CES 2016 Nachlese Der Xiro Xplorer der ersten Generation wurde zumindest hierzulande vergangenen Herbst gerade erst eingeführt, da arbeitet der Hersteller längst an der weiterentwickelten zweiten Generation des Quadrokopters, dessen Konzept auf der CES 2016 vorgestellt wurde. Dessen Kamera bietet die mittlerweile standesgemäße 4K/UHD-Videoauflösung und FullHD mit 120fps-Zeitlupe. Neu ist ein Innenraum-Positionierungssystem, bestehend aus Bodensonar und Bodenkamera sowie einem Antikollisionssystem.

  • Bild Rendering des Xiro Xplorer 2. [Foto: Xiro]

    Rendering des Xiro Xplorer 2. [Foto: Xiro]

Vor kurzem hatten wir euch die Explorer-Familie von Xiro angekündigt, die gerade in Europa in den Markt eingeführt wurde. Nun wirft schon der Explorer 2 seine Schatten voraus. Mehr aber erstmal auch nicht. Denn obwohl auf der CES 2016 schon tolle Prospekte von dem Xiro Xplorer 2 auslagen und auch einige der neuen Gehäuse auf dem riesigen Xiro-Stand zu bestaunen waren – fliegen tun die Dinger augenscheinlich noch nicht. Das einzige, was bei Xiro auf der CES in Las Vegas abheben durfte, war ein nackter Xplorer der Generation 1 in der Standard-Ausführung, d. h. komplett ohne Kamera. 

Die technischen Eckwerte der zweiten Explorer-Generation sind aber auf jeden Fall schon einmal hochinteressant. Das völlig neue Gehäuse enthält einen stattlich großen Akku, dessen praktischer Verriegelungs-Mechanismus beim Entriegeln einen kleinen Griff herausspringen lässt, an dem der Akku bequem aus dem Gehäuse gezogen werden kann, wovon wir uns auf der Messe schon überzeugen konnten. Das Energie-Management soll deutlich verbessert worden sein, damit selbst bei intensivem Flugverhalten bis zu 25 Minuten Flugzeit erreicht werden. Unter dem Gehäuse sitzt wie bei der ersten Xplorer-Generation ein ebenfalls leicht austauschbarer Gimbal. Dessen Kamera ist aber neu und bietet künftig standesgemäße 4K-Vidoaufzeichnung mit 30 fps oder wahlweise Zeitlupenaufnahmen in FullHD mit 120 fps. Das F2,8 lichtstarke Objektiv mit 11 Linsen besitzt einen Bildwinkel von praxisgerechten 84 Grad ohne Fischaugen-Verzeichnungen.

Ganz neu beim Xplorer ist ein Indoor-Flight-System, bestehend aus zwei Komponenten. Serienmäßig eingebaut sind ein Boden-Sonar und eine Boden-Kamera. Das Sonar misst den Abstand zum Boden und hält die Flughöhe in Bodennähe konstant. Die Bodenkamera bemüht sich Strukturen am Boden zu erkennen und zusammen mit der nachgeschalteten Elektronik kann der Quadrokopter so exakt an einer Stelle gehalten werden bzw. sich kontrolliert fortbewegen. Solche Systeme kennt man von der Parrot Bebop Drohne oder sonst nur von deutlich teureren Koptern wie dem DJI Inspire 1. Optional wird darüber hinaus ein Anti-Kollisions-System angeboten werden. Dieses wird oben auf den Xiro Xplorer 2 aufgesteckt und soll in der Lage sein, die Umgebung 50 Mal pro Sekunde in alle Richtungen scannen, um Kollisionen effektiv zu vermeiden. Darauf sind wir natürlich sehr gespannt! Das Satelliten-Positions-System nutzt nun übrigens neben den amerikanischen GPS-Satelliten auch die russischen GLONASS-Satelliten und soll noch deutlich schneller die Position bestimmen können.

  • Bild Die Xiro Xplorer 2 Prototypen auf der CES 2016 zeigten noch ein sehr frühes Stadum. [Foto: MediaNord]

    Die Xiro Xplorer 2 Prototypen auf der CES 2016 zeigten noch ein sehr frühes Stadum. [Foto: MediaNord]

Auch die Fernsteuerung wurde weiterentwickelt. Der Range-Extender für die Live-Bild-Übertragung (mit 720p HD-Bild) klappt jetzt unten aus der Fernbedienung aus bzw. kann dort zum Transport einfach platzsparend eingeklappt werden. Die App zur Live-View-Wiedergabe und zur intelligenten Flugsteuerung gibt es für Android und iOS. Darüber können die diversen Flugmodi gewählt werden: "Follow Snap" (die Drohne folgt dem Motiv, die Kamera behält das Motiv im Blick), "Waypoints" (die Drohne fliegt eigenständig vorher festgelegte Wegepunkte ab), "Orientation Lock" (wenn eingeschaltet, reagiert die Drohne auf Steuerknüppelbewegungen unabhängig von ihrer Ausrichtung am Himmel, Joystick nach rechts beispielsweise bewegt die Drohne nach rechts aus der Sicht des Piloten), "Point of Interest" (ein festgelegter Punkt wird in einem festgelegten Abstand umkreist und dabei gefilmt), "One Key return home" (auf Knopfdruck kehrt die Drohne zum Startpunkt zurück).

Zu Preisen und Markteinführungsterminen gibt es noch keine Informationen. Angesichts des frühen Prototypenstadiums der auf der CES gezeigten Kopter rechnen wir nicht vor drittem Quartal 2016 mit einer Markteinführung in Europa. Der Xiro Xplorer 2 dürfte aber auf jeden Fall ein sehr interessantes Gerät, besonders durch das teils serienmäßige, teils optionale, erweiterte Positionierungssystem werden.