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Monitor

Der Monitor selbst ist angenehm groß und hell. Im Aufnahmesucher ist das Display weitestgehend frei von störenden Symbolen. Besonders schön ist die Pegel-Anzeige für den Sound, die nämlich auch die lokale Herkunft der Geräusche darstellt. Ausgestattet ist der Bildschirm mit Touch-Funktion, die hervorragend sicher und präzise reagiert. Leider überzeugt die Qualität des Sucherbilds nicht restlos: Insgesamt ist der Bildeindruck zwar erfreulich detailreich, feine Schärfeunterschiede sind darauf allerdings leider beim besten Willen nicht auszumachen und im hellen Sonnenlicht ist auf dem matten Monitor kaum etwas zu sehen. Wie gut, dass der Sony FDR-AXP33 auch einen Videosucher hat, der dir dann ein einwandfreies Vorschau-Bild liefert. Zur Bedienung der Menüs musst du allerdings in jedem Fall den Touchscreen verwenden.

Touchscreen-Menü

Im Hauptmenü der Kamera findest du zunächst die Repräsentation physischer Bedienelemente, wie Aufnahmemodus und Playback. Allerdings hast du hier noch etwas feinere Kontrolle, etwa Aufnahme-Presets wie Zeitlupen-Modus (nicht in 4K) oder Golfszene. Hinzu kommen dann weitere Menüs wie Aufnahmeeinstellungen, grundlegende Bearbeitungsfunktionen (eigentlich nur Schnitt), sowie allgemeine Systemeinstellungen. Unter den Aufnahmeeinstellungen für Kamera und Mikro kannst du an klassischen Stellen manuelle Werte festlegen, beispielsweise für Weißabgleich, Belichtung, Fokus, Blende und Verschlusszeit. Aber auch für automatische Regulierungen kannst du gewisse Grenzen setzen, innerhalb derer die Automatik operiert.

  • Bild Ein pfiffiges Detail: Ein kurzes USB-Kabel hast du beim Sony FDR-AXP33/AX33 immer dabei. Damit kannst du das Gerät jederzeit überall laden, wo eine USB-Buchse ist – oder die Daten übertragen. [Foto: MediaNord]

    Ein pfiffiges Detail: Ein kurzes USB-Kabel hast du beim Sony FDR-AXP33/AX33 immer dabei. Damit kannst du das Gerät jederzeit überall laden, wo eine USB-Buchse ist – oder die Daten übertragen. [Foto: MediaNord]

  • Bild Bei Nicht-Benutzung steckt das kurze USB-Kabel einfach in der Griff-Schlaufe. [Foto: MediaNord]

    Bei Nicht-Benutzung steckt das kurze USB-Kabel einfach in der Griff-Schlaufe. [Foto: MediaNord]

  • Bild Unten rechts auf der Rückseite ist unter einer Klappe die Sony-eigene Netzteil-Buchse zum Betrieb oder zum Laden des Sony FDR-AXP33. Schließt du das mitgelieferte Netzteil dort an, wird der Akku doppelt so schnell geladen wie über USB. [Foto: MediaNord]

    Unten rechts auf der Rückseite ist unter einer Klappe die Sony-eigene Netzteil-Buchse zum Betrieb oder zum Laden des Sony FDR-AXP33. Schließt du das mitgelieferte Netzteil dort an, wird der Akku doppelt so schnell geladen wie über USB. [Foto: MediaNord]

Interessant wird es nochmals beim SteadyShot Bildstabilisator. Diesen kannst du ganz abschalten (z. B. bei Stativaufnahmen), "normal" betreiben (d. h. der Balanced Optical SteadyShot ist aktiv, nicht aber die zusätzliche elektronische Bildstabilisierung) oder im "Active"-Modus betreiben (zusätzlich mit elektronischer Bildstabilisierung).

Multi-Kamera-Steuerung

Eine äußerst interessante Funktion enthält das Drahtlos-Menü, dort verbirgt sich die Multi-Kamera-Steuerung, eine Sony-Spezialität, die wir gar nicht hoch genug loben können. Wenn du bereits eine Sony Actioncam oder eine Sony SmartShot Smartphone-Zusatzkamera besitzt (oder gar mehrere), dann kannst du diese bis zu fünf Zusatzkameras über WiFi mit dem Sony Camcorder verbinden und synchron fernsteuern. Dabei kannst du das jeweilige Sucherbild auf dem Camcorder-Monitor sehen (umschalten) und grundlegende Einstellungen und Bedienungsschritte durchführen. Wenn du die Live-View-Armband-Fernbedienung von den Sony Actioncams kennst, sollte dir das Prinzip vertraut vorkommen. Nur ist beim AXP33/AX33 die Bedienung über den Touchscreen viel angenehmer und der riesengroße Monitor als Fern-Sucher sowieso eine Wucht. Allenfalls die Reichweite der WiFi-Verbindung könnte man bemängeln. In unserem Test mit der Sony FDR-AX1000V 4K-Actioncam brach die WiFi-Verbindung schon nach etwa 6 Metern ab, je nach Ausrichtung der Kameras untereinander. Eine gestartet Aufnahme läuft dabei aber natürlich weiter und die Verbindung reaktiviert sich automatisch, sobald die Geräte wieder dichter zusammenkommen. Auf jeden Fall erleichtert es die Multi-Kamera-Steuerung ungemein, Szenen aus mehreren Bildwinkeln gleichzeitig zu drehen.

Bild- und Tonqualität

4K-Video (3840x2160p) zeichnest du mit den Sony-eigenen Format XAVC S auf. Dabei sind Datenraten von 60 oder 100 MBit/s einstellbar – je nachdem, was deine Speicherkarte leistet. Etwas schade ist, dass die Bildwiederholrate nicht mehr als 25 Bilder/s ermöglicht. Das sorgt bei schnellen Bewegungen für eine leicht ruckelige Wiedergabe. Die Qualität der 4K-Videos ist aber, insbesondere für eine Kamera mit so relativ kleinem Sensor, sehr gut. Insbesondere die Feinabstimmung hat Sony perfekt hinbekommen. Das Bild ist scharf, aber nicht überschärft, "Heiligenscheine" an Kontrastkanten treten kaum auf. In unserem Testbild ist die sechste von zehn Textzeilen des Optiker-Testcharts noch gut zu lesen, sogar die siebte Zeile lässt sich fast noch entziffern. Farben werden natürlich wiedergebeben. Die Auflösung bleibt bis zum Rand hin nahezu perfekt. Verzeichnungen und Farbsäume treten nicht auf oder werden von der Elektronik perfekt und unauffällig korrigiert. Die Videos mit 100 MBit Bitrate sind tatsächlich noch etwas schärfer, selbst bei statischen Motiven (z. B. unserem Testbild) kann man das sehen, wenn man genau hinschaut. Ob dir der Qualitätszuwachs fast doppelt so große Videodateien Wert ist, hängt sicherlich vom Anwendungsfall ab. Für Urlaubsvideos werden die 60 MBit/s sicherlich allemal reichen, bei professionellen Aufnahmen wirst du eher zum 100-MBit-Modus greifen.

Als "PAL-Version" kommt unser Testgerät in FullHD (1920x1080p) nicht über 50 Bilder/s hinaus. Die 60 Bilder/s, die die NTSC-Versionen beherrschen, bleibt den für Europa bestimmten Geräten leider vorenthalten. Insgesamt sind die FullHD-Aufnahmen für ihre Art hochwertig und gut anzusehen – der Detail-Unterschied zu UHD-Material ist allein durch die geringere Ausgabeauflösung bedingt. Fünf der Textzeilen in der Optiker-Testtafel sind lesbar. Sogar das Holzlineal zeigt noch andeutungsweise Maserung und die Ziffern darauf sind einwandfrei und scharf lesbar. Ebenso wird die Millimeter-Skala auf der Farbtesttafel völlig sauber reproduziert. Besser geht FullHD praktisch nicht. Der FDR-AXP33 regiert auch rasch und sinnvoll auf wechselnde Helligkeit und kommt auch mit wenig Licht gut aus: So hält sich auch bei überwiegender Finsternis das Rauschen in Grenzen. Hinzu gesellt sich der großartige Ton und rundet die Aufnahme stimmig ab. Eine Sache fiel uns beim Autofokus auf. Dieser arbeitet zwar sanft und ohne sichtbares Pumpen, jedoch auch sehr langsam. Mitunter hat man den Eindruck, der Sony FDR-AXP33 will vor dem Start der Aufnahme gar nicht scharfstellen. Dann hilft ein Trick: Einmal kurz den Fotoauslöser auf der Oberseite der Kamera antippen und es wird sofort fokussiert.

Die Fotos sind noch ein ganzes Stück schärfer als die UHD-Aufnahmen und werden ihrer 20,6-Megapixel-Auflösung absolut gerecht. Sie erreichen das Niveau einer guten 20-Megapixel-Reisezoom-Kamera, wobei hier 20,6-Megapixel komplett im 16:9-Format zur Verfügung stehen und nicht beschnitten werden. Stattdessen sind die 4:3-Aufnahmen links und rechts beschnittene 16:9-Aufnahmen. Das ist also genau umgekehrt wie bei einer üblichen Foto-Kompaktkamera. Die siebte von zehn Textzeilen ist einwandfrei lesbar, mit gutem Willen lässt sich sogar die achte Zeile noch entziffern. Bei den 10,3-Megapixel-Fotos, die du im Video-Modus machen kannst, ist die Auflösung entsprechend einen Tick geringer (sechs Textzeilen lesbar, wie bei den UHD-Videos), aber auch völlig in Ordnung.

Fazit

Für einen Camcorder der Consumer-Klasse sehen die 4K-Videos wirklich sehr gut aus. Lediglich die geringe Bildwiederholrate von 25 Bildern/s führt zu leicht ruckeligen Bewegungen. Das FullHD-Bild mit 50 Bildern/s gelingt perfekt und der Ton ist super. Zudem punktet der Sony mit schlagkräftigen Ausstattungsmerkmalen: Der FDR-AXP33/AX33 weist viele nützliche Schnittstellen auf, besitzt einen praxistauglichen Projektor (nur AXP33), zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten und ist sehr hochwertig verarbeitet. Hinzu kommt das Drahtlosfeature, mit dem du bis zu fünf kompatible Kameras gleichzeitig fernbedienen kannst. Mit 1199 Euro (UVP, in großen Online-Shops auch schon unter 1000 Euro gesehen) für die Version mit Projektor und 999 Euro (UVP, schon für unter 900 Euro zu bekommen) für die Version ohne Projektor ist der Camcorder definitiv sein Geld wert.

Vorteile

  • Sehr gute Videqualität
  • Sehr gute Fotos
  • Hervorragender Ton
  • Sehr brauchbarer Projektor

Nachteile

  • Viele interessante Optionen funktionieren nur bei FullHD, nicht bei 4K