Die interessantesten Actioncams Im dritten (und letzten) Teil dieser Kaufberatung stellen wir diejenigen Actioncams kurz vor, die uns in den letzten Monaten besonders positiv aufgefallen sind. Die meisten davon haben wir selber getestet, manche sind aber noch so neu, dass es dazu noch keine Tests gibt (die Testgeräte sind aber bereits bestellt und sollen demnächst eintreffen). Diese Neuheiten (von Garmin und TomTom) erscheinen uns aber so viel versprechend, dass wir sie hier schon aufnehmen. Ein anderes Gerät (Rollei 500 Sunrise) hätte es fast auf diese Liste geschafft. Es ist jedoch bereits nach drei Monaten am Markt ausverkauft.

Ein Satz vorab noch zu den sehr verwirrenden Typenbezeichnungen bei GoPro: Black, Silver und White hat bei GoPro nichts mit der Farbe der Kamera zu tun, sondern bezeichnet quasi die Leistungsstufe innerhalb einer Kamerageneration. Die Black ist die Beste, die Silver "Mittelklasse" und die White das Einsteigermodell, aber jeweils nur bei gleicher Zahl, die normalerweise aufsteigend ist. Dann gibt es noch gelegentlich ein "Plus" in der Typenbezeichnung: Das ist dann ein weiterentwickeltes Modell mit gegenüber dem Vorgänger verbesserter Qualität (z. B. die GoPro Hero3+ Black). Dazu gibt es neuerdings GoPro-Modelle ohne Nummer, die keinen Rückschluss mehr auf die Gerätegeneration zulassen .

  • Bild Die neuen Garmin Virb X und Virb XE Actioncams sind sogar ohne zusätzliches Schutzgehäuse wasserdicht bis 50 Meter Tauchtiefe. [Foto: Garmin]

    Die neuen Garmin Virb X und Virb XE Actioncams sind sogar ohne zusätzliches Schutzgehäuse wasserdicht bis 50 Meter Tauchtiefe. [Foto: Garmin]

Garmin Virb XE

Die Virb XE ist das bessere (und teurere) der beiden neuen Virb-Modelle aus dem Hause Garmin. Sie reicht von der Video-Performance nicht an die Spitzenmodelle von GoPro oder Sony heran (die günstigere Virb X sowieso nicht). Dafür lassen sich an die Garmin-Kamera drahtlos zahlreiche Geräte und Sensoren koppeln, entweder über die ANT+-Schnittstelle (Fernbedienung, Herzfrequenz, Leistungsmesser fürs Fahrrad, Garmin-Sportuhren und Wearables) oder über Bluetooth 4.0 (z. B. Headsets und Freisprecheinrichtungen). Das XE-Modell bietet sogar eine Bildstabilisierung mittels Bewegungssensoren und es können mehrere Virb-Kameras synchron gestartet und gestoppt werden, wobei das GPS-Signal die Uhrzeiten der Kamera synchronisiert. Tests dieses brandneuen Geräts liegen noch nicht vor.

GoPro Hero3+ Black

Die Hero3+ Black ist das Vorgängermodell der aktuellen Generation von GoPro und sozusagen ein "Klassiker". Ein sehr ausgereiftes Gerät mit bestem Ruf. Wenn du mit FullHD zufrieden bist, und die Hero 3+ günstig und gut erhalten gebraucht erwerben kannst, machst du nichts falsch. Es ist nicht anzunehmen, dass eine der aktuellen Hero4-Modelle einen ähnlichen "Klassiker-Status" erreichen wird. Für diese Kamera gibt es besonders viel Zubehör (Mechanik und Elektronik), auch von anderen Herstellern. Durch ihr geringes Gewicht ist sie ideal zum Betrieb unter Quadrokoptern und es gibt auch zahlreiche Stabilisierungsköpfe für diese Kamera. Macht übrigens auch tolle Fotos!

  • Bild Der "Klassiker": Mit seiner Hero-Produktfamilie (hier die Hero3+ mit WiFi-Fernbedienung) war der amerikanische Hersteller GoPro Vorreiter und hat das Design vieler anderer Actioncams geprägt. [Foto: GoPro]

    Der "Klassiker": Mit seiner Hero-Produktfamilie (hier die Hero3+ mit WiFi-Fernbedienung) war der amerikanische Hersteller GoPro Vorreiter und hat das Design vieler anderer Actioncams geprägt. [Foto: GoPro]

  • Bild Die aktuellen GoPro Hero4 Silver und Black Modelle haben das gewohnte Design nahezu exakt beibehalten, wodurch sich das meiste bestehendes Zubehör verwenden lässt. [Foto: GoPro]

    Die aktuellen GoPro Hero4 Silver und Black Modelle haben das gewohnte Design nahezu exakt beibehalten, wodurch sich das meiste bestehendes Zubehör verwenden lässt. [Foto: GoPro]

  • Bild Die Rückseite der GoPro Hero 4 Silver Edition wird fast komplett vom Touch Monitor belegt. Der Monitor ist allerdings kleiner als der ansteckbare Zusatzmonitor, den es für das Spitzenmodell Hero4 Black gibt. [Foto: GoPro]

    Die Rückseite der GoPro Hero 4 Silver Edition wird fast komplett vom Touch Monitor belegt. Der Monitor ist allerdings kleiner als der ansteckbare Zusatzmonitor, den es für das Spitzenmodell Hero4 Black gibt. [Foto: GoPro]

  • Bild GoPro Hero4 mit LCD Touch BacPac stellen derzeit die Top-Klasse der Actioncams dar. Mehr Geld kann man allerdings auch für keine andere Lösung ausgeben: Mit Monitor, Fernbedienung und ein wenig zusätzlichem Zubehör bist du schnell bei 700 Euro. [Foto: MediaNord]

    GoPro Hero4 mit LCD Touch BacPac stellen derzeit die Top-Klasse der Actioncams dar. Mehr Geld kann man allerdings auch für keine andere Lösung ausgeben: Mit Monitor, Fernbedienung und ein wenig zusätzlichem Zubehör bist du schnell bei 700 Euro. [Foto: MediaNord]

GoPro Hero4 Silver

Technisch und leistungsmäßig ist die GoPro Hero4 Silver der Hero 3+ sehr ähnlich, besitzt aber einen fest eingebautem LCD-Monitor. Durch den Touchscreen ist die Bedienung sehr viel angenehmer als über die wenigen Hardware-Tasten. Macht auch Fotos (inkl. Serienbilder und Intervall-Aufnahmen) in sehr guter Qualität.

GoPro Hero4 Black

Aktuelles Spitzenmodell von GoPro ist die Hero4 Black. Sie beherrscht 4K/UHD-Video flüssig und macht tolle Zeitlupen in FullHD. Die Hero4 Black hat aber im Gegensatz zum günstigeren Schwestermodell (Hero4 Silver) keinen Touchscreen-Monitor und ist angesichts des geringen Lieferumfangs sehr teuer.

Kodak Pixpro SP360

Die Kodak Pixpro SP 360 ist eine einzigartige sphärische 360-Grad-Panorama-Actioncam. Wenn du das Video auf einen Bildausschnitt reduzierst, reicht die Qualität nur für sehr niedrigere Auflösungen bzw. kleine Videofenster. Aber als interaktive Lösung oder für "Little-Planet"-Videos ein interessantes Gerät.

  • Bild Die Kodak Pixpro SP360 nimmt Videos mit über 180 Grad Bildwinkel in alle Richtungen auf. Die beste Bildqualität erreicht sie allerdings in der Haupt-Blickrichtung der Linse. [Foto: Kodak]

    Die Kodak Pixpro SP360 nimmt Videos mit über 180 Grad Bildwinkel in alle Richtungen auf. Die beste Bildqualität erreicht sie allerdings in der Haupt-Blickrichtung der Linse. [Foto: Kodak]

  • Bild Die Panasonic HX-A500 ist eine "Wearable Camera" (tragbare Kamera). Die Objektiveinheit ist zwar klein, aber fest mit einem dicken Kabel mit der großen Aufnahmeeinheit verbunden. Das schränkt die Einsatzmöglichkeiten leider erheblich ein. [Foto: Panasonic]

    Die Panasonic HX-A500 ist eine "Wearable Camera" (tragbare Kamera). Die Objektiveinheit ist zwar klein, aber fest mit einem dicken Kabel mit der großen Aufnahmeeinheit verbunden. Das schränkt die Einsatzmöglichkeiten leider erheblich ein. [Foto: Panasonic]

  • Bild Das Design der Ultrasport UmovE HD60 (und vieler anderer SJ4000-Derivate) ist sehr an die GoPro-Modelle angelehnt. Sogar an die Noppenstruktur der seitlichen Gehäusewände hat der Hersteller gedacht. [Foto: Ultrasport]

    Das Design der Ultrasport UmovE HD60 (und vieler anderer SJ4000-Derivate) ist sehr an die GoPro-Modelle angelehnt. Sogar an die Noppenstruktur der seitlichen Gehäusewände hat der Hersteller gedacht. [Foto: Ultrasport]

  • Bild Statt einfachem Status-Display besitzt die Ultrasport UmovE HD60 aka SJCam SJ4000 auf der Rückseite einen 1,5-Zoll-Farbmonitor. Solche Kameras kosten um die 100 Euro und dafür sind Leistung, Ausstattung und Lieferumfang erstaunlich gut. [Foto: Ultrasport]

    Statt einfachem Status-Display besitzt die Ultrasport UmovE HD60 aka SJCam SJ4000 auf der Rückseite einen 1,5-Zoll-Farbmonitor. Solche Kameras kosten um die 100 Euro und dafür sind Leistung, Ausstattung und Lieferumfang erstaunlich gut. [Foto: Ultrasport]

Panasonic HX-A500

Eine interessante "tragbare Kamera" ist die Panasonic HX-A500, die aufgrund ihrer Konstruktion aber für andere Anwendungen kaum zu gebrauchen ist. Als Kopf-Kamera oder auf der Schulter montiert macht sie aber wirklich gute 4K-Videos und hat quasi die Fernbedienung im abgesetzten Bedien- und Aufzeichnungsteil gleich mit dabei.

SJCam SJ4000, Ultrasport UmovE HD60 usw.

Die SJCAM SJ4000 wird auch unter vielen anderen Marken und Typenbezeichnungen vertrieben, z. B. Ultrasport UmovE HD60, die wir getestet haben. Diese Kameras sind sehr günstige Actioncams für rund 100 Euro, aber mit enorm großem Lieferumfang, gutem Funktionsumfang (inklusive WiFi) und respektabler Leistung. Das theoretisch leistungsfähigere, teurere Schwestermodell SJCam SJ5000 Plus ist nicht so ausgereift und hat uns im Test deshalb nicht ganz überzeugt.

  • Bild Die HDR-AS200V stellt bei Sony derzeit die Mittelklasse dar. Wie beim Vorgängermodell HDR-AS100V ist ein pfiffiger Stativadapter im Lieferumfang der spritzwassergeschützten Kamera dabei. Und ein richtiges Schutzgehäuse natürlich auch. [Foto: Sony]

    Die HDR-AS200V stellt bei Sony derzeit die Mittelklasse dar. Wie beim Vorgängermodell HDR-AS100V ist ein pfiffiger Stativadapter im Lieferumfang der spritzwassergeschützten Kamera dabei. Und ein richtiges Schutzgehäuse natürlich auch. [Foto: Sony]

  • Bild Bei dem aktuellen (und von den Abmessungen im Vergleich zu früheren Modellen größeren) Sony-Flaggschiff FDR-X1000V ist das Stativgewinde direkt im Kameragehäuse integriert. Die Kamera bietet bei Videoaufnahmen exzellente Leistung, bei Fotos leider nicht. [Foto: Sony]

    Bei dem aktuellen (und von den Abmessungen im Vergleich zu früheren Modellen größeren) Sony-Flaggschiff FDR-X1000V ist das Stativgewinde direkt im Kameragehäuse integriert. Die Kamera bietet bei Videoaufnahmen exzellente Leistung, bei Fotos leider nicht. [Foto: Sony]

  • Bild Mit den Sony Livebild-Armband-Fernbedienungen RM-LVR1V und RM-LVR2V lassen sich bis zu fünf Kameras gleichzeitig bedienen. Nicht nur Actioncams, sondern auch die SmartShot-Modelle und andere Sony-Geräte. Niemand beherrscht dieses Konzept besser als Sony. [Foto: Sony]

    Mit den Sony Livebild-Armband-Fernbedienungen RM-LVR1V und RM-LVR2V lassen sich bis zu fünf Kameras gleichzeitig bedienen. Nicht nur Actioncams, sondern auch die SmartShot-Modelle und andere Sony-Geräte. Niemand beherrscht dieses Konzept besser als Sony. [Foto: Sony]

Sony HDR-AS200V

Die aktuelle Sony-Mittelklasse-Actioncam HDR-AS200V bringt eine praxisgerechte Ausstattung fürs Videofilmen mit. Sie hat den derzeit besten elektronischen Bildstabilisator mit sehr geringem Qualitätsverlust und liefert eine tolle FullHD-Bildqualität und interessante Ausstattungsmerkmale wie Multi-Kamera-Steuerung. Schlecht ist sie allerdings bei Fotos: Serienbilder und Intervallaufnahmen werden nur mit 2 Megapixeln gespeichert.

Sony FDR-X1000V

Das Sony-Spitzenmodell FDR-X1000V liefert hochwertige 4K-Videos mit professioneller Datenrate. Bei reduzierter Auflösung (FullHD) bietet die Kamera dann weitere Ausstattungsmerkmale, darunter eine sehr gute Bildstabilisation. Die Ausstattung lässt kaum Wünsche offen. Schwach, wie alle Sony-Actioncams, ist sie allerdings bei Fotos (Serienbilder und Intervallaufnahmen nur mit 2 Megapixeln).

  • Bild Der Aufbau der TomTom Bandit Actioncam. Hinten kommt der Akku rein, der auch den Speicherkarten-Steckplatz und einen USB-3.0-Stecker enthält, vorne auf die Lise wahlweise die gegen Spritzwasser dichte Abdeckung oder die Unterwasser-Abdeckung zum Tauchen. [Foto: TomTom]

    Der Aufbau der TomTom Bandit Actioncam. Hinten kommt der Akku rein, der auch den Speicherkarten-Steckplatz und einen USB-3.0-Stecker enthält, vorne auf die Lise wahlweise die gegen Spritzwasser dichte Abdeckung oder die Unterwasser-Abdeckung zum Tauchen. [Foto: TomTom]

TomTom Bandit

So neu, dass es noch keinen Test gibt, ist die TomTom Bandit Actioncam. Insofern können wir zu der Qualität der damit gedrehten Videos noch nichts sagen. Rein von den Eckdaten her müsste der Bandit in der gehobenen Mittelklasse liegen. Sehr interessant ist aber das Konzept der Kamera. Der extrem leistungsstarke Akku sorgt für unerreicht lange Laufzeit und ist zudem zusammen mit dem Speicherkarten-Steckplatz herausnehmbar. So kannst du bei Bedarf blitzschnell Akku UND Speicherkarte wechseln, ohne draußen in der Natur mit den winzigen MicroSD-Karten herumzufummeln. Und über einen normalen USB-Stecker werden der Akku geladen und die Videos mit USB-3.0-Geschwindigkeit auf den Rechner übertragen. Dazu ist die Kamera wasserdicht und kann mit einer speziellen Linsenabdeckung (ohne zusätzliches Schutzgehäuse) sogar bis hin zu 50 Meter Wassertiefe genutzt werden. Wir sind extrem gespannt auf unser Testgerät!

Kaufberatung Teil 1 und 2

Hast du die ersten beiden Teile unserer Kaufberatung gelesen? Im Teil 1 zeigen wir, welchen Werbeaussagen du nicht ohne weiteres trauen solltest. Und in Teil 2 sagen wir dir, auf welche Ausstattungsmerkmale du bei der Auswahl deiner Action Kamera achten solltest.

Haben wir etwas vergessen? Dann hinterlasse hier einen Kommentar oder schreib an jmr@medianord.de.