Vlogging-Kamera Mit der Legria Mini X stellte Canon 2014 eine Kamera für Vlogger vor, die neben einer einfachen Bedienung vor allem mit ihrem ungewöhnlichen Design und dem guten Stereo-Mikrofon mit großer Basis überzeugen konnte. Neun Jahre später revitalisiert Canon die Kameraklasse mit der PowerShot V10 und spendiert ihr einen größeren 1-Zoll-Bildsensor mit 20 Megapixeln.

  • Bild Mit dem eingebauten Standfuß kann Canon PowerShot V10 bequem positioniert werden. [Foto: Canon]

    Mit dem eingebauten Standfuß kann Canon PowerShot V10 bequem positioniert werden. [Foto: Canon]

Die Canon PowerShot V10 ist eine Kamera, die locker in eine Handfläche passt, zumindest wenn die Handfläche 90 x 63 Millimeter groß ist (H x B). Auch die Tiefe ist mit 34 Millimetern eher gering. Der 2 Zoll (5,1 cm) kleine Touchscreen ist um 180° nach vorne schwenkbar und somit Selfie-tauglich.

Am weder vor Spritzwasser noch Staub geschützten Gehäuse ist ein klappbarer Ständer untergebracht, der die PowerShot V10 bis zu einem Neigungswinkel von 30° sicher halten kann. Alternativ lässt sich auch das 1/4 Zoll große Stativgewinde im Boden der Kamera nutzen, um sie zu befestigen. Neben der leichten Bedienung über den Touchscreen hat Canon der PowerShot V10 auch fünf Tasten und einen Bedienring auf der Rückseite mit auf den Weg gegeben, der die Bedienung der Kamera vereinfachen soll. Der Auslöser befindet sich hingegen auf der Vorderseite der Kamera, und zwar direkt unter dem Objektiv.

Als Aufnahmesensor nutzt die Powershot V10 einen 1-Zoll-Sensor mit 20 Megapixeln effektiver Auflösung. Als Objektiv kommt eine 6,5 Millimeter Festbrennweite mit einer Lichtstärke von F2,8 zum Einsatz. Der Bildwinkel entspricht dem eines 18 Millimeter-Objektivs an einer Kamera mit Kleinbildsensor. Um den Schärfebereich auch bei hellem Umgebungslicht für Porträtaufnahmen möglichst gering zu halten, besitzt die PowerShot V10 einen automatisch oder manuell zuschaltbaren Graufilter (ND).

  • Bild Der Auslöser befindet sich auf der Vorderseite der Canon PowerShot V10. [Foto: Canon]

    Der Auslöser befindet sich auf der Vorderseite der Canon PowerShot V10. [Foto: Canon]

  • Bild Die Bedienelemente auf der Rückseite der Canon PowerShot V10 ermöglichen die Einstellung der Kamera ohne Touchscreen-Nutzung. [Foto: Canon]

    Die Bedienelemente auf der Rückseite der Canon PowerShot V10 ermöglichen die Einstellung der Kamera ohne Touchscreen-Nutzung. [Foto: Canon]

  • Bild Auch an ein 1/4 Zoll Stativgewinde hat Canon bei der PowerShot V10 gedacht. [Foto: Canon]

    Auch an ein 1/4 Zoll Stativgewinde hat Canon bei der PowerShot V10 gedacht. [Foto: Canon]

Neben Fotos mit 20 Megapixeln Auflösung, inklusive Motiverkennung, kann die PowerShot V10 auch Videos mit 4K und 30 Bildern pro Sekunde beziehungsweise 1.080p mit maximal 60 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Die Aufnahmedauer ist auf 60 Minuten begrenzt, es sei denn, die Kamera erwärmt sich sehr schnell oder wird bei hohen Außentemperaturen eingesetzt, dann verkürzt sich die maximale Aufnahmedauer weiter.

Im Gegensatz zur Legria X besitzt die PowerShot V10 ein Autofokus-System. Dieses kann Gesichter erkennen und im Bildfeld verfolgen. Für die kreative Arbeit stehen 14 Filtereffekte zur Verfügung und eine zuschaltbare automatische Horizontbegradigung sorgt für eine saubere Ausrichtung des Videos. Allerdings geht das zu Lasten der Gesamtauflösung.

Dank der guten drahtlosen Anbindungsmöglichkeiten per WLAN und Bluetooth kann die PowerShot V10 Livestreams über YouTube und Facebook durchführen. Für TikTok und Instagram gibt es hingegen Maskierungslinien für die häufigsten Bildformate, so dass man beim Filmen stets einen Anhaltspunkt hat, wo sich das Hauptmotiv befindet.

Für die drahtlose Kopplung mit einem Smartgerät ist die kostenlose Canon Camera Connect App notwendig, die es für iOS- und Android-Geräte gibt. Ganz ohne zusätzliche Software lässt sich die PowerShot V10 per USB-Video-Class (UVC) als Webcam einsetzen. Es reicht aus, die PowerShot V10 einfach per USB-C an den Rechner zu hängen und schon wird die Kamera als Webcam mit Audio (UAC) erkannt.

  • Bild Das Display der Canon PowerShot V10 lässt sich nach vorne klappen, so dass man bei Selfies den vollen Überblick hat. [Foto: Canon]

    Das Display der Canon PowerShot V10 lässt sich nach vorne klappen, so dass man bei Selfies den vollen Überblick hat. [Foto: Canon]

  • Bild Wird der Standfuß der Canon PowerShot V10 ausgeklappt, kann er auch als provisorische Griffverlängerung dienen. [Foto: Canon]

    Wird der Standfuß der Canon PowerShot V10 ausgeklappt, kann er auch als provisorische Griffverlängerung dienen. [Foto: Canon]

Apropos Audio: Die PowerShot V10 besitzt insgesamt drei Mikrofone. Zwei Mikrofone werden zur Aufnahme des Tons genutzt und das dritte Mikrofon analysiert Eigengeräusche der Kamera und filtert diese entsprechend des aufgenommenen Tons, um Störgeräusche zu eliminieren. Ein solches System findet sich unter anderem auch bei der spiegellosen Systemkamera EOS R7 und dort funktioniert es ziemlich gut. Möchte man sich nicht auf das interne Mikrofon verlassen, lässt sich auch ein externes Stereo-Mikrofon per 3,5 mm Klinkenbuchse mit der PowerShot V10 verbinden.

Neben der 3,5 mm Klinkenbuchse besitzt die PowerShot V10 noch eine MikroHDMI-Schnittstelle (Typ D). Der Lithiumionen-Akku der PowerShot V10 ist fest in das Gehäuse integriert und wird über die USB-C-Schnittstelle aufgeladen. Zudem ist eine Dauerstromversorgung per USB-C möglich, dazu gehört auch der Anschluss einer Powerbank. Als Speichermedium kommen MicroSD-Karten zum Einsatz.

Ab Mitte Juni 2023 soll die Canon PowerShot V10 im Handel für knapp 450 Euro erhältlich sein. Zum Lieferumfang gehören ein USB-C-Kabel, eine Tasche, ein Objektivdeckel sowie ein Windschutzfilter und eine Handschlaufe. Zudem ist ein Set (Advanced Kit) für 480 Euro erhältlich, das zusätzlich ein angepasstes MiniRig enthält.