360-Grad-Kamera Zwei Nachrichten erreichen uns in den letzten Tagen von Panono, der Firma aus Berlin, die die vollsphärische 108-Megapixel- Panorama-Kamera entwickelt hat. In einer E-Mail an die Supporter kündigt Panono-Gründer Jonas Pfeil erstmals offiziell die Insolvenz an und schreibt davon, dass die Assets, also die Patente, Entwicklungen, Software-Plattform usw. im Zuge der Insolvenz an ein anderes Unternehmen verkauft werden und nennt erstmal eine Zahl an bislang gebauten Panono-Kameras. Heute erreicht uns die offizielle Pressemitteilung über den Verkauf der Vermögenswerte an die Schweizer Bryanston Group AG und den Neustart unter einer neu gegründeten Holding.

Mit Wirkung vom 01. Juli 2017 erfolgte der Verkauf der Vermögenswerte, Warenzeichen und Patente der Panono GmbH an die Schweizer Investment-Firma Bryanston Group AG. Rückwirkend zum selben Termin übernimmt die neu gegründete Professional360 GmbH den Geschäftsbetrieb und die Mitarbeiter (offenbar aber nicht die Gründer und Teilhaber) am bisherigen Standort der Panono GmbH. Der Betrieb der Cloud-Software für das Zusammenfügen und Präsentieren der Fotos der bisher ausgelieferten Panono-Kameras soll damit sichergestellt sein. Auch die Marke Panono und die Adresse der bisherigen Website bleibt erhalten, so dass sich für bisherige Käufer und Nutzer der Kamera nicht viel ändert.

  • Bild Die Entwicklung der Panono-Prototypen vom urprünglichen (funktionierenden) ersten Prototyp, der im Rahmen einer Diplomarbeit entstand, über den Design-Prototyp zum zweiten funktionierenden Prototyp in der endgültigen Größe. [Foto: Panono]

    Die Entwicklung der Panono-Prototypen vom urprünglichen (funktionierenden) ersten Prototyp, der im Rahmen einer Diplomarbeit entstand, über den Design-Prototyp zum zweiten funktionierenden Prototyp in der endgültigen Größe. [Foto: Panono]

Interessant ist die in der E-Mail von Jonas Pfeil überhaupt erstmals kommunizierte Zahl an bisher an die Unterstützer aus der Crowdfunding-Kampagne ausgelieferten Panono-Kameras. Rund 400 Stück sollen es sein, von etwa 2000 vorbestellten Kameras. Diese 400 Kameras wurden teilweise aus den regulär verkauften Kameras finanziert, teilweise aus neu in die Firma eingebrachtem Geld. Insgesamt wurden 3000 Panono-Kameras gebaut und ausgeliefert, teilte uns Jonas Pfeil und auf Anfrage mit.

  • Bild Qian Qin und Jonas Pfeil im Video aus Februar 2015 zum Stand der Entwicklung der Panono-Panorama-Ballkamera. [Foto: MediaNord]

    Qian Qin und Jonas Pfeil im Video aus Februar 2015 zum Stand der Entwicklung der Panono-Panorama-Ballkamera. [Foto: MediaNord]

  • Bild Die Panono-Ball-Kamera besitzt 36 Kameramodule, deren Bilder zu einem vollsphärischen 108-Megapixel-Panorama zusammengesetzt werden. [Foto: Panono]

    Die Panono-Ball-Kamera besitzt 36 Kameramodule, deren Bilder zu einem vollsphärischen 108-Megapixel-Panorama zusammengesetzt werden. [Foto: Panono]

Ein Satz in der Pressemitteilung der neuen Professional360 GmbH soll den Unterstützern aus der Crowdfunding-Kampagne Hoffnung machen. "Obwohl alle rechtlichen Verbindlichkeiten bei der alten Panono GmbH und ihrer Geschäftsführung bleiben, fühlt sich die Professional360 GmbH moralisch verpflichtet, eine Lösung dafür zu finden, dass alle frühen Unterstützer der Panono-Technologie die Kamera nach so vielen Jahren des Wartens so bald wie möglich nutzen können. Wir arbeiten daran und werden neue Informationen zu diesem Thema in Kürze veröffentlichen."

  • Bild Die Vorschau des aufgenommenen Fotos ist noch nicht gestitcht (richtig zusammengefügt), es werden einfach sechseckige Kacheln aneinander gefügt. Dies reicht, um zu schauen, ob die Belichtung stimmt und ob fotografierte Personen gut abgebildet sind. [Foto: MediaNord]

    Die Vorschau des aufgenommenen Fotos ist noch nicht gestitcht (richtig zusammengefügt), es werden einfach sechseckige Kacheln aneinander gefügt. Dies reicht, um zu schauen, ob die Belichtung stimmt und ob fotografierte Personen gut abgebildet sind. [Foto: MediaNord]

  • Bild Nur die Vorschau erfolgt in der Panono App auf dem Smartphone. Das eigentliche Stitching erfolgt in der Cloud und von dort aus auch die Veröffentlichung. [Foto: Panono, Übersetzung MediaNord]

    Nur die Vorschau erfolgt in der Panono App auf dem Smartphone. Das eigentliche Stitching erfolgt in der Cloud und von dort aus auch die Veröffentlichung. [Foto: Panono, Übersetzung MediaNord]

  • Bild Falls die horizontale Ausrichtung eines Fotos nicht von Haus aus perfekt ist, kann diese auf der Panono-Website einfach korrigiert werden. Mit dem oberen Regler legt man zudem fest, welches Teil des Panoramas in der Bildmitte (beim Start) erscheint. [Foto: MediaNord]

    Falls die horizontale Ausrichtung eines Fotos nicht von Haus aus perfekt ist, kann diese auf der Panono-Website einfach korrigiert werden. Mit dem oberen Regler legt man zudem fest, welches Teil des Panoramas in der Bildmitte (beim Start) erscheint. [Foto: MediaNord]

Eine solche Lösung wäre natürlich sehr wünschenswert und notwendig, um das Vertrauen wiederherzustellen und vor allem eine schnelle Verbreitung über die 400 bisherigen Kameras hinaus zu erreichen. Beeindruckende Fotos einer gewissen Zahl von Nutzern, die man im Internet sehen kann, und die auffällige Kamera in ihrem Einsatz sind immer noch die beste Werbung, um die Kamera bekannter zu machen und sie auch tatsächlich zu verkaufen.

Fortsetzung auf Seite 2