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Bildqualität

Die sehr spezielle Bauweise der Ricoh Theta und ihr außergewöhnliches Aufnahmeformt verhindern es, dass sich die Kamera nach den üblichen Kriterien im Labor von digitalkamera.de testen lässt. Doch schon der reine Augenschein fördert zutage, wo die Stärken und Schwächen der Aufnahmen liegen. Die Ricoh Theta ist eine Schönwetter-Kamera. Wenn die Sonne hell vom Himmel lacht, liefert sie eine passable Bildqualität. Allerdings hat die Theta etwas Mühe, hohe Motivkontraste zu verarbeiten. Obwohl sie eher knapp belichtet, neigen helle Bildpartien schnell zum Ausfressen. Motive mit hohem Kontrast sind also nicht so ganz die Domäne der Ricoh Theta, ein paar Schleierwolken vor der Sonne liefern ihr das Licht, dass die Rundum-Kamera mag.

Die Ricoh Theta speichert Aufnahmen mit einer Auflösung von 3584 x 1792 Pixel, also rund 6,5 Megapixel. Auch wenn heutige Smartphones teilweise mit einer deutlich höheren Auflösung aufwarten – für einen ordentlichen Detailreichtum sollten 6,5 Megapixel allemal reichen. Aber hier patzt die Theta etwas: Die Aufnahmen sehen etwas verwaschen aus, feinste Details unterschlägt die Kamera selbst bei idealen Lichtverhältnissen.

Lina is playing the piano. Her audience Viktor is listening enraptured. Captured with Ricoh Theta. - Spherical Image - RICOH THETA

Lina spielt Klavier, Viktor hört andächtig zu. Innenaufnahme erstellt mit der Ricoh Theta Panorama-Kamera. Navigiere mit der Maus oder dem Finger im Bild. Eine größere Version bekommst du, wenn du auf das Theta-Symbol klickst. [Foto: Jan-Markus Rupprecht]

Schwindet das Licht und die Theta muss die Empfindlichkeit erhöhen, gehen auch gröbere Details unter. Bereits Aufnahmen, die mit ISO 800 entstanden sind, wirken strukturlos und flach. Offenbar muss die Rauschunterdrückung der Kamera kräftig zupacken und lässt mit dem Bildrauschen gleich auch Motivdetails verschwinden. Dabei zeigt sich die Rauschunterdrückung schnell überfordert, bei ISO 800 bleiben in gleichmäßigen Flächen trotz aller Bemühungen recht grobkörnige Störungen zurück.

Alles in allem bleibt es dabei: Die Ricoh Theta ist vor allem eine Schönwetter-Kamera. Zwar lassen sich mit ihr auch Kugelpanoramen in Innenräumen aufnehmen, doch bei wenig Licht leidet die Detailfülle arg, die Aufnahmen wirken dennoch verrauscht. Oder anders gesagt: Die Bildqualität der Ricoh Theta ist etwa auf dem Niveau einer Smartphone-Kamera mit acht Megapixel. Für die Webansicht reicht’s, doch in der Vollbilddarstellung auf einem großen Monitor haben mich die Kugelpanoramen nicht immer überzeugt.

Fazit

Keine Frage: Noch nie war es so einfach, Kugelpanoramen aufzunehmen, wie mit der Ricoh Theta. Kamera hochhalten, Knopf drücken, fertig – das macht Spaß. Doch Ricoh lässt sich diesen Spaß auch gut bezahlen, rund 400 Euro kostet die Theta. Für meinen Geschmack ist das ein recht stolzer Preis für eine Kamera mit einem derart speziellen Anwendungsgebiet. Und wie sieht’s aus, wenn man Kugelpanoramen aus beruflichen Gründen braucht – etwa für Architekten und Wohnungsmakler? Für sie ist die Ricoh sicherlich eine feine Sache, wenn sie sich mit der bestenfalls durchschnittlichen Bildqualität der doppeläugigen Kamera zufrieden geben.

Updates

Seit 29. November 2013 ist auch die App für Android verfügbar. Sie funktioniert einwandfrei. Die Kritik in diesem Test, dass anfangs ausschließlich iOS unterstützt wurde, haben wir entfernt.

Seit 27. Dezember 2013 gibt es die Möglichkeit Panoramen von Theta360.com per Embedd-Code in eigene Seiten einzubinden. Das haben wir hier gemacht. Zwei Bilder funktionieren gut. Sobald wir ein drittes Bild einfügten, wurde bei dem untersten eingebundenen Bild nicht mehr das Bild selber angezeigt, sondern nur ein Hinweis "Click to view". Wir haben uns deshalb auf 2 Bilder beschränkt. Am Ende dieses Artikels findet ihr einen Link zu allen drei Bildern, die wir auf Theta360.com veröffentlicht haben.

Vorteile

  • bequeme Fernsteuerung per Smartphone
  • sehr einfache Handhabung

Nachteile

  • hoher Preis
  • praktisch keine Möglichkeit, das Aufnahmeergebnis zu beeinflussen
  • bestenfalls durchschnittliche Bildqualität