Smartphone-Stabilisierung vom 360-Grad- und Actioncam-Hersteller Der 360-Grad- und Actionkamera-Speziallist wagt sich auf ein neues Gebiet vor und bringt einen Smartphone-Gimbal auf den Markt. In Verbindung mit der passenden Smartphone-App bietet dieser nicht nur die übliche 3-Achsen-Stabilisierung von Videoaufnahmen, sondern darüber hinaus ausgefeilte Tracking-Funktionen und zahlreiche Kreativ-Effekte, die teilweise auf künstlicher Intelligenz basieren. Sogar automatischer, Musik-gesteuerter Videoschnitt soll mit zum Repertoire der App gehören.

  • Bild Der Insta360 Flow Smartphone Gimbal, hier in hellgrau, hat in Verbindung mit der zugehörigen App viele fortgeschrittene, teilweise auf künstlicher Intelligenz basierenderFunktionen. [Foto: Insta360]

    Der Insta360 Flow Smartphone Gimbal, hier in hellgrau, hat in Verbindung mit der zugehörigen App viele fortgeschrittene, teilweise auf künstlicher Intelligenz basierenderFunktionen. [Foto: Insta360]

  • Bild Insta360 Flow Smartphone Gimbal von der Rückseite. [Foto: Insta360]

    Insta360 Flow Smartphone Gimbal von der Rückseite. [Foto: Insta360]

Insta360 war, der Firmenname deutet es an, ursprünglich auf 360-Grad-Kameras spezialisiert. Auf dem Gebiet deckt man die gesamte Bandbreite vom Consumer- bis zu Profigeräten ab. Mit der Insta360 Go und dem modularen Kamerasystem Insta360 One und One RS kamen dann sehr interessante Action-Kamera-Konzepte hinzu. Bis dahin arbeitete der Hersteller ausschließlich mit elektronischer Bildstabilisierung, die zu den besten gehört, was es auf dem Markt gibt. Mitte 2022 folgte dann eine Edel-Webcam mit integriertem Gimbal (etwa so, wie sie unter einer Drohne hängt, nur dass Insta360 niemals Drohnen gebaut hat) und einer intelligenten Verfolgung der Personen vor der Kamera mittels Tracking sowie anderen innovativen Funktionen.

Nun folgt erstmals der Schritt ganz weg von einer eingebauten Kamera: Insta360 stellt einen Smartphone-Gimbal vor. Auf den ersten Blick nichts Besonderes – derlei Geräte gibt es zuhauf von Herstellern wie DJI, Feiyutech, Zhiyun, Rollei und anderen – und man kann sich fragen, warum der Kamerahersteller Insta360 sich auf diesen elektromechanischen Pfad begibt. Der Grund dürfte in der Nutzung des hausinternen Tracking-Knowhows zur Verfolgung von Objekten liegen. Dieses steckt diesmal nicht in einer Kamera, sondern in der Smartphone-App, die man zur sinnvollen Verwendung eines Smartphone-Gimbals immer braucht.

  • Bild Der Insta360 Flow Smartphone Gimbal hat eine integrierte, bis maximal 21,5 cm ausziehbare Verlängerung. [Foto: Insta360]

    Der Insta360 Flow Smartphone Gimbal hat eine integrierte, bis maximal 21,5 cm ausziehbare Verlängerung. [Foto: Insta360]

  • Bild Der Insta360 Flow Smartphone Gimbal hat ein im Handgriff integriertes Stativ, mit dem er frei aufgestellt werden kann. [Foto: Insta360]

    Der Insta360 Flow Smartphone Gimbal hat ein im Handgriff integriertes Stativ, mit dem er frei aufgestellt werden kann. [Foto: Insta360]

Die Technik nennt sich Deep Track, hier in der Version 3.0, die äußerst präzise und zuverlässig arbeiten soll. Laut Insta360 ermöglicht sie eine Wiedererkennung von Personen und somit eine Fortsetzung des Trackings einer Person, wenn zwischenzeitlich die Sicht auf die Person versperrt war. Bei gezoomten Videos verfolgt die Technik sogar Personen, die am Bildrand aus dem eigentlichen Bildwinkel verschwinden, indem sie heraus zoomt. Das Tracking soll sogar in anderen Apps funktionieren, z. B. bei Videotelefonaten oder beim Livestreaming, etwa mit FaceTime, Instagram oder TikTok. Per Gesten-Steuerung lässt sich das Tracking aus der Ferne starten.

Eine Funktion namens Shot Genie lässt sich per Sprachbefehl aktivieren und empfiehlt dann per Künstlicher Intelligenz eine aus über 80 zur aktuellen Szene passende Vorlage. So soll die Technik z. B. automatisch Basketbälle und -Körbe erkennen und den Ball automatisch verfolgen. Zu den weiteren kreativen Effekten zählen eine Panorama-Automatik, Zeitrafferaufnahmen mit Kamerabewegung, Zeitrafferaufnahmen mit handgehaltener, stabilisierter Kamera, und der Film-Effekt "Dolly Zoom". FlashCut ermöglicht das automatische Zusammenschneiden von Videoclips zum Takt von Musik.

Der Insta360 Flow Smartphone-Gimbal besitzt ein eingebautes Stativ, einen kurzen, 215 mm ausziehbaren Selfiestick, einen 2.900 mAh starken Akku, der auch als Powerbank genutzt werden kann, sowie einen Zubehör-Schuh, in dem sich LED-Leuchten oder Zusatzmikrofone befestigen lassen. Sehr pfiffig ist die Smartphone-Befestigung gelöst: Die Smartphone-Klemme ist nicht fest am Gimbal verbaut, sondern abnehmbar und dockt magnetisch am Gimbal an. Dadurch kann die 32 Gramm leichte Halterung am Smartphone verbleiben und wird zum Betrieb mitsamt des Smartphones einfach an den Gimbal "geklackt" und ist von diesem ebenso schnell wieder entfernt. Der Gimbal selbst ist natürlich (wie heute üblich) klappbar und lässt sich platzsparend zusammenfalten. Über ein berührungsempfindliches Smart Wheel und einige andere Bedienelemente lässt sich der Gimbal bequem vom Handgriff aus steuern. Für die grundsätzliche Bedienung muss man also nicht den Touchscreen des Smartphones nutzen.

  • Bild Insta360 Flow Smartphone Gimbal, zusammengefaltet, mit Blick auf die Seite. Sehr spacig ist die durchsichtige Abdeckung, die den Blick freigibt auf die eingebaute Elektronik und den Akku. [Foto: Insta360]

    Insta360 Flow Smartphone Gimbal, zusammengefaltet, mit Blick auf die Seite. Sehr spacig ist die durchsichtige Abdeckung, die den Blick freigibt auf die eingebaute Elektronik und den Akku. [Foto: Insta360]

  • Bild Insta360 Flow Smartphone Gimbal, hier in der Farbe "Hellgrau" bzw. "Stone Grey" als englische Bezeichnung. [Foto: Insta360]

    Insta360 Flow Smartphone Gimbal, hier in der Farbe "Hellgrau" bzw. "Stone Grey" als englische Bezeichnung. [Foto: Insta360]

  • Bild Insta360 Flow Smartphone Gimbal, kompakt zusammengefaltet, hier in der Farbe "Schneeweiß" bzw. "Summit White" als englische Bezeichnung. [Foto: Insta360]

    Insta360 Flow Smartphone Gimbal, kompakt zusammengefaltet, hier in der Farbe "Schneeweiß" bzw. "Summit White" als englische Bezeichnung. [Foto: Insta360]

Aufgrund der Leistungsanforderung der Tracking-Technik benötigt man ein nicht zu altes Smartphone für den Betrieb mit dem Insta360 Flow. Apple iPhones müssen mindestens den A11 Chip haben und iOS 11 oder höher nutzen, das beginnt bei der Generation iPhone SE 2 bzw. iPhone 8 und allen neueren Geräten. In der Android-Welt werden mindestens die Prozessoren Kirin 980 (Huawei ab Mate 20 oder P30), Snapdragon 845 (z. B. Samsung Galaxy ab S9, Xiaomi Mi 8 oder neuer), Exynos 9810 (Samsung Galaxy S9, S9+, Note9 oder neuer) oder Tensor (Google Pixel 6 und neuer) vorausgesetzt. Die Funktionalität kann je nach Gerät variierten.

Der Insta360 Flow ist ab heute für 169 Euro im Online-Shop bei Insta360, bei Amazon und bei ausgewählten Einzelhändlern in den Farben schneeweiß und hellgrau erhältlich. Optional ist eine LED-Leuchte zum Anstecken erhältlich.