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Bedienung

Die Aufnahme-Steuerung der HTC RE erfolgt zunächst noch recht intuitiv: Mit einem kurzen Druck auf den Auslöser nimmst du ein Foto auf, hältst du die Taste länger gedrückt, beginnt eine Videoaufzeichnung. Presst du deinen Zeigefinger ein paar Sekunden gegen die vorderseitige Modustaste, wechselt die Kamera in den Zeitlupenmodus. Einen Zeitraffer gibt es auch, allerdings keine Tastenkombination dafür, sodass du hierfür die App hinzuziehen musst. Diese funktioniert auf Apple-Geräten ab dem iPhone 4S, Android-Nutzer benötigen mindestens Version 4.3 des Betriebssystems. In der App kannst du dir zunächst deine Aufnahmen anschauen und bei Bedarf mit enorm geringer Geschwindigkeit auf dein Smartphone überspielen. Des Weiteren kannst du feinere Einstellungen für die HTC RE treffen: So ist es möglich, alternativ zu den voreingestellten 1080p (30 Bilder/s) auch in 720p (HD) mit der gleichen Bildwiederholrate zu filmen, Fotos wahlweise mit 16 Megapixel (4:3), 12 Megapixel (16:9) oder 8,3 Megapixel (16:9) aufzeichnen zu lassen und für Foto- wie auch Video-Modus den Ultra-Weitwinkel (146 Grad) zu aktivieren bzw. auszustellen.

  • Bild Die HTC RE App ist tatsächlich extra für diese Kamera geschrieben worden. Wenn du deine Galerie erblickst, weißt du, dass du den unverständlichen Verbindungsprozess überstanden hast. [Foto: MediaNord]

    Die HTC RE App ist tatsächlich extra für diese Kamera geschrieben worden. Wenn du deine Galerie erblickst, weißt du, dass du den unverständlichen Verbindungsprozess überstanden hast. [Foto: MediaNord]

  • Bild Im Sucher siehst du mit etwas Verzögerung, was die Kamera sieht, kannst Aufnahmen starten und Fotos machen. [Foto: MediaNord]

    Im Sucher siehst du mit etwas Verzögerung, was die Kamera sieht, kannst Aufnahmen starten und Fotos machen. [Foto: MediaNord]

  • Bild Im Sucher-Modus kannst du auch den Zeitraffer aktivieren und deinen Wünschen anpassen. [Foto: MediaNord]

    Im Sucher-Modus kannst du auch den Zeitraffer aktivieren und deinen Wünschen anpassen. [Foto: MediaNord]

  • Bild Wichtig ist, die App hin und wieder zu starten, damit dir keine Firmware-Updates entgehen. [Foto: MediaNord]

    Wichtig ist, die App hin und wieder zu starten, damit dir keine Firmware-Updates entgehen. [Foto: MediaNord]

Nach dem Ein-/Aus-Prinzip entscheidest du zudem, ob für Zeitraffer vor jedem Foto ein Blink-Countdown erfolgen, Überkopf-Aufnahmen gedreht werden und deine Videos stabilisiert werden sollen. Auch die Kamera-Sounds (schrilles Piepen für Videoaufnahmen und inhalator-ähnliches Zischen für den Foto-Auslöser) kannst du mithilfe deines Smartphones abstellen. Letztendlich steht dir noch ein Live-Sucher zur Verfügung, der sein Prädikat nicht verdient – dafür ist die Verzögerung zwischen Geschehnis und Übertragung desselben einfach zu groß. Dafür ist das Bild verhältnismäßig hoch auflösend. Unter dem Sucherbild hast du die Möglichkeit, den Aufnahmemodus zu wählen und nur hier gelangst du zur Option, einen Zeitraffer zu erstellen. In den Feineinstellungen legst du fest, in welchem Abstand und über welchen Zeitraum Bilder produziert werden sollen und in welcher Rate sie anschließend zu flüssigem Videomaterial zusammengeschnitten werden (in MP4). Übrigens speichert die HTC RE alle geschossenen Fotos dennoch als JPGs ab, damit du nachher noch die Möglichkeit hast, manuell ein Video zu erstellen oder einzelne Bilder zu bearbeiten.

Bildqualität

Die Aufnahmen in FullHD (1920x1080p) gelingen nur unterdurchschnittlich gut: Die Farben sind eher blass, dafür drängt sich die Scharfzeichnung nicht in den Vordergrund. Aber das Bild ist etwas milchig trüb und die Detailauflösung selbst unter guten Bedingungen und im besten Modus (1080p30 Weitwinkel ohne Stabilisation) kaum ausreichend. Von unserem Testchart lässt sich gerade noch die vierte Zeile von zehn der Optiker-Testtafel entziffern. Die Zahlen des Linials sind ebenfalls nur eingeschränkt zu lesen und von der Holzmaserung fehlt jede Spur. Für bestmögliche Resultate solltest du den Bildstabilisator ausschalten, da dieser einerseits den Bildausschnitt verkleinert und andererseits unschöne, großflächige Bildfehler verursacht. Allerdings sind Aufnahmen aus der Hand ohne Stabilisierung dann meist auch wackelig. Das Bild in 720p mit normaler Geschwindigkeit macht einen passablen Eindruck, die HD-Zeitlupe hingegen ist weitab des Verwertbaren: Zwar gelingen die Aufnahmen flüssig und der langsame Effekt ist nett, aber es reiht sich Artefakt an Artefakt, sodass insgesamt nur grobkörniger Brei entsteht.

Die Fotos hingegen überzeugen durchaus. Die Aufnahmen sind scharf und hoch auflösend, die HTC RE kommt mit wenig Licht gut klar und auch Helligkeitsübergänge werden sehr flüssig überbrückt. Übrigens besitzt auch die Tonaufzeichnung eine akzeptable Qualität.

Fazit

Die HTC RE hat ein interessantes Konzept mit mehreren Schwächen in der Umsetzung. Die Gehäuseform ist gefällig und würde prima in der Hand liegen, wenn der Kunststoff nicht so rutschig wäre. Nur ein Minimum an Bedienelementen einzubauen ist generell eine gute Idee, aber weitere (wichtige) Einstellungen ausschließlich über eine App mit fehleranfälligem Verbindungsprozess und hohen Anforderungen (nicht jeder hat Android 4,3+) bereitzustellen, ist auch keine Lösung. Die Aufnahmequalität ist bei Fotos gut, bei Videos gerade noch akzeptabel. Das leisten andere Actioncams in dieser Preisklasse auch, lassen sich aber besser bedienen, bieten mehr Funktionen und haben einen größeren Lieferumfang. 149 Euro (UVP) sind für dieses faktisch zubehörlos gelieferte Gerät deutlich zu hoch angesetzt.

Vorteile

  • Griffgünstige Form
  • Gute Foto-Qualität
  • Gute Tonqualität

Nachteile

  • Erschwerte Bedienung
  • Mäßige Videoqualität