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GoPro Max

Die zweite Neuvorstellung ist die GoPro Max, eine zweiäugige 360-Grad-Kamera. Im Prinzip die Nachfolgerin der GoPro Fusion, die 2017 auf den Markt kam, aber doch mit gravierenden Änderungen, auch beim Konzept, sodass GoPro hier wohl einen neuen Namen wollte (obwohl ich persönlich sagen muss, dass ich "Fusion" wesentlich cooler finde als "Max"). Die Fusion war eine etwas schwierige Kamera. Bei ihrer Vorstellung war sie ein Meilenstein, denn die damit gedrehten Videos waren eine ganze Stufe besser als man damals sonst mit ähnlichen Kameras erreichen konnte. Der Preis dafür war ein umständliches Handling mit zwei Speicherkarten und ein langwieriges Stichen der Videos am PC (dies erfolgte nicht in der Kamera). In den darauffolgenden Monaten zog dann nach und nach ein Mitbewerber nach den anderen qualitativ nach, und das immer mit kamerainternem Stitching, d. h. der Anwender bekam fertige Panorama-Videos direkt aus der Kamera.

  • Bild  [Foto: GoPro]
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Damit zieht GoPro nun gleich, d. h. auch die GoPro Max liefert fertige 5,6K30-Videos ab und zeichnet auf nur einer Speicherkarte auf. Qualitativ setzt sie damit keine neuen Maßstäbe, wie man es sonst von GoPro gewohnt ist. Dafür ist der Preis mit 529,99 Euro recht moderat angesetzt. Und die GoPro Max hat einen eingebauten Touchscreen. Den bieten andere 360-Grad-Kameras nicht, man muss aber fairerweise sagen, dass er zum Aufnehmen auch gar nicht nötig ist, da eine 360-Grad-Kamera sowieso immer alles um sie herum aufnimmt, man braucht also keinen "Sucher", um den Bildausschnitt festzulegen. Durch den Touchscreen bedient sich die GoPro Max aber wie eine GoPro Hero und die fertigen Aufnahmen können sofort direkt auf der Kamera angeschaut werden (man braucht dazu kein Smartphone).

Zudem bietet die GoPro Max auch Modi, in denen sie sich wie eine normale Actioncam verhält. Auch nicht wirklich neu, Kodak hat das in all seinen 360°/VR-Kameras gehabt, aber zusammen mit dem Display natürlich viel schöner zu handhaben. Der Nachteil dabei ist, dass nur ein kleiner Ausschnitt des Bildsensors genutzt wird und die resultierende Auflösung normaler Fotos und Videos doch sehr klein ist. 5,5-Megapixel-Frontfoto. 6,2-Megapixel-270-Grad-Panorama oder maximal 1440p beim Video-Betrieb – das scheint natürlich nicht aus dieser Zeit zu stammen, auch wenn das technisch völlig nachvollziehbar ist. Alles, was nicht 360x360-Grad ist, ist bei solchen Kameras eine Notlösung, sie können keine normale Actioncam ersetzen. Wasserdicht (bis 5 Meter) ist die GoPro Max immerhin und sie besitzt auch die praktischen ausklappbaren Halterungen, die bei der Hero8 Black eine der Haupt-Neuerungen sind. Wie bei allen 360-Grad-Kameras stehen ihre Objektive allerdings vorne und hinten ein Stück aus dem Gehäuse heraus und sind damit relativ empfindlich gegen Beschädigungen – ganz anders als eine GoPro Hero mit ihrem robusten Schutzglas vor Objektiv.

Der Preis, wie gesagt, soll bei 530 Euro liegen, GoPro gibt da sogar eine 64 GByte große MicroSD-Karte dazu. Auslieferung soll ab 24. Oktober sein sowohl bei GoPro direkt als auch bei "ausgewählten internationalen Handelspartnern".