die Rückmeldung und Bedienung über einen richtigen Farbmonitor. Wenn dieser dann sogar ein Touchscreen ist, ist der Komfort eigentlich nicht zu toppen. [Foto: MediaNord]

WiFi (WLAN)

Die meisten Actioncams haben heute WiFi an Bord. Dann gibt es vom Hersteller Smartphone-Apps und wenn du diese auf deinem Smartphone installiert hast, kannst du das Smartphone als Sucher und Fernbedienung verwenden und in der Regel auch die wichtigsten oder sogar alle Einstellungen der Kamera verändern. Die meisten Hersteller haben nur Apps für Android und iOS. Nur von GoPro gibt es derzeit Apps für Windows Phones. Für die Sony Actioncams gibt es für Windows Phone eine noch experimentelle App eines freien Entwicklers. Die Reichweite der WiFi-Verbindung ist in der Regel recht beschränkt. Mehr als 10 Meter haben wir meist nicht hinbekommen. Selbst dann wird das Live-Bild oft schon ruckelig oder friert ein. Im Nahbereich kannst du diese Funktion aber gut einsetzen.

NFC

Smartphone einschalten, Actioncam einschalten. Beides aneinanderhalten und die WiFi-Verbindung steht und dank NFC wird die Remote-App für die Actioncam gestartet. Einfacher geht es nicht. Das funktioniert grundsätzlich mit Android- und Windows-Handys, aber nur die wenigsten Actioncam-Hersteller (z. B. Sony) bauen NFC in ihre Geräte ein.

GPS

Dank GPS weiß die Kamera, wo die Aufnahmen entstanden sind und kann die Geo-Daten in die Fotos direkt hineincodieren. Bei Videos geht das nicht. Dort muss ein separater "Track" geschrieben werden und kann von einem geeigneten Programm ausgelesen und z. B. auf einer Landkarte angezeigt werden. Darüber hinaus lassen sich aus den Daten auch Höheninformationen und Geschwindigkeiten ableiten. Bei einer Actioncam also eigentlich eine tolle Sache! Trotzdem ist dieses Ausstattungsmerkmal eine Seltenheit. Vor allem die Geräte von den Navigationsgeräte-Herstellern (Garmin und TomTom) sind damit ausgestattet und auch alle besseren Geräte von Sony.

Bluetooth

Über Bluetooth kannst du die Actioncam drahtlos mit Mikrofonen, Headsets oder Freisprechanlagen verbinden. Darüber hinaus eventuell mit Brustgurten zur Herzfrequenz-Messung oder mit Autodiagnose-Schnittstellen, die per Bluetooth funken. Bislang ist Garmin auf diesem Gebiet Vorreiter. Andere Hersteller bieten das noch nicht an. Die in einigen Hero4-Modellen eingebaute Bluetooth-Schnittstelle kann bislang leider nichts (sie dient nur der Unterstützung der WiFi-Verbindung).

Fernbedienung

Fast alle Actioncams, zumindest die mit WiFi, kannst du über eine Smartphone-App fernbedienen. Das ist aber in bestimmten Situationen nicht praxisgerecht. Wenn du kletterst oder kitest, wirst du nicht nach deinem Smartphone fingern, wenn du ein Foto machen willst. Dann brauchst du eine Fernbedienung, die du am Körper tragen kannst. Diese gibt es je nach Hersteller entweder gar nicht oder in verschiedensten Ausprägungen: von der einfachen 3-Tasten-Fernbedienung (bei vielen Herstellern) bis zur Live-View-Armbandfernbedienung mit Monitor (bei Sony). Solche Fernbedienungen sind allerdings nicht billig, am besten kaufst du sie im Komplett-Set mit der Kamera (falls angeboten).

  • Bild Eine Armbandfernbedienung mit Live-View ist eine feine Sache. Mit dem Gerät von Sony lassen sich bis zu fünf Kameras gleichzeitig bedienen. [Foto: MediaNord]

    Eine Armbandfernbedienung mit Live-View ist eine feine Sache. Mit dem Gerät von Sony lassen sich bis zu fünf Kameras gleichzeitig bedienen. [Foto: MediaNord]

Multi-Kamera-Steuerung

Action-Videos, die nur aus einer Perspektive gefilmt sind, dokumenieren zwar das Geschehen, aber ohne einen Wechsel auf eine andere Perspektive bekommt der Betrachter keinen Gesamteindruck und außerdem sind lange Videos aus derselben Perspektive langweilig. Deshab werden Action-Videos mit professionellem Anspruch fast immer mit mehreren Kameras gleichzeitig gefilmt. Dabei ist es natürlich hilfreich, die Aufnahme von zentraler Stelle aus starten und stoppen zu können. Auch müssen die Videos dann später ja sekundenbruchteil-genau zusammengeschnitten werden. Zur Synchronisation der einzelnen Aufnahmen kann der Ton dienen, aber auch die synchronisierte Uhrzeit der Kameras oder idealerweise ein Timecode innerhalb der Video-Datei. Unterstützung unterschiedlicher Art bieten hier die Kameras von Garmin (mehrere Kameras gleichzeitig, Zeit-Abgleich über GPS), GoPro (bis zu 50 Kameras gleichzeitig, aber keine Synchronisation) und Sony (bis zu fünf Kameras gleichzeitig über diverse Fernbedienungen, Timecode im XAVC S Dateiformat).

Autokamera-Verwendung

Manche Anwender möchten ihre Actioncam auch als Carcam/Autokamera verwenden. Das geht natürlich grundsätzlich irgendwie. Aber besondere Eigenschaften, auf die du achten solltest, wären: Loop-Funktion (die laufende Aufnahme wird in kleine Teile unterteilt und der jeweils älteste wird automatisch überschrieben), Spannungsversorgung im laufenden Betrieb, automatischer Start der Aufzeichnung (beim Einschalten bzw. Anlegen der Spannung), Abschalt-Möglicheit der Ton-Aufzeichnung (vielleicht möchtest du nicht, dass der Ton im Fahrzeug mit aufgenommen wird).

Live-Streaming

Es gibt Actioncams, die können (meist in geringerer Auflösung) ihr Bild wie eine Webcam über das Smartphone direkt ins Internet streamen. Oft wird dabei der Dienstleister Ustream verwendet. Falls das für dich wichtig ist, achte darauf, dass die Kamera das kann.

Laufzeit

Eine Actioncam nützt dir nichts mehr, wenn der Akku leer ist und du keinen zweiten hast oder sich der Akku gar nicht austauschen lässt (ja, auch das gibt es gelegentlich!). Die Akkulaufzeit differiert je nach Modell und Aufzeichnungsmodus und ist auch davon abhängig, was du alles eingeschaltet hast (z. B. WiFi kann ggf. viel Strom verbrauchen). Von weniger als einer Stunde bis zu drei Stunden reicht die Bandbreite. Viele Kameras kannst du an einer externen Stromversorgung betreiben; dann kannst du (wenn es deine Einsatzbedingungen zulassen) die Betriebszeit ggf. extrem verlängern, indem du die Kamera einfach mit einem externen Akku-Pack verbindest, wie man sie zum Unterwegs-Nachladen von Smartphones verwendet.

Kaufberatung Teil 1 und 3

Hast du unseren Teil 1 gelesen? Darin zeigen wir, welchen Werbeaussagen du nicht ohne weiteres trauen solltest. Und im Teil 3 der Serie stellen wir diverse Actioncams vor, die uns in Tests positiv aufgefallen sind.

Haben wir etwas vergessen? Dann hinterlasse hier einen Kommentar oder schreib an jmr@medianord.de.