Gute Alternative zur GoPro Hero 3? Ohne Zweifel: Actionkameras sind derzeit extrem gefragt. Während immer mehr Hersteller versuchen, in diesem Markt Fuß zu fassen, hat Rollei sich hier bereits seit Jahren etabliert und versucht mit attraktiv ausgestatteten Modellen diesen Vorsprung auszubauen. Zum Beispiel mit der Rollei Actioncam S-50 WiFi, die sich mit einer umfangreichen Ausstattung (inklusive Farbmonitor) und einem großen Lieferumfang (Zweitakku serienmäßig) zu einem bezahlbaren Preis von der Konkurrenz absetzen will.

  • Bild Rollei S-50 WiFi mit Gehäuse und Klebepad-Fuß für gebogene Oberflächen (wird mit zwei 3m-Klebepads aufgeklebt). [Foto: Rollei]

    Rollei S-50 WiFi mit Gehäuse und Klebepad-Fuß für gebogene Oberflächen (wird mit zwei 3m-Klebepads aufgeklebt). [Foto: Rollei]

  • Bild Rollei S-50 WiFi mit Mattschwarzem Frontcover. Die Ski-Edition und die Nitro-Circus-Edition gibt es ausschließlich in dieser Farbe. [Foto: Rollei]

    Rollei S-50 WiFi mit Mattschwarzem Frontcover. Die Ski-Edition und die Nitro-Circus-Edition gibt es ausschließlich in dieser Farbe. [Foto: Rollei]

  • Bild Rollei S-50 WiFi: Die von uns getestete Standard-Edition ist in der Verpackung zunächst mit orangenem Frontcover bestückt. [Foto: Rollei]

    Rollei S-50 WiFi: Die von uns getestete Standard-Edition ist in der Verpackung zunächst mit orangenem Frontcover bestückt. [Foto: Rollei]

  • Bild Rollei S-50 WiFi: In der Verpackung der Standard-Edition liegt zusätzlich auch ein gelbes ... [Foto: Rollei]

    Rollei S-50 WiFi: In der Verpackung der Standard-Edition liegt zusätzlich auch ein gelbes ... [Foto: Rollei]

  • Bild ... und ein hellblaues Frontcover für die Rollei S-50 WiFi bei. [Foto: Rollei]

    ... und ein hellblaues Frontcover für die Rollei S-50 WiFi bei. [Foto: Rollei]

  • Bild Das Schutzgehäuse der Rollei S-50 WiFi besitzt drei Tasten für Ein/Aus, Fotoaufnahme und Videoaufnahme. Die Kamera hat aber zwei weitere Tasten, die mit Gehäuse nicht betätigt werden können. Dadurch können Kameraeinstellungen nur per App geändert werden. [Foto: Rollei]

    Das Schutzgehäuse der Rollei S-50 WiFi besitzt drei Tasten für Ein/Aus, Fotoaufnahme und Videoaufnahme. Die Kamera hat aber zwei weitere Tasten, die mit Gehäuse nicht betätigt werden können. Dadurch können Kameraeinstellungen nur per App geändert werden. [Foto: Rollei]

  • Bild Rollei S-50 WiFi im Gehäuse mit offener Rückwand. So soll der Ton ans Mikrofon kommen. [Foto: Rollei]

    Rollei S-50 WiFi im Gehäuse mit offener Rückwand. So soll der Ton ans Mikrofon kommen. [Foto: Rollei]

  • Bild Zwei Rückseiten liegen der Rollei S-50 WiFi serienmäßig bei: die "offene" für Tonaufnahmen und die geschlossene, mit der das Gehäuse wasserdicht bis 60 Meter ist. [Foto: Rollei]

    Zwei Rückseiten liegen der Rollei S-50 WiFi serienmäßig bei: die "offene" für Tonaufnahmen und die geschlossene, mit der das Gehäuse wasserdicht bis 60 Meter ist. [Foto: Rollei]

  • Bild Das Schutzgehäuse der Rollei S-50 WiFi hat ein normales 1/4"-Foto-Gewinde. So kann es nicht nur mit den mitgelieferten Haltern betrieben werden, sondern ohne weiteres direkt auch an allen handelsüblichen Befestigungsmöglichkeiten. [Foto: Rollei]

    Das Schutzgehäuse der Rollei S-50 WiFi hat ein normales 1/4"-Foto-Gewinde. So kann es nicht nur mit den mitgelieferten Haltern betrieben werden, sondern ohne weiteres direkt auch an allen handelsüblichen Befestigungsmöglichkeiten. [Foto: Rollei]

  • Bild Auch ohne Gehäuse lässt sich  die Rollei S-50 WiFi dank 1/4-Zoll-Gewinde mit handelsüblichem Zubehör überall befestigen. So sollte es sein, denn es gibt viele Anwendungen bei denen gar kein Schutzgehäuse nötig ist. [Foto: Rollei]

    Auch ohne Gehäuse lässt sich die Rollei S-50 WiFi dank 1/4-Zoll-Gewinde mit handelsüblichem Zubehör überall befestigen. So sollte es sein, denn es gibt viele Anwendungen bei denen gar kein Schutzgehäuse nötig ist. [Foto: Rollei]

Auf den ersten Blick scheint die Rollei Actioncam S-50 WiFi einem irgendwie bekannt vorzukommen. Es gibt ja die unterschiedlichen Designkonzepte bei Action-Cams, von einem Zäpfchen- oder Projektil-förmigen Gehäuse über eine eher hochkant in die Tiefe bauendes Design bis zu zweiteiligen Gehäusen. Dieses hier könnte man auch als "GoPro-like" bezeichnen, nach den Hero-Modellen mit denen der Marktführer GoPro seit langem auf dem Markt ist. Kennzeichen: Rechteckiges Klötzchen-Design, mehr breit als hoch und wenig tief; eine daraus deutlich hervorstehende Linse; ein richtiges robustes Unterwasser- und Schutzgehäuse serienmäßig und ohne dieses nicht wasserdicht. Eine richtige, klassische Action-Cam also.

Verpackung und Lieferumfang

Die Kamera wird in einer ansprechenden Verpackung geliefert. Auf einem würfelförmigen Karton ist eine transparente Kunststoffkuppel angebracht, in der man die auf einer Halterung montierte Actioncam gut sehen kann. GoPro hat dieses aufwändige Verpackungsdesign vor Jahren entwickelt und einige andere Action-Cam-Hersteller haben das übernommen. Vorinstalliert ist ein orangefarbenes Frontcover, das dem Gerät ein modernes und freundliches Aussehen gibt. Das Auspacken ist allerdings nicht ganz so einfach –­ zumindest, wenn man die hübsche Verpackung nicht in Stücke reißen will. Zunächst entfernst du die äußere Hülle des unteren Kartons, um anschließend ein Klebeband abzuklauben, mit dem die Kuppel auf dem Karton befestigt ist. Nun lässt sich der untere Karton wie eine Schublade öffnen, in dem schon in der Standard-Edition eine Menge Zubehör zu finden ist (Rollei bietet noch andere Ausstattungsvarianten an, die jeweils auf spezielle Anforderungen ausgelegt sind).

Außer der kurzen gedruckten Bedienungsanleitung in zahllosen Sprachen gibt's (nur in der Standard-Edition) drei weitere Kunststoff-Cover für die Vorderseite der Kamera (schwarz, blau und gelb), zwei Akkus (1050 mAh), zwei Kamerahalterungen die sich per Klebefläche auf glatten Untergründen anbringen lassen, eine Halterung mit größerer Basis für gewölbte Oberflächen, drei dazu passende Klebepads, ein 30 Zentimeter langes Klettband, ein transparentes Schutzgehäuse mit zwei Rückenabdeckungen (offen, geschlossen), sowie eine Fernbedienung und ein USB-Kabel. Will man die Halterung nutzen, auf der die Kamera in der Verpackung vorinstalliert ist, muss diese zunächst mit einem Kreuzschlitz-Schraubendreher vom Karton gelöst werden.

Für den Einsatz unter "normalen" Innen- und Außenbedingungen ist die Kamera auch ohne Schutzgehäuse einsetzbar, dann aber nicht wasserdicht, dem Anschein nach aber auch nicht allzu empfindlich. Soll sie bei Regen oder unter Wasser eingesetzt werden, kann sie in dem mitgelieferten Unterwassergehäuse untergebracht werden. Das ist robust genug, um die betriebsbereit 100 Gramm leichte Kamera auch bei Stürzen aus mehreren Metern Höhe gut zu schützen. Mit dem Gehäuserückdeckel mit Aussparungen ist sie immerhin noch gegen Spritzwasser geschützt und es soll der Ton mehr oder weniger gut ans Mikrofon dringen. Der Ein- und Ausschalter und die Auslösetasten lassen sich nutzen, wenn die Kamera in dem Gehäuse steckt, das Menü kannst dann allerdings nicht aufrufen, weil dem Gehäuse diese beiden Knöpfe fehlen. Praktisch: Sowohl das Unterwassergehäuse als auch die Kamera selbst sind jeweils mit einem Stativgewinde ausgestattet. So kannst du das Gerät in jeder Situation auf einem Standard-Stativ oder anderem Zubehör mit 1/4-Zoll-Fotogewinde anbringen. Auch die Befestigung mit den mitgelieferten Halterungen geht ­– verglichen mit manchen Mitbewerbern –­ sehr leicht von der Hand. Auch die Halterungen entsprechen im Bereich der Knebelschraube dem "GoPro-Standard". Dadurch passt die Rollei auf GoPro-Zubehör und umgekehrt bieten Rollei und andere Hersteller einiges optionales Zubehör an, an das dann auch die Rollei S-50 WiFi passt. Mit der Rollei Action-Cam bekommst du übrigens auch einen Download-Link für Corel VideoStudio X6, einer Videobearbeitungssoftware im Wert von ca. 50 Euro.

Inbetriebnahme

Um die Kamera startbereit zu machen, legst du zunächst einen der beiden Akkus ein. Dazu nimmst du das Vordercover vom Gehäuse ab –­ das benötigt etwas Fingerspitzengefühl und Kraft. Hat man erst einmal begriffen, wie es geht, ist der Wechsel aber unproblematisch. Notfalls nimm einen kleinen Hebel oder ein Taschenmesser zu Hilfe. Dann muss eine Micro-SD-Karte unter der Abdeckung für die Buchsen und den Speicherkartenschacht eingelegt werden. Die Karte musst du tief ins Gehäuse stecken, bis sie einrastet. Nimm auch hierfür notfalls ein Hilfsmittel zur Hand, falls das mit dem Fingernagel nicht gut klappt. Wenn die Speicherkarte nicht so recht ins Gehäuse will, dann ist sie verkehrt herum eingelegt.

Mit einem etwas längeren Druck auf die Taste rechts am Gerät schaltest du die Kamera ein (rotes Licht leuchtet). Mit der linken Auslösetaste rechts auf der Geräteoberseite werden Fotos aufgenommen, die rechte Taste startet eine Videoaufnahme (rotes Licht blinkt). Da der Hersteller die Funktionen der Actioncam stets erweitert und Verbesserungen durchführt, lohnt es sich allerdings, zuerst die Firmware zu aktualisieren. Unter www.rollei.de ist stets die aktuellste Version verfügbar. Die Firmware kopierst du auf eine Micro-SD-Karte und sie wird dann, wenn du die Karte in die Kamera eingelegt hast, in wenigen Minuten installieren. Diesen Test haben wir mit der Firmware-Version 1.13 durchgeführt.

Bedienung

Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenzmodellen ist die Rollei S-50 WiFi mit einem Farbmonitor ausgestattet, auf dem du nicht nur die Kameraeinstellungen vornehmen kannst, sondern auch den Bildausschnitt kontrollieren und die fertigen Fotos und Videos anschauen kannst. So lässt sich auch eine individuelle Farbgestaltung sowie eine Belichtungskorrektur ist problemlos einstellen. Die Menüführung ist zunächst etwas verwirrend: Es gibt oben auf der Kamera vier Tasten, die zur Navigation im Einstellmenü dienen. Da die Anordnung der oberen Tasten nicht kreuzförmig ist, musste ich zuerst etwas herumprobieren, bis es mir gelungen ist, einzelne Einstellpunkte zielstrebig anzusteuern. Auch die Taste an der rechten Gehäuseseite, mit der die Kamera ein- und ausgeschaltet wird, ist in die Menübedienung mit eingezogen.

  • Bild Die Anschlüsse, oben HDMI, unten USB der Rollei S-50 WiFi und in der Mitte der Speicherkarten-Schacht werden durch eine unverlierbare Gummiklappe geschützt. [Foto: Rollei]

    Die Anschlüsse, oben HDMI, unten USB der Rollei S-50 WiFi und in der Mitte der Speicherkarten-Schacht werden durch eine unverlierbare Gummiklappe geschützt. [Foto: Rollei]

  • Bild Der kleine 2"-Farbmonitor der Rollei S-50 WiFi dient nicht nur als Sucher, sondern auch zur Kontrolle der fertigen Aufnahmen und zur Anzeige der Bildschirm-Menüs. Das ist sehr viel besser als ein reines Monochrom-Status-Display. [Foto: Rollei]

    Der kleine 2"-Farbmonitor der Rollei S-50 WiFi dient nicht nur als Sucher, sondern auch zur Kontrolle der fertigen Aufnahmen und zur Anzeige der Bildschirm-Menüs. Das ist sehr viel besser als ein reines Monochrom-Status-Display. [Foto: Rollei]

  • Bild Das eckige und recht unförmige Design der Fernbedienung (hier eingesteckt in die Ladeschale), passt eigentlich nicht zur sanft abgerundeten Rollei S-50 WiFi Acion Cam. Die Fernbedienung ist kein Handschmeichler, soll aber bis 1,5 m wasserdicht sein. [Foto: Rollei]

    Das eckige und recht unförmige Design der Fernbedienung (hier eingesteckt in die Ladeschale), passt eigentlich nicht zur sanft abgerundeten Rollei S-50 WiFi Acion Cam. Die Fernbedienung ist kein Handschmeichler, soll aber bis 1,5 m wasserdicht sein. [Foto: Rollei]

  • Bild Der sehr große Lieferumfang der Rollei S-50 WiFi in der Standard-Edition: Kamera, Gehäuse, 2 Rückwände, 3 Zusatz-Frontcover, 2 Lithium-Polymer-Akkus, 3 Füße (darunter 1 flexibler), 3 Klebepads, Fernbedienung inkl. Ladeschale und Klettgurt, USB-Kabel. [Foto: Rollei]

    Der sehr große Lieferumfang der Rollei S-50 WiFi in der Standard-Edition: Kamera, Gehäuse, 2 Rückwände, 3 Zusatz-Frontcover, 2 Lithium-Polymer-Akkus, 3 Füße (darunter 1 flexibler), 3 Klebepads, Fernbedienung inkl. Ladeschale und Klettgurt, USB-Kabel. [Foto: Rollei]

  • Bild Rollei verwendet auch die 3-Pin-Adapter, die GoPro eingeführt hat. Das hat den Vorteil, dass die Halterungen untereinander weitgehend kompatibel sind. Im Gegensatz zur GoPro hat Rollei in der Kamera und im Schutzgehäuse aber ein normales 1/4"-Fotogewinde. [Foto: MediaNord]

    Rollei verwendet auch die 3-Pin-Adapter, die GoPro eingeführt hat. Das hat den Vorteil, dass die Halterungen untereinander weitgehend kompatibel sind. Im Gegensatz zur GoPro hat Rollei in der Kamera und im Schutzgehäuse aber ein normales 1/4"-Fotogewinde. [Foto: MediaNord]

Nach der Eingewöhnung ist die Steuerung dann aber recht plausibel. In das Einstellmenü kommst du, in dem du die linke Bedientaste länger gedrückt hältst. Mit den beiden linken Tasten bewegst du dich horizontal zwischen verschiedenen Menüpunkten (die als Registerkarten dagestellt sind), die anderen beiden dienen zur vertikalen Navigation. Mit der Taste auf der rechten Seite aktivierst du den gerade gewählten Menüpunkt. Deren Optionen kannst du dann mit den beiden rechten, oberen Tasten durchschalten. Und mit der Taste an der rechten Seite bestätigst du dann auch wieder die Auswahl. Im Menü kann man zum Beispiel für Videoaufnahmen unterschiedliche Qualitätsstufen einstellen. Am interessantesten dürften dabei die beiden Full-HD-Varianten 1080p/25 und 1080i/50 sein (bzw. 1080i/60 bei NTSC). Letztere liefert aufgrund der etwas höheren Datenrate minimal bessere Resultate. Vor allem die Wiedergabe von schnellen Bewegungen wirkt damit sichtbar flüssiger. Wer Speicherplatz sparen will, oder mit geringerer Qualität zufrieden ist, kann noch aus vier Varianten mit geringerer Auflösung wählen.

Fortsetzung auf Seite 2