Ausprobiert: Panasonic HC-W878/HC-WX979

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Bild- und Tonqualität

Dieser kurze Test läuft bei uns unter "Ausprobiert", nicht unter "Testbericht". Wir haben den Panasonic HC-W979 nicht in allen Modi und allen Zoomstellungen untersucht. Im Labor fällt auf, dass der Camcorder bei der Aufzeichnung eher weich abgestimmt ist im Sinne von "nicht knackig". Die Bilder wirken sehr "ehrlich", geradezu zurückhaltend. Dabei könnte das Bild durchaus etwas mehr Schärfe vertragen, fürs nachträgliche Optimieren ist eine solche Abstimmung aber natürlich genau richtig. In der 4K-Aufzeichnung ist die sechste von zehn Zeilen der Optiker-Testtafel noch lesbar. Das ist kein schlechter Wert, aber das schaffen 4K-Actioncams auch, so dass der "richtige Camcorder" hier zumindest von der Auflösung keinen Vorteil bringt. Auch die Maserung im Holzlineal kann man nur ahnen. Dafür sind alle Ziffern einwandfrei lesbar und auch die Millimeter-Skala im Colorchecker wird einwandfrei differenziert. Überhaupt ist die die Leistung bis in die Bildecken schön konstant, nur eben auf nicht auf höchstem Niveau und nicht so brillant, wie 4K-Video sein kann, dafür aber immerhin auch ohne störende Scharfzeichnung. In der Praxis sind die Bilder deshalb durchaus sehr gefällig und haben auch bei schnellen Bewegungen keine Komprimierungsartefakte. Auf einem FullHD-Monitor oder TV-Gerät abgespielt sehen sie sowieso großartig aus.

In FullHD-Auflösung ist die Qualität schlechter als sie sein müsste. Hier wundert uns auch das Aufzeichnungskonzept von Panasonic etwas, aus einem 6,1-Megapixel-Sensorausschnitt ein tolles FullHD-Bild rechnen zu wollen (statt einfach den 8,3-Megapixel-Ausschnitt auf halbe Breite und halbe Höhe zu reduzieren). Der Versuch mislingt auch gründlich. Nur 5 Textzeilen in der Testtafel bleiben lesbar. Von Holzmaserung keine Spur und die Millimeterskala verschwimmt. Man könnte sagen, das die Qualtät in dem Maße abgenommen hat, wie der Camcorder den Bildausschnitt weiter reduziert hat. Sicherheitshalber sei hier erwähnt, dass der Hybrid-O.I.S. ausgeschaltet war, d. h. es lief nur der Bildstabilisator im Objektiv (der lässt sich nicht abschalten). Ebenso haben wir es mit und ohne automatischem Horizont-Ausgleich probiert. Der Unterschied ist minimal.

Bei Fotos bekommst du dieselbe Qualität, die das 8,3-Megapixel-4K/UHD-Videobild liefert, es wird ja auch der gleiche Bildausschnitt vom Sensor genommen. Sinnloserweise wird das Bild dann auf 20 Megapixel hochinterpoliert, ohne das mehr Bildinformation drin wäre (so bleibt es z. B. bei sechs lesbaren Textzeilen der Testtafel). Der Ton wird von dem eingebauten Monitor sehr gut und mit natürlicher Stereoperspektive aufgezeichnet. Man ist sozusagen mitten im Geschehen.

Fazit

Der Panasonic HC-W878/HC-W979 hat uns gut gefallen. Klein, leicht. Die Ausstattung ist, von dem fehlenden Sucher abgesehen, sehr üppig und funktional. Die Bedienung über den Touch-Screen und die wenigen Bedienelemente ist sehr gelungen und die Menüstruktur einfach zu durchschauen. Die Videoaufnahmen sind bei wenig Licht stark verrauscht, für Low-Light-Situationen ist der Sensor bzw. dessen bildwirksam genutzte Fläche einfach zu klein. Bei guten Lichtverhältnissen sind die Aufnahmen hingegen großartig, knackscharf und detailreich ohne sichtbare Schärfeartefakte und mit flüssigen Bewegungen. Der Hybrid-Bildstabilisator macht seinen Job sehr gut. Wenn man das Wackeln nicht übertreibt, gelingen damit problemlos ruhige Videos aus der Hand. Seine Stärke ist das Filmen in 4K/UHD. In der Praxis schlägt er sich dabei im Grunde besser als vor der Testtafel im Labor. Schade ist, dass die Qualität bei FullHD deutlich schlechter ist, denn einige seiner tollen Ausstattungsmerkmale beherrscht er ja nur in FullHD. Wir würden statt dessen empfehlen mit dem Panasonic HC-W878/HC-W979 immer in 4K zu filmen und das Signal dann bei Bedarf am PC auf FullHD herunter zu rechnen. Nur dann bekommst du optimale FullHD-Qualität.